13.06.2014 17:17:48
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dpa-AFX Überblick: KONJUNKTUR vom 13.06.2014 - 17.00 Uhr
USA: Michigan-Konsumklima fällt überraschend weiter
MICHIGAN - Das Verbrauchervertrauen in den USA hat sich im Juni überraschend weiter eingetrübt. Das von der Universität Michigan erhobene Konsumklima fiel um 0,7 Punkte auf 81,2 Zähler, wie die Universität am Freitag mitteilte. Analysten hatten hingegen einen Anstieg auf 83,0 Punkte erwartet.
USA: Erzeugerpreise sinken - Kernrate auf höchstem Stand seit Ende 2012
WASHINGTON - In den USA sind die Preise auf Produzentenebene im Mai überraschend gesunken. Die Erzeugerpreise seien um 0,2 Prozent zum Vormonat gefallen, teilte das US-Arbeitsministerium am Freitag mit. Volkswirte hatte einen Anstieg um 0,1 Prozent erwartet. In den beiden vorangegangenen Monaten waren die Preise noch vergleichsweise kräftig gestiegen.
OECD: US-Wirtschaft kommt stärker in Schwung
PARIS - Die Wirtschaft der USA wird nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) deutlich an Schwung gewinnen. Für das laufende Jahre rechnet die OECD laut einem am Freitag veröffentlichten Bericht mit einer Zunahme des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 2,5 Prozent. Im kommenden Jahr dürfte sich das Wachstum der größten Volkswirtschaft der Welt beschleunigen, die OECD geht von einem Wachstum von 3,5 Prozent aus.
US-Senat bestätigt Stanley Fischer als Vize-Chef der Fed
WASHINGTON - Der ehemalige Gouverneur der israelischen Zentralbank, Stanley Fischer, ist neuer Vize-Chef der US-Notenbank Fed. Der US-Senat bestätigte den 70-Jährigen am Donnerstag für die vierjährige Amtszeit an der Seite von Janet Yellen, die im Februar vom Vize-Posten an die Spitze der Federal Reserve aufgerückt war.
Bank von England steuert Zinswende an - Häuserboom soll gezügelt werden
LONDON - Das starke Wachstum in Großbritannien ruft die Währungshüter auf den Plan - die Zinsen könnten früher steigen als gedacht. Das sagte Notenbankchef Mark Carney bei einer Rede vor Bankern und Händlern am Donnerstagabend in London. Wegen der Gefahr einer Immobilienblase soll die Bank von England zudem den Auftrag erhalten, den Boom am Häusermarkt unter Kontrolle zu bringen. Unterdessen bestätigte die Ratingagentur Fitch die Kreditwürdigkeit Großbritanniens.
RATING: Fitch bestätigt Großbritanniens Kreditnote 'AA+'
LONDON - Die Ratingagentur Fitch hat die Kreditwürdigkeit Großbritanniens auf dem zweithöchsten Niveau bestätigt. Die Bonitätsnote liege weiterhin bei 'AA+', teilte die Agentur am Freitag in London mit. Der Ausblick bleibt "stabil", so dass vorerst nicht mit einer Anpassung der Bewertung zu rechnen ist. Starkes Wachstum und sinkende Arbeitslosigkeit hätten die britische Wirtschaft seit der letzten Rating-Überprüfung im Dezember 2013 gestützt, so Fitch. Zudem liege die Inflationsrate nah am Zielwert von 2,0 Prozent, den die Bank von England verfolgt.
Eurozone: Beschäftigung erholt sich leicht
LUXEMBURG - Die prekäre Beschäftigungslage im Euroraum beginnt sich leicht zu erholen. Darauf deuten neue Zahlen des europäischen Statistikamts Eurostat vom Freitag hin. Demnach lag die Erwerbstätigkeit in den ersten drei Monaten dieses Jahres 0,1 Prozent höher als im Schlussquartal 2013. Verglichen mit einem Jahr zuvor, erhöhte sich die Beschäftigung zu Jahresbeginn um 0,2 Prozent. Die Lage hellt sich allerdings nicht durchweg auf. In vier Eurostaaten ging die Erwerbstätigkeit weiter zurück, so in Zypern, Portugal, Finnland und Italien. In Deutschland stieg sie hingegen von sehr hohem Niveau aus weiter an.
Eurozone: Überschuss in der Handelsbilanz sinkt stärker als erwartet
LUXEMBURG - Der Handelsüberschuss der Eurozone hat sich überraschend deutlich verringert. Im April sank das Plus von revidiert 16,7 Milliarden Euro im Vormonat auf 15,7 Milliarden Euro, wie die europäische Statistikbehörde Eurostat am Freitag in Luxemburg mitteilte. Volkswirte hatten einen Überschuss von 16,3 Milliarden Euro erwartet. Die Ausfuhren nahmen um 0,2 und die Einfuhren um 0,5 Prozent ab. Ursprünglich hatte Eurostat für März ein höheres Plus von 17,1 Milliarden Euro gemeldet.
Inflation in Deutschland auf tiefstem Stand seit fast vier Jahren
WIESBADEN - Sinkende Energiepreise haben die Inflation in Deutschland auf den niedrigsten Wert seit fast vier Jahren gedrückt. Insgesamt ging die jährliche Teuerungsrate überraschend deutlich auf 0,9 Prozent zurück - nachdem sie im Ostermonat April auf 1,3 Prozent angezogen hatte. Die Verbraucherpreise stiegen so schwach wie seit Juni 2010 nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Freitag mitteilte. Von April auf Mai 2014 sanken die Preise um 0,1 Prozent. Mit diesen Zahlen bestätigte die Behörde vorläufige Angaben.
