18.02.2016 09:52:41

Deutsche Börse lockt Investoren mit höherer Dividende

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse hat die Anleger am Donnerstag mit einer Dividendenerhöhung und einem optimistischen Geschäftsausblick überzeugt. Die Aktien kletterten kurz nach dem Start des Xetra-Hauptgeschäfts um 2,85 Prozent auf 75,09 Euro. Damit waren sie unangefochtener Spitzenreiter im deutschen Leitindex DAX.

Gerade in Zeiten von Minizinsen auf Sparbuch & Co setzen Investoren verstärkt auf Unternehmen, die ihre Anteilseigner mit hohen Ausschüttungen an der Gewinnentwicklung beteiligen. Wie groß das Enttäuschungspotenzial dabei ist, hatte erst zur Wochenmitte der kriselnde Energiekonzern RWE zu spüren bekommen. Dessen Aktienkurs brach nach einer Streichung der Dividende für die Stammaktien um zeitweise mehr als 13 Prozent ein.

Die Deutsche Börse will ihre Ausschüttung für 2015 um 15 Cent auf 2,25 Euro pro Aktie steigern. Auf dem aktuellen Kursniveau entspräche das einer Dividendenrendite von rund 3 Prozent. Die unerwartete Erhöhung sei ebenso positiv wie die zusätzlichen Einsparungen auf der Kostenseite bis 2018, schrieb Analyst Chris Turner von der US-Investmentbank Goldman Sachs in einem Kommentar.

ANALYST: DEUTLICHES WACHSTUMSPOTENZIAL

Die Resultate für das Schlussquartal 2015 fielen laut Turner allerdings eher glanzlos aus. Die Erlöse hätten auf dem Niveau seiner Erwartungen gelegen, die Kosten seien einen Tick höher gewesen. Für Rückenwind sorge 2016 bisher aber die Entwicklung des für den Börsenbetreiber wichtigen Derivate-Handels.

Nach Einschätzung von Analyst Daniel Garrod von der britischen Investmentbank Barclays dürfte der Fokus der Investoren denn auch auf den Aussagen des Managements über einen "vielversprechenden" Start ins neue Jahr liegen. Das Unternehmen profitiert laut Garrod kurzfristig vom Auf und Ab an den Kapitalmärkten. Der Konzern habe zudem deutliches Wachstumspotenzial, unter anderem im Clearing-Geschäft, im Sicherheiten-Management (Collateral Management) sowie beim Ausbau der Abwicklung.

Der neue Vorstandschef Carsten Kengeter hatte dem Unternehmen im Sommer 2015 ehrgeizigere Wachstumsziele bis 2018 gegeben. Pro Jahr sollen die Nettoerlöse nun um 5 bis 10 Prozent steigen, der operative Gewinn (Ebit) und der Überschuss um 10 bis 15 Prozent. Dabei krempelt Kengeter den Konzern kräftig um. Schon kurz nach seinem Amtsantritt Anfang Juni brachte er zwei Übernahmen über die Bühne: Er kaufte den Indexanbieter Stoxx komplett und schluckte zudem die innovative Devisenhandelsplattform 360T. Zudem legte er ein neues Sparprogramm auf und ordnete die Zuständigkeiten im Vorstand neu.

WACHSTUMSZIELE KOMMEN BEI AKTIONÄREN GUT AN

An der Börse kam der Umbau gut an: Die Aktien der Deutschen Börse verteuerten sich 2015 um mehr als 37 Prozent, womit sie zu den gefragtesten Dax-Werten zählten. Im bisherigen Verlauf des Jahres 2016 haben die Aktien zwar rund 7,5 Prozent nachgegeben. Damit hielten sie sich aber besser als der deutsche Leitindex, der mehr als 12 Prozent hinten liegt./mis/ag/das

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