16.06.2015 17:13:39

dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 16.06.2015 - 17.00 Uhr

Tsipras zu weiteren Verhandlungen bereit, aber...

ATHEN - Die griechische Regierung ist bereit, an den Verhandlungstisch mit den Gläubigern zurückzukehren. Das Land habe aber nichts mehr zu geben. Es habe die Grenzen dessen erreicht, was es ertragen könne, sagte Regierungschef Alexis Tsipras bei einer Rede vor seiner Parlamentsfraktion am Dienstag in Athen. "Wir sind bereit, mit unseren Partnern... für eine Lösung zu arbeiten", sagte er. Die Lösung könne aber nicht die Fortsetzung der Sparpolitik sein. "Ich glaube, wir sind auf der Zielgeraden", meinte Tsipras. Europa müsse aber "aufhören, sich selbst ins Bein zu schießen".

SPD lehnt Schäubles abgeschwächte Erbschaftsteuerpläne ab

BERLIN - In der schwarz-roten Koalition bahnt sich ein Streit über die geplante Erbschaftsteuer-Reform an. Finanzexperten der SPD-Fraktion im Bundestag lehnen die jüngsten Zugeständnisse von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) an die Wirtschaft und die CSU bei der steuerlichen Begünstigung von Firmenerben ab. Sie stoßen sich an den wieder abgeschwächten Plänen zur Einbeziehung von Privatvermögen. Diese fallen in einem Referentenentwurf weniger scharf aus als in Eckpunkten. Familienunternehmen, Verbände und Teile der Union pochen dennoch auf weitere Lockerungen.

Kauder zu Griechenland: Wir werden schon den richtigen Weg finden

BERLIN - Unionsfraktionschef Volker Kauder (CDU) hält ein Einlenken Griechenlands bei der Bewältigung der Schuldenkrise für möglich. "Ich habe den Eindruck, dass die Griechen (...) sich schon überlegen, dass die Regierung eine große Verantwortung auch für die Griechinnen und Griechen selbst hat. Denn die griechischen Rentner wollen ihre Rente in Euro und nicht in Drachme", sagte Kauder am Dienstag vor einer Sitzung der CDU/CSU-Fraktion in Berlin.

Griechischer Finanzminister sieht keinen Spielraum im Schuldenstreit

HAMBURG - Der griechische Finanzminister Gianis Varoufakis sieht keinen Spielraum für ein weiteres Entgegenkommen Athens im Schuldenstreit. Die griechischen Spar- und Reformvorschläge seien bereits so "hart und unmenschlich", wie es die Deutschen für sich selbst nie akzeptieren würden, sagte Varoufakis am Dienstag "Spiegel Online". Seine Regierung werde das Reformprogramm nur umsetzen, "wenn Europa einer Umschuldung, Investitionen und einem Ende der Liquiditätskrise zustimmt." Die griechische Regierung erwartet Bewegung von den Gläubigern. "Fragen Sie Frau Merkel, ob es diese Woche eine Vereinbarung geben wird", sagte Varoufakis.

USA: Baubeginne stark unter Druck - Genehmigungen deutlich gestiegen

WASHINGTON - Der US-Wohnungsmarkt hat im Mai uneinheitliche Signale gesendet. Während die Wohnungsbaubeginne stark unter Druck gerieten, legten die Baugenehmigungen deutlich zu. Die Baubeginne fielen um 11,1 Prozent. Erwartet worden war lediglich ein Rückgang von 4,0 Prozent.

Griechenland hält Milliarden-Rückzahlung an IWF offen

ATHEN/BRÜSSEL - Der griechische Regierungschef Alexis Tsipras will sich Medienberichten zufolge nicht mehr auf eine Rückzahlung der Tilgungsrate an den Internationalen Währungsfonds (IWF) festlegen. Das habe er bei einem Treffen mit den Chefs pro-europäischer Oppositionsparteien gesagt, berichteten griechische Medien. Tsipras behalte sich als eine Option vor, die am 30. Juni fällige, gebündelte Tilgungsrate an den IWF in Höhe von knapp 1,6 Milliarden Euro nicht zu bezahlen, falls es bis Ende des Monats zu keiner Einigung mit den Gläubigern kommen sollte. Laut "Bild"-Zeitung soll die Zahlung um sechs Monate verschoben werden.

Merkel hofft weiter auf Einigung in Griechenland-Verhandlungen

BERLIN - Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Hoffnung auf eine Lösung des griechischen Schuldenstreits nicht aufgegeben. Zu Spekulationen über mögliche Notfallpläne und Sondergipfel äußerte sich die Kanzlerin am Dienstag in Berlin nicht. "Ich konzentriere meine ganze Kraft darauf mitzuhelfen, dass die drei Institutionen mit Griechenland eine Lösung finden", sagte Merkel nach einem Treffen mit dem luxemburgischen Premierminister Xavier Bettel. Auf Basis dieses Vorschlages könnten dann die Euro-Finanzminister verhandeln. Es gebe "leider wenig Neues zu berichten".

