Doller unter Druck 19.06.2014 15:20:48

US-Notenbank Fed schickt Anleihezinsen und Dollar auf Talfahrt

Die US-Währung gab am Donnerstag auf breiter Front nach, während die Renditen vieler Staatsanleihen rückläufig waren. Marktteilnehmer nannten als Grund die fehlende Aussicht auf bald steigende Zinsen in den USA. Fed-Chefin Janet Yellen hatte am Mittwochabend keine Anstalten gemacht, die Investoren auf steigende Leitzinsen einzustimmen.

Besonders deutlich war die Marktreaktion am Donnerstag beim amerikanischen Dollar und den Renditen am US-Anleihemarkt. Der Dollar fiel zu vielen wichtigen Währungen wie dem Euro, dem japanischen Yen oder dem britischen Pfund zurück. Der Euro stieg im Gegenzug mit bis zu 1,3644 Dollar auf den höchsten Stand seit eineinhalb Wochen. Auch andere Währungen wie der Schweizer Franken, der kanadische oder der australische Dollar legten zur US-Währung zu.

An den Anleihemärkten fielen die Renditen in vielen Ländern deutlich zurück. Das unterstreicht die große Bedeutung der amerikanischen Geldpolitik für das weltweite Finanzsystem. In den USA, dem mit Abstand größten Anleihemarkt der Welt, fiel die Zehnjahresrendite am Donnerstagmittag von 2,63 Prozent am Vorabend auf 2,57 Prozent zurück. Im Euroraum profitierten Anleihen von geschwächten Ländern wie Griechenland, Spanien oder Italien am meisten. Aber auch in Deutschland gab die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen mit fünf Basispunkten deutlich nach. In Asien war der Zinsdruck ebenfalls spürbar.

Wie Fed-Chefin Janet Yellen am Mittwochabend durchblicken lies, ist in den USA mit einer raschen Zinswende wohl nicht zu rechnen. Auf die zuletzt spürbar anziehende Inflation ging sie lediglich nebenbei ein. Die Lage am Arbeitsmarkt habe sich zwar gebessert, es gebe aber noch reichlich Aufholpotenzial. Neue Prognosen der Zentralbanker, die auf ein etwas höheres Straffungstempo hindeuten könnten, wurden an den Finanzmärkten überwiegend ignoriert. Yellen unterstrich mehrfach, die Entwicklung der Leitzinsen hänge von der Konjunktur ab.

dpa-AFX

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