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Neue Vergütungsstruktur 20.03.2014 11:06:33

Deutsche Bank spart bei Mitarbeitern und zahlt Vorstand deutlich mehr

Die Gesamtvergütung der Belegschaft ging konzernweit um drei Prozent zurück, während die der Konzernvorstände um fast die Hälfte stieg. Die Arbeit des Vorstands wurde 2013 mit insgesamt 38,5 Millionen Euro vergütet, ein Plus von 46,2 Prozent, wie aus dem Geschäftsbericht hervorgeht. Die Co-Vorstände Anshu Jain und Jürgen Fitschen bekamen jeweils 7,5 Millionen Euro im Vergleich zu 4,9 Millionen Euro im Vorjahr. In den Rechnungen sind die Bonuszahlungen berücksichtigt. Die Vergütung für die Gesamtbelegschaft fiel von 10,2 auf 9,9 Milliarden Euro.

   Den Aufschlag für die Co-Vorstände rechtfertigt die Bank in ihrem Geschäftsbericht mit der neu eingeführten Vergütungsstruktur, die noch stärker erfolgsabhängig ist als bislang. Der Aufsichtsrat wertete vor allem die Steigerung der Kernkapitalquote von 7,8 auf 9,7 Prozent als Erfolg. Auch haben Jain und Fitschen die Kosten um fast zehn Prozent gedrückt. Beide waren in ihrer derzeitigen Funktion vergangenes Jahr zwölf Monate und im Jahr davor nur sieben Monate tätig, auch das erklärt einen Teil der Steigerung.

   Trotz personeller Veränderungen in der Post-Ackermann-Ära blieb die Zahl der Vorstände unverändert. Auch die Zahl der Mitarbeiter blieb mit 98.254 in etwa konstant. Von der Devise, Erfolge zu belohnen, profitierten im Investmentbanking nur die Spitzen-Mitarbeiter. Insgesamt schüttete die Deutsche Bank 15 Prozent weniger aus, obwohl der Vorsteuergewinn etwas gestiegen ist.

   Mit ihrer neuen Gangart steht die Deutsche Bank nicht allein da. Eine Studie der Online-Stellenbörse eFinancialCareers.de zeigt: Nur die besten Investmentbanker profitieren nach wie vor von steigenden Bonuszahlungen, während durchschnittlich leistungsstarke Kollegen stärkere Abschläge hinnehmen müssen.

   Die höheren Boni sind nach Einschätzung der Banken notwendig, um die besten Talente langfristig zu binden. Selbst als die Finanzkrise Ende 2009 längst in vollem Gange war, hielt Josef Ackermann, damals Vorstandschef der Deutschen Bank, eine flammende Rede für hohe Bonuszahlungen, die ihm viel Kritik eintrug. Nur so, sagte er, könnten die Banken den Kampf um die besten Köpfe gewinnen.

   Ackermann selbst hat zu seiner Zeit als Vorstandschef deutlich mehr verdient als seine Nachfolger. Im Jahr 2011 war er mit 9,4 Millionen Euro nach Hause gegangen. Auch im Vergleich zu amtierenden Vorstandschefs nimmt sich die Vergütung von Jain und Fitschen etwas bescheidener aus. So verdiente Sergio Ermotti von der UBS im vergangenen Jahr rund 9 Millionen Euro, ein Anstieg von zwanzig Prozent. Der Vorstandschef von Goldman Sachs erhielt 16,6 Millionen Euro und ist damit wieder Spitzenreiter an der Wall Street. Jamie Dimon von J.P. Morgan bekam trotz milliardenschwerer Spekulationsverluste insgesamt 14,5 Millionen Euro.

   Aus Sicht der Aktionäre der Deutschen Bank hat sich das vergangene Jahr finanziell wenig gelohnt. Zwar hatte die Bank ihren Gewinn verdoppelt, jedoch auf niedrigem Niveau. Der Anstieg der Aktie um 7,5 Prozent folgte auf die hohen Kurseinbußen in den Jahren davor. Der DAX entwickelte sich im selben Zeitraum mehr als dreimal so stark. Und die Dividende? Die soll konstant bei 0,75 Euro bleiben.

   DJG/mln/cbr

   Dow Jones Newswires

Von Madeleine Nissen

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