Schwelle verfehlt 16.04.2015 16:24:00

Deutsche Wohnen scheitert mit geplanter conwert-Übernahme

Die selbst gesetzte Mindestannahme-Schwelle von 50 Prozent plus einer Aktie wurde verfehlt, wie Deutsche Wohnen am Mittwochabend mitteilte. Mit dem Nichterreichen der Mindestannahmeschwelle für das Übernahmeangebot der conwert-Aktien seien auch die Angebote für die Wandelschuldverschreibungen der conwert sowie das antizipatorische Pflichtangebot für die Aktien der conwert-Tochter ECO Business-Immobilien AG ("ECO") hinfällig, erklärte das deutsche Unternehmen.

conwert konzentriert sich auf Zukunft

Den gescheiterten Übernahmeversuch kommentiert der österreichische Immobilienkonzern weder positiv noch negativ. "Die Ablehnung des Angebots durch unsere Aktionäre interpretieren wir als Auftrag, die Finanzstruktur zu verbessern und die operative Profitabilität zu steigern", sagte conwert-Sprecher Clemens Billek heute Nachmittag zur APA.

Über ein Drittel der Aktionäre war für die Übernahme, es fand sich aber keine Mehrheit. Die genaue Auswertung folgt heute gegen Abend. Das Portfolio der Deutsche Wohnen, das rund 147.000 Wohnungen umfasst, ist mit etwa 10 Mrd. Euro mehr als drei Mal so viel wert wie jenes der conwert. Die meisten Wohneinheiten der Deutschen befinden sich in Berlin (über 70 Prozent).

Das conwert-Management will sich weiter auf die Zukunft konzentrieren und habe im Hinblick auf die Strategie "eine klare 'Guidance' für die nächsten zwei Jahre gegeben: Die Fokussierung auf Wohnimmobilien in Deutschland und Österreich", so Billek. Derzeit hat die conwert rund 27.300 Wohnimmobilien und etwa 3.000 Gewerbeimmobilien im Gesamtwert von 2,8 Mrd. Euro im Portfolio - etwa 75 Prozent davon befinden sich in Deutschland, 23 Prozent in Österreich und 2 Prozent in anderen Ländern.

"Ziel ist es Anfang 2016 rund 80 Prozent des Immobilienbestandes in Deutschland und 20 Prozent in Österreich zu haben", sagte der Sprecher. Aus den anderen Ländern will sich das Unternehmen komplett zurückziehen.

Neben der Konzentration auf die beiden Märkte, will die conwert letztlich auch nur noch Wohnimmobilien halten. "Die 3.000 Gewerbeimmobilien sollen forciert abverkauft werden", kündigte Billek an. Dabei stehen etwa 1.700 Einheiten in Österreich, 900 in Deutschland und 400 in anderen Ländern zur Disposition. Der Leerstand bei den Gewerbe-Immos liegt bei rund 14 Prozent, jener bei den Wohnungen bei etwa 7 Prozent.

In Deutschland will sich die conwert mit ihren Wohnimmobilien den Angaben zufolge auf Berlin, Leipzig, Dresden, Potsdam und Nordrhein-Westfalen beschränken, in Österreich auf Wien. 2014 hatte das Unternehmen einen Nettoverlust in Höhe von 12 Mio. Euro in der Bilanz - nach einem negativen Nettoergebnis von 25 Mio. Euro im ersten Halbjahr 2014 und einem Gewinn von 7,5 Mio. Euro im Gesamtjahr 2013. Im laufenden Geschäftsjahr hofft man im Unternehmen allerdings unter dem Strich wieder auf deutliche Gewinne.

sp/rf

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