Deutsche Börse-Aktie stabil: Zukauf erfreut Anleger

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Börse ist mit ihren jüngsten Übernahmeplänen auf Gegenliebe bei den Anlegern gestoßen. Der Börsenbetreiber will die Devisenhandelsplattform 360T übernehmen. Aus strategischer Sicht mache der Zukauf Sinn, erklärte Analyst Philipp Häßler von der Investmentbank Equinet.

Am Vormittag verbilligte sich das Papier der Frankfurter zwar um 0,42 Prozent auf 83,77 Euro, hielt sich damit jedoch besser als der Dax, der doppelt so stark nachgab.

KAUFPREIS SCHWER EINZUSCHÄTZEN

Aus Mangel an Ergebniskennziffern von 360T ist es laut Häßler aber schwer einzuschätzen, ob der gebotene Preis von 725 Millionen Euro angemessen sei. Die Finanzierung der Transaktion sei auch noch unklar, sagte ein Händler. Dass für den Kauf neue Aktien ausgegeben werden könnten, bremse den Kurs Den Plan an sich wertete aber auch der Händler positiv.

Im Vorjahr wurden über die Plattform 360T pro Tag im Schnitt Geschäfte mit einem Volumen von 90 Milliarden Euro abgewickelt, wie das Magazin "Wirtschaftswoche" berichtete. Weltweit kommt 360T nach Angaben des Branchenmagazins "Euromoney" derzeit auf einen Marktanteil von 15 Prozent. Durch den Zusammenschluss erwartet sich Deutsche Börse mittelfristig Erlössynergien im zweistelligen Millionenbereich. Die Übernahme will sie durch Eigen- und Fremdkapital finanzieren.

AKTIE IST DAX-VORREITER

Seit Monatsanfang ist die Aktie von Deutsche Börse gut gelaufen: Mit einem Plus von mehr als 12 Prozent seit Anfang Juli legte das Papier die beste Entwicklung im gesamten Dax hin. Hintergrund sind die Turbulenzen an den Märkten, von denen Börsenbetreiber durch erhöhte Handelsaktivitäten profitieren.

Der Quartalsbericht der Deutschen Börse wird am Abend erwartet. Börsianer rechnen mit guten Geschäftszahlen des Börsenbetreibers. Mitte Juli hatte Goldman-Sachs-Analyst Chris Turner bereits Überraschungspotenzial gewittert und die Aktie hochgestuft./fat/das