21.09.2016 17:30:49

Deutsche Telekom-Unternehmen zunächst abwartend bei neuen EU-Roaming-Vorschlägen

   Von Archibald Preuschat

   FRANKFURT (Dow Jones)--Die neuen EU-Vorschläge zur Abschaffung der Roaming-Gebühren innerhalb der Gemeinschaft lassen die drei deutschen Mobilfunknetz-Betreiber zunächst abwartend reagieren. "Wir werden jetzt erst einmal die konkreten Vorschläge abwarten, bevor wir uns dazu äußern. Bisher kennen wir ja nur die Pressemitteilung", sagte ein Telekom-Sprecher auf Anfrage. Auch Sprecher von Vodafone und Telefonica Deutschland gaben an, die Vorschläge erst genau prüfen zu wollen.

   Die EU-Kommission hat am Mittwoch neue Vorschläge unterbreitet. Im Kern sollen Begrenzungen zeitlicher Art oder bei der in der EU zu verbrauchenden Datenmenge komplett wegfallen. "Grundsätzlich ist aus unserer Sicht entscheidend, dass sich die Vorgaben von den Mobilfunkanbietern technisch umsetzen lassen und gleichzeitig eine einfache und attraktive Lösung für die Kunden darstellen", sagte ein Telefonica-Deutschland-Sprecher.

   Daran hatte es bei dem viel kritisiertem ersten Vorschlag der EU-Kommission eben gemangelt. Dieser hatte vorgesehen, das Roaming innerhalb außerhalb des eigenen Landes auf 90 Tage zu begrenzen. "So hätten Standortdaten ein Jahr lang gespeichert werden müssen, was kritisch in Bezug auf den Datenschutz ist", so ein Telekom-Sprecher.

   Die Netzbetreiber bestehen darauf, dass ein Missbrauch durch die ständige Nutzung einer SIM-Karte aus einem Niedrigpreis-Land in einem anderen EU-Land verhindert wird. Die EU will das über das Wohnsitzprinzip sicherstellen und den Netzbetreibern auch zu ermöglichen, mißbräuchliche Nutzung zu sanktionieren.

   Von der Telekom Austria war zunächst keine Stellungnahme erhältlich. In einem Interview am Montag hatte CEO Alejandro Plater aber schon deutlich gemacht, dass sich der Wegfall der Roaming-Gebühren beim Umsatz nicht ausgleichen lässt. Mit Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen sollen die Auswirkungen auf das operative Ergebnis aber abgefedert werden.

   Kontakt zum Autor: archibald.preuschat@wsj.com

   DJG/apr/jhe

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   September 21, 2016 11:22 ET (15:22 GMT)

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