Deutsche Börse Aktie
WKN: 581005 / ISIN: DE0005810055
08.06.2016 12:41:46
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Deutsche Börse: Neue Index-Regeln sorgen für Transparenz
Von Herbert Rude
FRANKFURT (Dow Jones)--Die Deutsche Börse AG sieht sich mit ihrem Index-Regelwerk nun für die aktuellen Herausforderungen gerüstet. "Mit der Automatisierung für die Auf- und Entnahme bei den Indizes haben wir die positiven Erfahrungen aus dem Dax auf die zweite Reihe übertragen", sagte Konrad Sippel, Senior Advisor für Marktdaten bei der Deutschen Börse, im Gespräch mit Dow Jones Newswires. Damit sorge die Deutsche Börse für Transparenz und Stabilität in den Indizes, reagiere aber auch auf den Regulierungsdruck.
So hätten in der Vergangenheit einzelne Mitglieder des Arbeitskreises Indizes ihre Aufgaben wegen interner Compliance-Richtlinien nicht mehr wahrnehmen können, wenn ihr Haus einen Interessenskonflikt nicht habe ausschließen können. Künftig wird der Arbeitskreis nicht mehr mit den Veränderungen betraut sein, sie werden vollautomatisch ablaufen.
Entscheidend sind nur noch die harten Kriterien Marktkapitalisierung und Börsenumsatz. Deshalb gibt es keinen Ermessensspielraum mehr, die Entscheidungen sind nun eindeutig: "Damit können sich die Marktteilnehmer schon im Vorfeld besser auf mögliche Änderungen einstellen", sagt der Index-Spezialist der Börse.
Die Eindeutigkeit erleichtere auch die Begründung, zum Beispiel gegenüber Unternehmen: "Es wird einfacher, den Emittenten Veränderungen bei den Indizes zu erklären", sagt Sippel.
Die harten Kriterien hat die Deutsche Börse leicht verändert: Jene zu den regulären Veränderungen wurden gestrafft, die zu den außerordentlichen Fast-Entry- und Fast-Exit-Regeln leicht gelockert. "Damit haben wir den in empirischen historischen Berechnungen gefundenen optimalen Weg zwischen Index-Kontinuität und Index-Qualität genommen", so Sippel. Zugleich werde mit der Anpassung ein beschleunigter "Fahrstuhl-Mechanismus" verhindert, also extrem häufige Auf- und Abstiege der häufig sogar selben Titel.
In die gleiche Richtung zielt auch die Änderung, nach der der SDAX nur noch zwei Mal jährlich regulär überprüft wird. Damit ist die Situation künftig so wie im TecDax und im MDAX. Beim DAX bleibt es bei der einmaligen regulären Überprüfung im September. "Außerordentliche" Überprüfungen mit den immer noch strengeren Kriterien werden weiterhin quartalsweise durchgeführt.
Änderungen gelten erst ab September Alle Änderungen gelten ab der nächsten Index-Überprüfung im September. Sollte es in der Zwischenzeit Änderungsbedarf geben, zum Beispiel durch Insolvenzen oder Übernahmen mit zu wenig verbleibenden Aktien im Streubesitz, gelten noch die alten Regeln. "Die Börse muss solche Änderungen in der Regel 90 Tage bevor sie in Kraft treten ankündigen", begründet Sippel die Übergangszeit.
Im TecDAX werden die Kriterien nun auch bei der regulären Überprüfung dem DAX angeglichen. Aufsteigen kann ein Titel, der in beiden Kriterien mindestens Platz 30 belegt, sofern ein Titel existiert, der in einem Ranking schlechter als 35 platziert ist. Entnommen wird ein Titel, der in einem Ranking unter 40 liegt, falls ein Titel existiert, der in beiden Rankings mindestens Platz 35 belegt. Für "Fast Entry" bleibt es bei der Anforderung, in beiden Kriterien mindestens Platz 25 zu belegen, und bei der außerordentlichen Überprüfung muss ein Titel absteigen, der in einem der beiden Kriterien Platz 45 verfehlt.
In den MDAX können künftig regulär nur noch Titel aufgenommen werden, wenn sie in beiden Kriterien mindestens auf Platz 50 der Rangliste stehen und ein Titel existiert, der in einem der beiden Kriterien Rang 55 verfehlt. Regulär absteigen muss ein Titel, der in einem der beiden Kriterien Platz 60 verfehlt, wenn ein Titel existiert, der in beiden Kriterien mindestens auf Platz 55 steht.
Bisher galt sowohl für den Aufstieg als auch den Abstieg die 60/60-Regel, Platz 60 war also sowohl bei der Liquidität als auch bei der Marktkapitalisierung die theoretische Grenze für eine MDAX-Mitgliedschaft.
In der außerordentlichen Überprüfung steigt ein Titel nun auf, wenn er in beiden Kriterien mindestens auf Platz 45 liegt, absteigen muss er, wenn er in einem Kriterium Platz 55 verfehlt.
Beim SDAX gilt für die reguläre Überprüfung statt der bisherigen 110/110-Regelung nun die Grenze von 100 in beiden Kriterien für den Aufstieg. Aufgenommen wird ein solcher Titel dann, wenn ein bestehender SDAX-Titel in einem Kriterium schlechter als 105 platziert ist. Der automatische Abstieg wird ausgelöst, wenn ein Titel in einem der Kriterien Platz 110 verfehlt, sofern ein anderer Nicht-Index-Titel in beiden besser als 105 platziert ist und ihn so ersetzen kann. Für den Fast Entry gilt mindestens Platz 95 in beiden Kriterien, für den Fast Exit ein schlechterer Platz als 115 in einem der beiden Kriterien.
Kontakt zum Autor: herbert.rude@wsj.com DJG/hru/smh(END) Dow Jones Newswires
June 08, 2016 06:09 ET (10:09 GMT)
Copyright (c) 2016 Dow Jones & Company, Inc.- - 06 09 AM EDT 06-08-16

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