Brief an Aktionäre |
07.02.2024 20:35:53
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Disney vor Zahlenvorlage unter Druck: Aktivistischer Investor drängt auf Neuausrichtung - Aufspaltung im Gespräch
• Drei eigene Kandidaten für Board of Directors vorgeschlagen
• Aufspaltung Disneys in drei Teile mögliches Szenario
Kurz bevor The Walt Disney Company die Bilanz zum ersten Quartal des Geschäftsjahres 2024 am heutigen Mittwoch nachbörslich vorlegt, sorgt ein Brief des aktivistischen Investors Blackwells an die Disney-Aktionäre für Aufregung.
Darin wirbt der Hedgefonds dafür, dass bei der nächsten Disney-Jahresversammlung im April 2024 drei Vertreter des aktivistischen Investors in das Board of Directors des Unterhaltungsriesen gewählt werden. "Der Zweck unserer Kampagne ist einfach: Wir wollen sicherstellen, dass Disney die richtige Ansammlung von Köpfen am Vorstandstisch hat, die konstruktiv zusammenarbeiten, um Entscheidungen zu treffen, die ALLEN Aktionären für die nächsten Jahrzehnte zugutekommen", zitiert das Nachrichtenportal Deadline aus dem Brief Blackwells.
Drei Kandidaten für Disney-Board
Bei den drei Nominierten handelt es sich um Jessica Schell, Craig Hatkoff und Leah Solivan, die das Unternehmen jeweils in einem bestimmten Bereich mit ihrer Expertise unterstützen wollen. So soll Jessica Schell, ehemalige Managerin bei Warner Bros Home Entertainment, Disney dabei helfen eine Wachstumsrate bei Disney+-Abonnenten zu erreichen, die es mit Rivale Netflix aufnehmen kann. Auch bei der Preissetzung von Disney+ soll sie das meiste herausholen können. Leah Solivan könne derweil mit ihrer Expertise im Bereich AR/VR-Trends dabei helfen, dem Unternehmen mit einer sich verändernden Verbraucherverhalten auseinander zu setzen.
Mögliche Aufspaltung Disneys
Craig Hatkoff kann laut Brief auf viel Erfahrung im Bereich Immobilien und Kapitalmärkte zurückblicken. Er verfüge außerdem über "einen kühlen Blick" und würde stets alle strategischen Möglichkeiten in Betracht ziehen. Hierzu gehört auch die "potenzielle Aufteilung von Disney in drei Einheiten, beginnend mit einer Reorganisation des Managements und der Auswahl von Führungskräften für jeden Geschäftsbereich und resultierend in eigenständigen öffentlichen Unternehmen", wie es in dem Blackwells-Brief heißt.
So urteilt der Hedgefonds: "Disney ist möglicherweise einfach zu komplex, als dass ein einzelner Nachfolger von Herrn Iger das Unternehmen ganzheitlich leiten könnte, und Blackwells ist der Ansicht, dass es in der Verantwortung des Vorstands liegt, diese Art von Analysen im Rahmen der normalen Geschäftstätigkeit zu überwachen."
Darüber hinaus spielt der aktivistische Investor mit dem Gedanken, dass Disney seine Immobilien in einen unabhängigen, öffentlich handelbaren REIT übertragen könnte. Auch eine Ausgliederung in verschiedene Investmentvehikel sei denkbar, "bei denen die Aktien, Barmittel und/oder Anteile an die Aktionäre ausgeschüttet werden könnten".
Auch Nelson Peltz' Trian Group will mehr Kontrolle
Im Übrigen ist Blackwells nicht der einzige aktivistische Investor, der nach mehr Kontrolle bei dem Mediengiganten strebt. So hat auch der Hedgefonds Trian Group eigene Kandidaten für das Board of Directors aufgestellt, zu denen Nelson Peltz und Jay Rasulo gehören. Im Gegensatz zu Blackwells will Trian jedoch das Board nicht um seine Mitglieder erweitern, sondern alteingesessene Mitglieder ersetzen, wie Reuters berichtet. Die Anliegen Trians befassen sich insbesondere mit der Planung eines Nachfolgers für Disney-CEO Bob Iger, Kostenkürzungen sowie der Förderung der Kreativität.
Disney fordert Aktionäre auf, Hedgefonds-Kandidaten abzulehnen
Disney selbst hat sich Anfang Februar ebenfalls in einem Brief, der auf der Unternehmenswebseite einsehbar ist, an seine Anteilseigner gewandt und diese dazu aufgefordert, die Kandidaten der beiden Hedgefonds abzulehnen und stattdessen die Disney-Vorstände zu bestätigen. So ist Disney "der Ansicht, dass die Versuche der Trian Group und Blackwells den Fortschritt von Disney wahrscheinlich zum Entgleisen bringen, da die Wahl eines ihrer weniger qualifizierten Kandidaten die laufenden Transformationsbemühungen behindern würde", heißt es darin.
Das macht die Disney-Aktie
Die Disney-Aktie verließ den NYSE-Handel am Dienstag letztlich mit einem Plus von 2,73 Prozent bei 99,29 US-Dollar. Im Handel am Mittwoch geht es zeitweise 0,6 Prozent nach unten auf 98,71 US-Dollar.
Redaktion finanzen.at
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