Doch keine Apple-Chips? |
22.05.2018 17:42:00
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Dialog Semiconductor trotzt Spekulationen über Probleme mit Hauptkunde Apple - Aktie zieht an
Für die aktuellen iPhones liefert Dialog einen großen, zentralen Chip und einen kleineren für die Energiesteuerung der Kamera. Hier sieht Bagherli noch Potenzial: "Für 2020 erwarten wir neben dem zentralen Chip drei bis fünf kleinere Bauteile. Schon bei den für Herbst erwarteten iPhones ist ein zweiter, kleiner Chip möglich." Auch außerhalb der für Dialog wichtigen Strommanagement-Chips sieht Bagherli Potenzial für zusätzliches Geschäft. "Etwa mit Chips für Schnell-Ladetechnik in iPhones und bei Halbleitern im Audiobereich".
Zudem werde Dialogs US-Tochter Silego, die Apple bereits bei Computern beliefere, mittelfristig auch Produkte für iPhones und iPads anbieten, kündigte Bagherli an. Die programmierbaren Chips sparen Platz auf Platinen. Allein dieser Unternehmensbereich liefert inzwischen bereits ein Drittel des Gesamtumsatzes. Das Segment lege seit vier Jahren "jährlich um 19 Prozent zu", sagte Bagherli. "Wir erwarten, dass es so bleibt."
Die Aktien von Dialog haben am Dienstag ihre jüngste Erholung deutlich beschleunigt. Sie reagierten damit klar positiv auf die noch einmal bestätigte Meldung von einem neuen Auftrag des Hauptkunden Apple. Die Papiere des Halbleiter-Unternehmens zogen zeitweise um rund 5 Prozent an und schlossen den Xetra-Handel um 2,80 Prozent fester bei 19,44 Euro.
Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank relativierte zwar die Nachricht: "Aus unserer Sicht ist das nichts Neues." Dialog habe dies bereits bei der Vorstellung des Berichts zum ersten Quartal kommuniziert. Auch Händler sahen in der Meldung keinen Neuigkeitswert. Gleichwohl reichte die Nachricht zur weiteren Beruhigung aus, sie trieb die seit einigen Wochen laufende Erholung der Anteilsscheine weiter an.
Ende April waren die Aktien von Dialog Semiconductor bis auf rund 17 Euro und damit auf den tiefsten Stand seit 2014 abgesackt. Es war das vorläufige Ende einer monatelangen Talfahrt, die Mitte April 2017 mit einer skeptischen Studie des Bankhauses Lampe ihren Anfang genommen hatte. Seinerzeit hatte die Furcht vor einem möglicherweise schrumpfenden Geschäft mit dem iPhone-Hersteller die Papiere innerhalb eines Tages von fast 48 Euro auf zwischenzeitlich gut 30 Euro absacken lassen. Am Ende schlossen sie mit einem dicken Minus von rund 14 Prozent.
Der zweite Abwärtsschub folgte dann im Zeitraum zwischen Ende November und Anfang Dezember. Seinerzeit reagierten die Anleger verschreckt auf die offizielle Bestätigung von Dialog Semiconductor, dass der Technologiekonzern Apple die Ressourcen und die Fähigkeiten habe, die Komponenten für seine Smartphones in wenigen Jahren auch selbst zu entwickeln. Für die aktuellen iPhones liefert Dialog bislang einen großen, zentralen Chip und einen kleineren für die Energiesteuerung der Kamera.
Dialog hatte jedoch Ende letzten Jahres auch betont, dass die Einschätzung der Fähigkeiten von Apple keine Auswirkungen auf das Geschäft im Jahr 2018 habe. Insofern äußerten sich einige Analysten jüngst ebenfalls zuversichtlich: Die Story rund um Dialog sei noch nicht vorbei, schrieb etwa am Freitag der Experte Veysel Taze von der Investmentbank Oddo BHF. Die Verbindung mit Apple sei gesund und nachhaltig und das Geschäft mit anderen Kunden dürfte auf Sicht einiger Jahre prozentual zweistellig wachsen.
Gleichwohl haben die Sorgen um den Hauptkunden Apple tiefe Spuren hinterlassen: So waren die Dialog-Aktien 2017 mit einem Minus von rund 35 Prozent der drittschwächste Wert im TecDAX. Seit Beginn diesen Jahres gerechnet nehmen sie sogar mit einem Verlust von fast 24 Prozent den zweitletzten Platz im Index der Technologiewerte ein.
/la/ag/sheFRANKFURT (dpa-AFX Broker)
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