Italien: Inflation bleibt schwach
ROM - Die Teuerung in Italien ist auch im Mai schwach geblieben. Nach Zahlen des Statistikamts Istat vom Freitag stiegen die Verbraucherpreise nach europäischer Rechnung (HVPI) zum Vorjahresmonat um 0,4 Prozent. Eine erste Schätzung von Ende April wurde damit bestätigt. Im April hatte die Rate nur geringfügig höher bei 0,5 Prozent gelegen, nach 0,3 Prozent im März. Auch im gesamten Euroraum ist der Preisauftrieb seit längerem ungewöhnlich schwach. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte deswegen ihre Geldpolitik vor einer Woche weiter gelockert.
Spanien: Preisauftrieb bleibt schwach
MADRID - Der Preisauftrieb in Spanien bleibt trotz einer konjunkturellen Stabilisierung schwach. Wie das Statistikamt INA am Freitag in einer zweiten Schätzung bestätigte, stiegen die Verbraucherpreise nach europäischer Rechnung (HVPI) im Mai um 0,2 Prozent zum Vorjahr. Der Anstieg folgt auf einen Zuwachs im April um 0,3 Prozent und einen Rückgang um 0,2 Prozent im März. Die Europäische Zentralbank (EZB) strebt für den gesamten Euroraum eine Rate von knapp zwei Prozent an, die seit mehr als einem Jahr klar unterschritten wird. Deswegen hatte sie vor gut einer Woche ihre Geldpolitik abermals gelockert.
China: Konjunkturdaten deuten auf Stabilisierung hin
PEKING - Mehrere Konjunkturdaten aus China haben am Freitag zusätzlich Hinweise auf eine konjunkturelle Stabilisierung geliefert. Wie aus Regierungszahlen hervorgeht, legte Industrieproduktion im Mai um 8,8 Prozent zum Vorjahr zu und entsprach damit den Markterwartungen. Die Einzelhändler konnten ihre Umsätze im selben Monat verglichen mit einem Jahr zuvor um 12,5 Prozent steigern, was etwas über den Erwartungen lag. Die Investitionen der Unternehmen lagen im Mai 17,2 Prozent über Vorjahresniveau. Das entsprach zwar den Erwartungen, im längeren Vergleich setzte sich der Trend zu einem langsameren Wachstum aber fort.
Japans Zentralbank sieht Wirtschaft weiter auf Erholungskurs
TOKIO - Japans Wirtschaft liegt nach Einschätzung der Notenbank trotz der ersten Erhöhung der Verbrauchssteuer seit 17 Jahren weiter auf Erholungskurs. Um die "moderate" wirtschaftliche Erholung zu flankieren und den jahrelangen Preisverfall dauerhaft hinter sich zu lassen, beschloss die Bank von Japan (BoJ) am Freitag wie erwartet, ihre extrem lockere Geldpolitik unverändert fortzusetzen. Nachdem die Binnenfrage im Vorfeld der zum 1. April erfolgten Erhöhung der Verbrauchssteuer kräftig angezogen hatte, sei zwar inzwischen eine Abkühlung zu spüren. Dennoch gehe die Erholung weiter. Auch die Weltwirtschaft sieht die BoJ nun auf Erholungskurs; insbesondere in entwickelten Volkswirtschaften gebe es positive Anzeichen, hieß es.
UKRAINE-KRISE: Gasgespräche könnten am Samstag fortgesetzt werden
LUXEMBURG - Im Gasstreit werden Russland und die Ukraine ihre Verhandlungen voraussichtlich am morgigen Samstag fortsetzen. Das sagte EU-Energiekommissar Günther Oettinger am Freitag vor dem Treffen mit seinen Amtskollegen aus den EU-Ländern in Luxemburg. Er gehe davon aus, "dass wir morgen, am Samstag, die Gespräche zwischen dem Minister der Ukraine und dem Minister Russlands und den beiden Vorstandschefs der Gascompanies und ihren Delegationen fortsetzen", sagte Oettinger, der in den Gesprächen vermittelt. So könne die bis Montag gesetzte Frist am Wochenende genutzt werden.
Russlandgeschäft: Maschinenbauer fürchten Auftragseinbruch
FRANKFURT - Drohende Sanktionen und die Rubelkrise belasten zunehmend das Russlandgeschäft der deutschen Maschinen- und Anlagenbauer. "Auftragseinbrüche und Finanzierungsprobleme stehen an erster Stelle der Sorgenskala", teilte der Branchenverband VDMA am Freitag nach einer Umfrage unter Mitgliedsunternehmen in Frankfurt mit. Die seit Wochen anhaltenden Diskussionen in der Politik "über Sanktionen der Stufe 3 führen zu einer massiven Verunsicherung des Marktes", betonte der Verband. Derzeit wüssten viele Unternehmen nicht, ob sie überhaupt noch einen Auftrag aus Russland annehmen sollen: "Denn sie fürchten, dass der Auftrag unter Umständen nicht mehr nach Russland geliefert werden kann."
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