Handel gefährdet 18.03.2020 17:59:00

Deutsche Börse-Aktie unter Druck - Händler: Angst vor Börsenschließung

Deutsche Börse-Aktie unter Druck - Händler: Angst vor Börsenschließung

Die Deutsche- Börse-Aktie fiel via XETRA letztlich 9,31 Prozent auf 99,08 Euro. Händler begründeten die deutlichen Verluste der Aktien des Börsenbetreibers, der eigentlich zu den Profiteuren extremer Volatilität und hoher Umsätze gehört, mit der Erwartung möglicher Börsenschließungen.

Der Druck werde größer angesichts der massiven Verwerfungen, merkte ein Marktteilnehmer an. Es sei nicht nachzuvollziehen, dass man vor einer Normalisierung der Lage die Vernichtung von Aktienwerten in diesem Umfang zulasse. Ein weiterer Händler verwies auf die Gefahr erheblich sinkender Provisionen angesichts der deutlich gesunkenen Kurse.

Die US-Regierung will die Aktienmärkte trotz großer Kursschwankungen zwar offen halten. Es sei aber möglich, dass die Handelszeiten verkürzt würden, sagte Finanzminister Steven Mnuchin am Dienstag in Washington.

Deutsche Börse: Handelsschließung würde Unsicherheit weiter schüren

Die durch die Coronavirus-Krise ausgelöste Talfahrt am deutschen Aktienmarkt ist für die Deutsche Börse jedoch kein Grund zur Einstellung des Handels. "Die Folge einer Schließung der Märkte wäre Intransparenz. Die Folge hiervon wäre noch größere Unsicherheit", sagte ein Sprecher des Marktbetreibers in Eschborn bei Frankfurt am Mittwoch der Finanz-Nachrichtenagentur dpa-AFX. Die Verwerfungen an den Märkten würden dann noch drastischer werden.

Zudem gibt es auch keine rechtliche Grundlage. Nur etwa bei technischen Störungen, Informationsungleichgewichten oder bei Hinweisen auf Marktmanipulation kann die Geschäftsführung der Börse der Handel insgesamt oder für einzelne Wertpapiere aussetzen.

Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) kann der Deutschen Börse einer Sprecherin zufolge eine solche Maßnahme nicht vorschreiben. Ein solcher Schritt könnte allenfalls von der Bundesregierung beschlossen werden, was Marktexperten aber im aktuellen Fall für äußerst unwahrscheinlich halten.

Die Vereinigung der EU-Wertpapierbörsen, FESE, sprach sich ebenfalls dafür aus, die Börsen geöffnet zu halten. Die regulierten Börsen erfüllten eine soziale und wirtschaftliche Funktion, die auch in Zeiten von Unsicherheiten gegeben sein müsse.

Eine wesentliche Schutzmaßnahme bei einem heftigen Kursverfall am deutschen Aktienmarkt ist die sogenannte Volatilitätsunterbrechung. Bei extremen Preisausschlägen in einem Wertpapier wird in einem solchen Fall der Handel gestoppt. In dieser Zeit werden in einer Auktion alle Kauf- und Verkaufsaufträge gesammelt und anschließend ein neuer Preis ermittelt. Der Handel wird wieder aufgenommen.

Aufgekommen sind Sorgen über eine mögliche Börsenschließung in Deutschland, nachdem sich die Börse in Manila am Dienstag im Zuge der Ausbreitung des neuartigen Coronavirus zu einem solchen Schritt entschlossen hatte. Sie begründete die Sperrung der Börse auf unbestimmte Zeit mit Risiken für die Sicherheit der Händler. In den USA will die Regierung die Aktienmärkte indes zwar offen halten, wegen der heftigen Marktverwerfungen aber womöglich die Handelszeiten verkürzen. Am Montag war der weltweit bekannteste Index Dow Jones um knapp 13 Prozent abgesackt. Es war sein schlimmster Verlust seit dem "schwarzen Montag" im Jahr 1987.

Der DAX 30 hatte bereits am vergangenen Donnerstag mit einem Einbruch um etwas mehr als 12 Prozent den zweitgrößten Tageseinbruch in seiner mehr als 30-jährigen Geschichte erlitten. Seit die Angst vor den wirtschaftlichen Folgen des neuartigen Coronavirus umgeht, hat das deutsche Börsenbarometer fast 40 Prozent an Wert eingebüßt. Das gerade einmal einen Monat zurückliegende Rekordhoch bei knapp unter 13'800 Punkten ist inzwischen meilenweit entfernt.

/ck/stw/fba

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FRANKFURT (dpa-AFX)

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