29.12.2022 17:04:38

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 29.12.2022 - 17.00 Uhr

ROUNDUP 2: Wirtschaft sieht Gefahr einer schleichenden Deindustrialisierung

BERLIN - Die deutsche Wirtschaft sieht die zunehmende Gefahr einer schleichenden Deindustrialisierung in Deutschland - mit möglichen Folgen für viele Jobs. Industriepräsident Siegfried Russwurm sagte der Deutschen Presse-Agentur in Berlin, der Standort Deutschland habe zahlreiche "Handicaps" und verliere an Wettbewerbsfähigkeit. DIHK-Präsident Peter Adrian warnte vor einer zunehmenden Verlagerung von Produktion ins Ausland.

ROUNDUP 3: Mehrere Länder ordnen Corona-Test bei Einreise aus China an

BERLIN - Die Corona-Welle in China ist für die Bundesregierung alleine noch kein Anlass für neue Einreisebeschränkungen. Man behalte die Situation sehr aufmerksam im Blick, sagte ein Sprecher des Bundesgesundheitsministeriums am Donnerstag auf Anfrage. Anders geht etwa Italien vor: Passagiere aus China müssen dort nach ihrer Landung noch am Flughafen einen verpflichtenden Corona-Test machen. Die Behörden begannen am Donnerstag mit entsprechenden Maßnahmen am römischen Flughafen Fiumicino. Die USA (ab 5. Januar) und Indien (ab Sonntag) kündigten an, dass Einreisende künftig vor Abflug ein negatives Resultat vorweisen müssen. Manche Experten äußern jedoch Zweifel am Nutzen solcher Maßnahmen.

USA: Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe steigen wie erwartet

WASHINGTON - In den USA ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe wie erwartet gestiegen. Sie legten in der vergangenen Woche um 9000 auf 225 000 zu, wie das Arbeitsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Analysten hatten diesen Anstieg erwartet.

ROUNDUP: Gasspeicher füllen sich wieder

BRÜSSEL/BONN - Dank der milden Temperaturen füllen sich die Gasspeicher in Deutschland wieder. Zum siebten Mal in Folge meldete der europäische Gasspeicherverbande GIE am Donnerstag einen Anstieg der Füllstände. Demnach waren die Speicher am Dienstag zu 88,84 Prozent gefüllt - ein Plus von 0,22 Prozentpunkten zum Vortag. Für die Bundesnetzagentur ist dies allerdings kein Anlass zur Entwarnung. Die Lage sei weiterhin angespannt.

ROUNDUP 2: Deutschland leistet Rekordbeitrag für EU-Haushalt

BRÜSSEL - Der deutsche Finanzierungsbeitrag zum EU-Haushalt ist im vergangenen Jahr auf einen neuen Rekordwert gestiegen. Nach Berechnungen der Deutschen Presse-Agentur steuerte die Bundesrepublik 2021 netto etwa 25,1 Milliarden Euro zu den Gemeinschaftsausgaben der Europäischen Union bei. Frankreich gab unter dem Strich mit 12,4 Milliarden Euro nur etwa halb so viel Geld, Italien mit rund 3,2 Milliarden Euro weniger als ein Siebtel.

Eurozone: Geldmenge wächst erneut schwächer

FRANKFURT - Die Geldmenge in der Eurozone ist im November erneut schwächer gewachsen. Die breit gefasste Geldmenge M3 erhöhte sich im Jahresvergleich um 4,8 Prozent, wie die Europäische Zentralbank (EZB) am Donnerstag in Frankfurt mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit einer Jahresrate von 5,0 Prozent gerechnet. Im Oktober hatte das Wachstum 5,1 Prozent im Jahresvergleich betragen und im September 6,8 Prozent.

AUSBLICK 2023: Brasiliens Neu-Präsident Lula vor seinem wohl schwierigsten Jahr

BRASÍLIA - Wenn Brasiliens alter neuer Präsident Luiz Inácio Lula da Silva am Neujahrstag seine dritte Amtszeit antritt, kann er seine Erfahrung angesichts der enormen Aufgaben gut gebrauchen. Vorbei ist der Boom seiner ersten zwei Amtszeiten von 2003 bis 2010. Sein Vorgänger hat das bevölkerungsreichste und wirtschaftsstärkste Land Lateinamerikas tief gespalten und international isoliert. Die Abholzung des für das Weltklima wichtigen Amazonasgebiets hat kräftig zugelegt. Geopolitisch spielt Brasilien als Exporteur von Lebensmitteln, Rohstoffen und grüner Energie sowie als regionale Führungsmacht eine Rolle - doch leiden in dem eigentlich reichen Land mit einer gigantischen Landwirtschaft immer mehr Menschen Hunger.

Schufa: Lage von Kleinstunternehmen ist 'besorgniserregend'

WIESBADEN - Preissteigerungen und fehlende Rücklagen machen Solo-Selbstständigen und Kleinstunternehmen in Deutschland zunehmend zu schaffen. Laut einer Unternehmensumfrage im Auftrag der Auskunftei Schufa fürchtet mehr als die Hälfte eine echte Wirtschaftskrise. Damit liegen die Sorgen zum Jahreswechsel auf dem gleichen Niveau wie im Mai kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine.

Kundenhinweis:

ROUNDUP: Sie lesen im Konjunktur-Überblick eine Zusammenfassung. Zu diesem Thema gibt es mehrere Meldungen auf dem dpa-AFX Nachrichtendienst.

/jsl

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