30.09.2010 17:54:35
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 30.09.2010 - 17.00 Uhr
WASHINGTON - Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal etwas stärker als bisher erwartet gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) sei von April bis Juni auf das Jahr hochgerechnet um 1,7 Prozent gestiegen, teilte das US-Handelsministerium am Donnerstag in Washington nach einer dritten Schätzung mit. In einer zweiten Schätzung war noch ein Wachstum von 1,6 Prozent ermittelt worden. Die Konsumausgaben und die Lagerbestände seien nach oben revidiert worden.
WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche stärker als erwartet gesunken. Die Zahl sei um 16.000 auf 453.000 gefallen, teilte das US-Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mit. Volkswirte hatten mit 460.000 Anträgen gerechnet. Der Vorwochenwert wurde allerdings von 465.000 auf 469.000 nach oben revidiert. Im aussagekräftigeren Vier-Wochen-Durchschnitt sank die Zahl der Erstanträge um 6.250 auf 453.000.
USA: Einkaufsmanagerindex Chicago steigt im September überraschendCHICAGO - Die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago hat sich im September überraschend aufgehellt. Der entsprechende Index sei von 56,7 Punkten im Vormonat auf Zähler 60,4 gestiegen, teilte die regionale Einkaufsmanagervereinigung am Donnerstag mit. Damit wurden die Markterwartungen übertroffen. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 55,9 Punkte gerechnet.
Herbstaufschwung drückt Arbeitslosenzahlen
NÜRNBERG - Der Herbstaufschwung hat die Lage auf dem Arbeitsmarkt im September verbessert und die Zahl der Jobsuchenden um 157.000 auf 3.031.000 gedrückt. Damit waren in Deutschland 315.000 Menschen weniger ohne Arbeit als noch vor einem Jahr, wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) am Donnerstag in Nürnberg mitteilte. "Die gute konjunkturelle Entwicklung wirkt sich weiter positiv auf den Arbeitsmarkt aus. Die Arbeitslosigkeit sinkt, sozialversicherungspflichtige Beschäftigung und Erwerbstätigkeit steigen, die Nachfrage nach Arbeitskräften durch die Unternehmen ist hoch", erläuterte BA-Chef Frank-Jürgen Weise.
LONDON - Die Ratingagentur Moody's hat die Bewertung von Spanien gesenkt. Die neue Bewertung liege nun bei "Aa1" nach der zuvor höchstmöglichen Bewertung "Aaa", hieß es in einer am Donnerstag veröffentlichten Mitteilung. Der Ausblick sei "stabil". Als Grund nannte die Ratingagentur die schwachen Wachstumsaussichten für das südeuropäische Land. In den kommenden Jahren dürfte die durchschnittliche Wachstumsrate der spanischen Wirtschaft bei einem Prozent liegen. Die Experten von Moody's sehen zudem Herausforderungen bei der Reduzierung des Staatsdefizits.
Eurozone: Verbraucherpreise steigen wie erwartetLUXEMBURG - Im Euroraum sind die Verbraucherpreise im September wie erwartet gestiegen. Die jährliche Inflationsrate habe bei 1,8 Prozent gelegen nach 1,6 Prozent im Vormonat, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Donnerstag in Luxemburg nach vorläufigen Daten mit. Volkswirte hatten zuvor mit einer Inflationsrate von 1,8 Prozent gerechnet.
Haushaltsloch wächst weiterWIESBADEN - Das Loch in den öffentlichen Haushalten wächst weiter. Im ersten Halbjahr dieses Jahres klaffte zwischen Einnahmen und Ausgaben von Bund, Ländern, Gemeinden und der Sozialversicherung eine Lücke von 59,7 Milliarden Euro. Das waren 2 Milliarden Euro mehr als im ersten Halbjahr 2009, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte.
Italien: Preisauftrieb sinkt im September auf 1,6 ProzentROM - In Italien hat sich der Preisauftrieb im September verringert. Der harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) sei auf Jahressicht von 1,8 Prozent im Vormonat auf 1,6 Prozent gesunken, teilte die Italienische Statistikbehörde ISTAT am Donnerstag in Rom mit. Im Vergleich zum Vormonat erhöhte sich das Preisniveau im September um 0,5 Prozent, nach einem Plus von 0,2 Prozent im Vormonat.
