Dividende wird erhöht 09.03.2017 09:12:00

Linde kommt gut durchs Jahr und sieht Praxair-Fusion im Plan

Linde kommt gut durchs Jahr und sieht Praxair-Fusion im Plan

Der Gase- und Anlagebaukonzern Linde ist 2016 gut durchs Jahr gekommen und sieht die geplante Fusion mit Praxair im Plan. Besonders im Schlussquartal zogen die Geschäfte bei den Münchnern wieder an. Die Aktionäre sollen nun eine um 7,2 Prozent höhere Dividende bekommen. Den Ausblick auf das laufende Jahr hat Linde bekräftigt. Neben den Ergebnissen hatte Linde noch eine Personalie im Gepäck: Der Airbus-CEO Thomas Enders soll in den Aufsichtsrat einziehen, und Michael Diekmann wird sein Mandat niederlegen.

Die Linde-Aktie gewinnt zum Handelsstart 0,3 Prozent und zeigt damit im Vergleich zum Gesamtmarkt relative Stärke. "Die Geschäftszahlen liegen auf breiter Front leicht über den Erwartungen", sagt ein Händler zu Umsatz- und Gewinnkennziffern. Der Ausblick sei im Rahmen der Erwartungen ausgefallen. "Wichtig sind die Aussagen, nach denen die Fusion mit Praxair im Zeitplan liegt", so der Marktteilnehmer. Daran seien zuletzt Zweifel aufgekommen. "Die Klarstellung sollte dem Kurs helfen", ergänzt er.

"Trotz niedrigem Ölpreis und konjunkturellem Gegenwind konnten wir die Erwartungen erfüllen und währungsbereinigt bei Umsatz und Ergebnis zulegen - insbesondere im starken vierten Quartal", sagte Linde-Chef Aldo Belloni. "Wir haben die Konzernmarge gesteigert und unseren operativen Cash Flow auf einem hohen Niveau gehalten, deshalb können wir unsere von Kontinuität geprägte Dividendenausschüttung fortsetzen", so Belloni weiter.

Ausblick gewohnt zurückhaltend

Im Schlussquartal erhöhte sich der Konzernumsatz um 4,3 Prozent auf 4,42 Milliarden Euro, wechselkursbereinigt legte er um 4,9 Prozent zu. Das operative Ergebnis verbesserte sich um 8,4 Prozent auf 1,06 Milliarden Euro, bereinigt um Währungsschwankungen legte das Ergebnis um 8,7 Prozent zu. Die Marge verbesserte sich in dem Zeitraum von Oktober bis Ende Dezember um 90 Basispunkte auf 24,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Unter dem Strich wies Linde allerdings einen Rückgang des Ergebnisses um 2,5 Prozent auf 275 Millionen Euro aus. Das lag aber an den Kosten für das laufende Sparprogramm. In der Gasesparte verbesserte sich der Umsatz um 2,5 Prozent auf 3,88 Milliarden Euro, und das operative Ergebnis wuchs um 9 Prozent auf 1,11 Milliarden Euro.

Für 2016 berichtete Linde einen Konzernumsatz aus fortgeführten Aktivitäten von 16,95 Milliarden nach 17,35 Milliarden Euro im Vorjahr. Das operative Konzernergebnis aus fortgeführten Aktivitäten lag 2016 bei 4,09 Milliarden Euro nach 4,08 Milliarden Euro. Aufgrund des für 2017 geplanten Verkaufs der Linde-Tochter Gist wurde der Umsatz- und Ergebnisbeitrag dieses Geschäftsbereichs als nicht fortgeführte Aktivität ausgewiesen und ist damit in den Konzernzahlen für 2016 nicht enthalten. Dies bedeutet eine Verminderung des Konzernumsatzes um 602 Millionen Euro und des operativen Konzernergebnisses um 44 Millionen Euro für das abgelaufene Geschäftsjahr.

Den Ausblick auf das laufende Jahr bekräftigte Linde, schlägt aber gewohnt zurückhaltende Töne an. Das Marktumfeld dürfte herausfordernd bleiben, so Linde. Die jüngsten Konjunkturprognosen deuteten darauf hin, dass sich die Wachstumsrate des weltweiten Gasemarkts im laufenden Jahr auf ähnlichem Niveau bewegen wird wie im Vorjahr. Dagegen könnte sich das Marktumfeld im internationalen Anlagenbau etwas verbessern, wenngleich es weiterhin durch Unsicherheiten geprägt sein dürfte, erklärte der Konzern weiter.

Fusionsvertrag für Ende April oder Anfang Mai erwartet

Für den Gesamtkonzern strebt Linde einen währungsbereinigten Umsatzanstieg von 3 Prozent an, wenngleich das schwierige Marktumfeld auch zu einem Rückgang von bis zu 3 Prozent führen könnte. Der Konzern erwartet für sein operatives Ergebnis eine währungskursbereinigte Entwicklung, die auf dem Niveau des Vorjahres liegen soll und um bis zu 7 Prozent steigen könnte. Umgerechnet zu Stichtagskursen zum 31. Dezember 2016 entspricht dies einem operativen Konzernergebnis in der Bandbreite von 4,2 bis 4,5 Milliarden Euro. Linde hatte sich dieses Ziel schon Ende 2015 gesetzt.

Zur geplanten Fusion mit dem US-Wettbewerber Praxair erklärte Linde, die Vorbereitungen lägen "voll im Plan". Die Fertigstellung des Fusionsvertrages ist für Ende April oder Anfang Mai geplant, bekräftigte Linde. Der Plan, der einen Weltmarktführer für Industriegase schaffen soll, war im Sommer 2016 im ersten Anlauf gescheitert. Kurz vor Weihnachten einigten sich beide Seiten doch noch auf ein Eckpunkte-Papier. Angestrebt wird eine Fusion unter Gleichen mittels eines Aktientausches unter dem Dach einer neuen Holdinggesellschaft.

DJG/cbr/mgo Dow Jones Newswires MÜNCHEN (Dow Jones)

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Bildquelle: The Linde Group

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