Ziele für 2020 erreicht |
11.02.2021 15:42:00
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Deutsche Börse wächst langsamer - Aktie dreht ins Plus
Die Corona-Pandemie und die damit verbundenen Marktturbulenzen hatten vor allem zu Jahresbeginn höhere Handelsvolumina und einen gestiegenen Absicherungsbedarf bei den Anlegern zur Folge gehabt.
Die Nettoerlöse stiegen im vierten Quartal leicht auf 814 Millionen Euro nach 757 Millionen im Vorjahr. Im Konsens wurden Umsätze von 782 Millionen Euro erwartet. Im Gesamtjahr legten die Umsätze auf 3,21 Milliarden Euro zu nach 2,94 Milliarden.
Das EBITDA erhöhte sich im vierten Quartal auf 445 Millionen Euro nach 378 Millionen. Hier lag die Prognose der Analysten bei 424 Millionen Euro. Auf das Gesamtjahr betrachtet wuchs das EBITDA auf 1,88 Milliarden Euro nach 1,68 Milliarden. Das am Markt stärker beachtete bereinigte EBITDA legte im vierten Quartal auf 490 Millionen Euro zu nach 411 Millionen im Vorjahr. Hier lag der Marktkonsens bei lediglich 445 Millionen Euro.
Unter dem Strich blieb im Schlussquartal ein Gewinn von 250 Millionen Euro (Prognose 250 Millionen Euro) nach 223 Millionen. 2020 betrug der Gewinn 1,13 Milliarden Euro nach 1,04 Milliarden. Bereinigt stieg der den Anteilseignern zuzurechende Gewinn 2020 den weiteren Angaben der Börse zufolge auf 1,2 Milliarden Euro nach 1,11 Milliarden Euro. Die Deutsche Börse hatte einen bereinigten Periodenüberschuss von rund 1,2 Milliarden Euro im Gesamtjahr angestrebt.
Die Eschborner wollen für das abgelaufene Geschäftsjahr ein Dividende von 3,00 Euro je Anteilsschein zahlen nach 2,90 Euro. Die Markterwartung belief sich auf 3,13 Euro und wurde damit nicht erreicht.
Für 2021 rechnet die Deutsche Börse mit einem Anstieg der Nettoerlöse auf rund 3,5 Milliarden Euro sowie einem Anstieg des EBITDA auf rund 2 Milliarden Euro.
Deutsche Börse kommt gut durch schwieriges Jahr
Das Jahr 2020 war auch für die Deutsche Börse ein außergewöhnliches Jahr. Anders als viele andere Unternehmen sei man aber in der Krise stabil geblieben, sagte Börsen-Chef Theodor Weimer auf der virtuellen Bilanzpressekonferenz und unterstrich die "erfreuliche Resilienz" des eigenen Geschäftsmodells.
"Insgesamt war es für die Deutsche Börse ein gutes Jahr... Wir sind trotz aller Unwägbarkeiten und trotz Corona - ein wenig auch wegen Corona - gut und - ebenso wichtig - wie ursprünglich geplant gewachsen", fügte Weimer hinzu.
Das Unternehmen schaue daher dem Jahr 2021 wie auch den Folgejahren mit Zuversicht entgegen. Dabei sei allerdings klar, dass man an die volatilitätsbedingten Höhenflüge vom ersten Quartal des vergangenen Jahres nicht werde anknüpfen können. Im weiteren Jahresverlauf dürfte sich die Wachstumsdynamik aber wieder verbessern.
"Nach und nach wird unsere Stärke beim strukturellen Wachstum, verstärkt durch Übernahmen, eine neue Dynamik schaffen", so Weimer. Die Deutsche Börse peilt 2021 ein Wachstum der Nettoerlöse auf rund 3,5 Milliarden Euro sowie einem Anstieg des berichteten EBITDA auf rund 2 Milliarden Euro an.
Mit Blick auf einzelne Geschäftsfelder unterstrich die Deutsche Börse die Bedeutung des Clearing außerbörslich gehandelter Zinsderivate (OTC) als wichtigen strukturellen Wachstumstreiber.
Angesichts des Brexit sei dieser Bereich von hoher strategischer Bedeutung. Im OTC-Clearing habe sich das ausstehende Nominalvolumen zum Januar 2021 auf 20,4 Billionen Euro erhöht, was einem Marktanteil von 20 Prozent entspreche. Man sei nach wie vor auf einem guten Weg, den angestrebten Marktanteil von 25 Prozent zu erreichen.
So reagiert die Aktie der Deutschen Börse
Die Aktien der Deutschen Börse haben schon im vorbörslichen Handel am Donnerstag mit leichten Schwankungen auf die Geschäftszahlen für 2020 und den Ausblick auf das laufende Jahr reagiert. Auch im offiziellen XETRA-Handel geht es auf und ab: So büßte das Papier zeitweise 0,45 Prozent ein auf 134,10 Euro, kann nun jedoch 0,74 Prozent auf 135,70 Euro hinzugewinnen.
Der rege Handel an den Finanzmärkten in der Corona-Krise bescherte der Deutschen Börse ein Rekordjahr. Experten hatten allerdings mit einem etwas besseren Gewinn und einer höheren Dividende gerechnet. Die Ziele für den Umsatz- und den Betriebsgewinn im Jahr 2021 lägen derweil über den Erwartungen, schrieb Analyst Michael Werner von der Schweizer Großbank UBS.
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)
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