US-Firmen schlagen Alarm wegen FachkräftemangelFRANKFURT - US-Firmen in Deutschland sind alarmiert über einen Mangel an Fachkräften. "Mehr als die Hälfte der Unternehmen befürchtet, dass Fachkräftemangel eine Wachstumsbremse für sie in der Zukunft sein wird", sagte der Vizepräsident der Amerikanischen Handelskammer in Deutschland (AmCham Germany), Otmar Debald, am Donnerstag in Frankfurt bei der Vorstellung einer Studie über die 50 größten US-Unternehmen in Deutschland. Wirtschaft, Politik und Gesellschaft müssten dringend gemeinsam an der Lösung des Problems arbeiten. "Wir werden Zuwanderung an qualifizierten Fachkräften brauchen, sonst wird das ein Wachstumshemmnis."
EU-Schuldenkrise im Fokus - Sorge bei MinistertreffenBRÜSSEL - Vor dem Hintergrund der neu aufgeflammten Schuldenkrise sind die Finanzminister des Eurogebiets am Donnerstag in Brüssel zu einer informellen Konferenz zusammengekommen. Die obersten Kassenhüter der Eurozone sprechen über die neuen Krisenfälle, berichteten Diplomaten. Beschlüsse werden nicht erwartet. Allerdings sind die Minister des Eurolandes - wenige Monate nach der Rettung Griechenlands vor dem Staatsbankrott - in höchster Sorge über die sich zuspitzenden Haushaltsprobleme in anderen EU-Ländern.
EU-Finanzminister begrüßen Sparkurs von Lissabon und DublinDas hoch verschuldete Irland muss zur Rettung der angeschlagenen Anglo Irish Bank fast 30 Milliarden Euro aufwenden, wie das Finanzministerium berichtete. Dennoch sieht Dublin keinen zusätzlichen Finanzbedarf und hält an seinem Ziel fest, das Haushaltsdefizit bis 2014 auf unter 3 Prozent zu drücken. 2009 waren es allerdings noch 14,3 Prozent, womit Irland zu den größten Schuldensündern der EU zählte. Details des langfristigen Sparprogramms will Irland Mitte November vorlegen.
ROUNDUP: Irland am Scheideweg - Noch mehr Milliarden für marode BankenDublin (dpa) - Das finanziell taumelnde Irland muss weitere Milliarden in sein marodes Bankensystem pumpen. Das Staatsdefizit werde damit 2010 auf die Rekordmarke von 32 Prozent des Bruttoinlandsproduktes steigen, kündigte Finanzminister Brian Lenihan am Donnerstag in Dublin an. Der Gesamtschuldenstand ist Ende des Jahres so hoch wie die gesamte Wirtschaftsleistung des Landes in einem Jahr - etwa 160 Milliarden Euro.
ROUNDUP/Studie: Krise zieht Privathaushalte in die ÜberschuldungHAMBURG - Die Wirtschaftskrise hat viele Haushalte in Deutschland in die Überschuldung gezogen. Erstmals seit 2007 wird sich die Zahl der überschuldeten Haushalte in diesem Jahr wieder erhöhen, heißt es im Überschuldungsreport 2010, den das Institut für Finanzdienstleistungen (iff) und die Stiftung "Deutschland im Plus" am Donnerstag in Hamburg vorlegten. Die Überschuldung folge der Wirtschaftskrise mit einer Verzögerung von rund einem Jahr. Erst Mitte 2011 könne sich der Trend wieder wenden, wenn die Entlastung auf dem Arbeitsmarkt anhalte.
IG Metall will Stahl-Tarifabschluss auch für Osten
BERLIN - Der Stahl-Tarifabschluss im Nordwesten soll nach dem Willen der IG Metall auch für die rund 8.000 Beschäftigten in Ostdeutschland übernommen werden. Eine Verhandlungsrunde dafür solle für kommende Woche mit den Arbeitgebern vereinbart werden, teilte der Gewerkschaftsbezirk Berlin-Brandenburg-Sachsen am Donnerstag mit. Besonderer Handlungsbedarf für den Osten bestehe bei Regelungen für ältere Beschäftigte. Für die Branche in Nordrhein-Westfalen, Bremen und Niedersachsen ist eine Einigung perfekt. Die 85.000 Stahlkocher erhalten ab 1. Oktober 3,6 Prozent mehr Geld. Leiharbeiter sollen ab 2011 nach dem Prinzip "Gleiche Arbeit, gleiches Geld" bezahlt werden.
Wiener Finanzminister: 'Die Lage ist angespannt, aber lösbar'BRÜSSEL - Der österreichische Finanzminister Josef Pröll erwartet keine unmittelbare Beanspruchung des milliardenschweren Krisenfonds für finanzschwache Euro-Länder. "Wir sind da sicher noch nicht", sagte Pröll, der auch Vizekanzler seines Landes ist, am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa in Brüssel. /rob/jsl
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