Studie: Bildung ist bestes Mittel gegen Arbeitslosigkeit in Deutschland

NÜRNBERG - Bildung ist nach wie vor das beste Mittel gegen Arbeitslosigkeit. Das zeigt eine am Dienstag veröffentlichte Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) in Nürnberg. Nur 2,5 Prozent der Akademiker waren demnach im Jahr 2013 arbeitslos. Bei Personen ohne berufliche Qualifikation lag die Quote bei 20 Prozent. Noch seltener als Akademiker waren jedoch Techniker und Meister von Arbeitslosigkeit betroffen.

IWH senkt Konjunkturprognose - Aber starkes Sommerhalbjahr erwartet

HALLE/MANNHEIM - Nach einem schwachen ersten Quartal haben Wirtschaftsforscher ihre Erwartungen an das restliche Jahr etwas gedämpft. 2015 werde das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in Deutschland um 1,8 Prozent steigen, teilte das Institut für Wirtschaftsforschung in Halle am Dienstag mit. Im März hatten die Wissenschaftler noch einen Zuwachs von 2,0 Prozent vorhergesehen.

Spanier De Guindos bewirbt sich für Chefposten der Eurogruppe

MADRID - Spaniens Wirtschaftsminister Luis de Guindos hat sich offiziell für das Amt des Vorsitzenden der Eurogruppe beworben. Der 55-jährige Finanzexperte möchte dem Niederländer Jeroen Dijsselbloem den Posten streitig machen. Die Amtszeit des Sozialdemokraten läuft am 21. Juli aus, der 49-Jährige will aber für eine zweite Amtszeit kandidieren.

Griechenland belastet ZEW-Konjunkturerwartungen

MANNHEIM - Der ungelöste Schuldenstreit mit Griechenland hat auch die Konjunkturerwartungen deutscher Finanzexperten belastet. Der Indikator des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) trübte sich im Juni stärker als erwartet ein und fiel auf den niedrigsten Stand im laufenden Jahr. Er sei um 10,4 Punkte auf 31,5 Zähler gefallen, teilte das ZEW am Dienstag in Mannheim mit. Bankvolkswirte hatten zwar einen Rückgang erwartet, aber nur auf 37,3 Punkte.

Grosse-Brömer: Notfalls ist ein 'Grexit' hinzunehmen

BERLIN - Griechenland muss nach Ansicht des CDU-Politikers Michael Grosse-Brömer aus der Eurozone austreten, wenn die Regierung in Athen sich nicht an die Regeln zur Überwindung der Schuldenkrise hält. "Notfalls ist ein Grexit hinzunehmen", sagte der Parlamentarische Geschäftsführer am Dienstag in Berlin.

Ifo-Chef Sinn kritisiert EuGH wegen EZB-Urteil scharf

MÜNCHEN - Ifo-Chef Hans-Werner Sinn hat die Entscheidung des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) zum Ankauf von Staatsanleihen durch die Europäische Zentralbank (EZB) scharf kritisiert. "Das ist ein bedauerlicher Fehler des Gerichts", sagte Sinn am Dienstag in München. Anders als vom Gericht dargestellt, überschreite die EZB sehr wohl ihre Kompetenzen und betreibe Wirtschaftspolitik. Der Ökonom bezeichnete die Argumentation des Gerichts als nicht nachvollziehbar und appellierte an das Bundesverfassungsgericht, sich bei der nun anstehenden Entscheidung "nicht beirren" zu lassen.

Tsipras sucht Unterstützung kleiner Oppositionsparteien

ATHEN - Knapp zwei Wochen vor einer möglichen Pleite Griechenlands sucht der griechische Regierungschef Alexis Tsipras die Unterstützung der Opposition. Am Dienstag lud er die Chefs der proeuropäischen Partei To Potami, Stavros Theodorakis und der Sozialisten (Pasok), Fofi Gennimata, in seinem Regierungssitz ein.

Spekulationen über Krisengipfel zu Griechenland

BRÜSSEL - Angesichts der zugespitzten griechischen Schuldenkrise wird in Brüssel über einen möglichen Krisengipfel der Staats- und Regierungschefs der Euroländer an diesem Wochenende spekuliert. Entschieden sei nichts. Es werde zunächst abgewartet, ob es bei der Eurogruppe der Finanzminister an diesem Donnerstag in Luxemburg Weichenstellungen für das griechische Spar- und Reformprogramm gebe, berichteten Diplomaten am Dienstag in Brüssel.

