Simulation ab Dezember 15.09.2023 14:32:00

Deutsche Börse will nächste DAX-Reform-Stufe im März angehen

Deutsche Börse will nächste DAX-Reform-Stufe im März angehen

Nach dem Eurex-Verfallstermin am 15. März des kommenden Jahres werden größere Veränderungen ab 10 Prozent in der Anzahl der Aktien im Zusammenhang mit Corporate Actions so umgesetzt, dass auch passive Anleger sie schnell nachvollziehen müssen. Bisher ist das erst zum jeweils nächsten vierteljährlichen Index-Verkettungstermin der Fall. Zeitgleich werden auch die Dividendenzahlungen anders berechnet.

Sie werden dann analog zu den Stoxx-Indizes in den gesamten DAX re-investiert und nicht nur in den ausschüttenden Einzeltitel. Bereits ab Dezember werden wir die neue Berechnungsmethode parallel in einer Simulation anwenden, so DAX-Chef Serkan Batir im Gespräch mit Dow Jones Newswires.

Daneben deutete der DAX-Chef von Stoxx die Möglichkeit weiterer Reformschritte im Regelwerk an. In Bezug auf die so genannte Kappungsgrenze, nach der eine Einzelaktie dauerhaft höchstens 10 Prozent Gewicht im DAX haben darf, sei man mit Marktteilnehmern im Dialog. Sie steht in der Diskussion, seit Linde sie als einen Grund für den Wechsel an die New Yorker Börse angeführt hatte. Beschlüsse dazu gebe es aber noch nicht, sagte Batir.

DAX könnte in der neuen Berechnung höher notieren

Im Blick steht nun aber erst einmal die neue Berechnungsmethodik. In der Simulationsphase ab Dezember können sich die Marktteilnehmer bereits auf diese vorbereiten, unter anderm am Beispiel der Siemens-Aktien.

Deren Dividendenabschlag wird nach der neuen Methode nicht mehr in die Siemens-Aktie allein re-investiert, sondern in den gesamten DAX. Damit wird das Siemens-Gewicht im DAX nach der neuen Methode als Folge des Dividendenabschlags niedriger sein als bei der alten Methode, das Gewicht aller anderen DAX-Einzeltitel etwas höher.

Häufig, wenn auch nicht immer, neigen Aktien nach dem Dividendenabschlag zu einer längeren Underperformance gegenüber dem DAX. Sollten die Siemens-Aktien nach der Ausschüttung, die üblicherweise im Februar kommt, den DAX underperformen, wird der DAX nach der neuen Berechnung zum Ende der Simulationsphase höher stehen als nach der alten Berechnung, weil das Gewicht der anderen Aktien höher ist. Sollten Siemens den DAX nach der Ausschüttung outperformen, was weniger wahrscheinlich ist, würde der DAX in der neuen Berechnung schlechter abschneiden, wegen des geringeren Siemens-Gewichts. Sollten sich Siemens genauso entwickeln wie der DAX, gäbe es keine Abweichung.

Veränderungen bei der Aktienanzahl von mehr als 10 Prozent in Zusammenhang mit Kapitalmaßahmen werden künftig so zeitnah umgesetzt, dass sich passive Index-Anleger wie ETFs deutlich schneller als bisher an den meisten Kapitalerhöhungen mit Bezugsrechten beteiligen müssen. Das war am Markt vielfach gefordert worden, um einen reibungsloseren Ablauf der Kapitalmaßnahmen zu gewährleisten. Die so genannten beschleunigten Book-Building-Verfahren mit Veränderungen der Gesamt-Kapitalisierung bis zu 9,9 Prozent werden nach wie vor einmalig im Quartal in der Index-Berechnung angepasst. "Wir wollen hier die Kontinuität nicht zu sehr stören", sagt Batir.

Weitere DAX-Änderungen denkbar - "Linde war ein Warnsignal"

"Die Kappungsgrenze von 10 Prozent ist nicht in Stein gemeißelt", sagt Batir zu der umstrittenen Obergrenze des DAX-Gewichts, die von Linde als ein Grund für den Wechsel an die New Yorker Börse genannt worden war. "Linde war ein Warnsignal", so der DAX--Chef der Deutschen Börse. Er selbst habe nichts gegen eine höhere Kappungsgrenze einzuwenden, sagt er. Die Konzentration eines Titels bei den einzelnen Anlegern sei meistens ohnehin niedriger, da sie verschiedene Index-Anlagen mischten. "Wir sind da im Dialog mit den Marktteilnehmern", so Batir.

Am Markt wird auch über die Sinnhaftigkeit anderer Teile des Regelwerks wie das Profitabilitätskriterium diskutiert, da dieses DAX-Absteigern auch bei einer Kurserholung die Rückkehr in den Leitindex verbauen kann. "Da beobachten wir die Diskussion und warten auf weiteres Feedback der Marktteilnehmer", so Batir.

Von Herbert Rude

FRANKFURT (Dow Jones)

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