Eurozone: Zahl der Erwerbstätigen erneut gestiegen

LUXEMBURG - Die Zahl der Erwerbstätigen in der Eurozone ist zu Jahresbeginn erneut gestiegen. Im ersten Quartal sei die Beschäftigtenzahl saisonbereinigt um 0,1 Prozent zum Vorquartal geklettert, teilte die europäische Statistikbehörde Eurostat am Dienstag in Luxemburg mit. Bereits im Schlussquartal 2015 hatte die Beschäftigung um 0,1 Prozent zugelegt.

Bankexperte Vazil Hudak wird neuer Wirtschaftsminister der Slowakei

BRATISLAVA - Der 50-jährige Jurist und Bankfachmann Vazil Hudak ist neuer Wirtschaftsminister der Slowakei. Staatspräsident Andrej Kiska ernannte ihn am Dienstag auf Vorschlag des sozialdemokratischen Regierungschefs Robert Fico.

Großbritannien: Verbraucherpreise steigen wieder

LONDON - In Großbritannien sind die Verbraucherpreise im Mai erstmals seit vier Monaten wieder gestiegen. Wie das Statistikamt ONS am Dienstag mitteilte, lag das Preisniveau 0,1 Prozent höher als vor einem Jahr. Bankvolkswirte hatten mit der Entwicklung gerechnet. Im April waren die Preise noch um 0,1 Prozent gefallen, davor hatten sie zwei Monate in Folge stagniert. Wichtigster Grund für die schwache Inflation sind die seit Mitte 2014 stark gefallenen Ölpreise, die seit Jahresbeginn aber wieder gestiegen sind.

Europäischer Gerichtshof stellt sich hinter EZB-Anleihenkäufe

LUXEMBURG - Die Europäische Zentralbank (EZB) darf zur Euro-Rettung grundsätzlich Staatsanleihen kaufen. Das entschied der Europäische Gerichtshof (EuGH) am Dienstag in Luxemburg (Rechtssache C-62/14). Ein entsprechendes Programm der Notenbank von 2012 sei rechtmäßig, urteilten die Richter. "Das Programm überschreitet nicht die währungspolitischen Befugnisse der EZB und verstößt nicht gegen das Verbot der monetären Finanzierung von Mitgliedstaaten", teilte der Gerichtshof mit.

Yen-Debatte: Japans Notenbankchef rückt Aussagen zurecht

TOKIO/FRANKFURT - Japans Notenbankchef Haruhiko Kuroda hat am Dienstag bestritten, mit jüngsten Äußerungen den Wechselkurs der Landeswährung Yen beeinflusst haben zu wollen. Seine Aussagen, die er vor einer Woche vor dem parlamentarischen Unterhaus tätigte, hätten sich auf den realen und nicht den nominalen Wechselkurs des Yen bezogen, sagte der Zentralbanker am Dienstag vor dem Oberhaus.

Athener Regierungsberater: Rentenkürzungen 'unverhandelbar'

BERLIN - Griechenland wird sich im Finanzpoker mit seinen Geldgebern nach Ansicht eines Athener Regierungsberaters nicht auf Rentenkürzungen einlassen. "Die sind in Griechenland schon sehr tief gekürzt", sagte Theodoros Paraskevopoulos, ein Wirtschaftsberater der Linkspartei Syriza, am Dienstag im rbb-Inforadio.

Schweiz: Wirtschaftsexperten senken Wachstumsprognose - Starker Franken belastet

BERN - Die starke Aufwertung des Franken dürfte die Schweizer Wirtschaft vor allem im laufenden Jahr spürbar belasten. Das Staatssekretariat für Wirtschaft (Seco) verringerte am Dienstag seine Wachstumsprognose für 2015 um weitere 0,1 Punkte auf 0,8 Prozent. Wie die Expertengruppe weiter mitteilte, dürfte das Wachstum im kommenden Jahr 1,6 Prozent betragen. Im März, als die Prognosen stark verringert wurden, waren 1,8 Prozent veranschlagt worden.

Deutschland: Inflation zieht langsam wieder an

WIESBADEN - In Deutschland nimmt der Preisauftrieb langsam wieder Fahrt auf, wenn auch von geringem Niveau aus. Im Mai lagen die Verbraucherpreise 0,7 Prozent höher als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag nach einer zweiten Schätzung mitteilte. Anfang des Jahres war das Preisniveau gefallen, danach zunehmend gestiegen. Im Monatsvergleich erhöhten sich die Preise im Mai um 0,1 Prozent. Die Statistiker bestätigten damit vorläufige Zahlen./rob/jsl

NN

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