12.09.2016 15:11:46
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Deutsche Bank setzt auf Alleingang und behält Vermögensverwaltung
Von Madeleine Nissen
FRANKFURT (Dow Jones)-- Die Deutsche Bank nimmt den internen Umbau zunächst ohne radikale Schritte in Angriff. Weder eine Großfusion noch ein Verkauf der Vermögensverwaltung seien geplant, schreibt Vorstandschef John Cryan in einem Brief an die Mitarbeiter und bittet diese, sich nicht von Fusions- und Verkaufsspekulationen verunsichern zu lassen. Wie es trotzdem zu den durchgesickerten Fusionsgesprächen mit der Commerzbank im August gekommen ist, erklärt Cryan nicht.
Klarer äußert sich der Brite zu den angeblichen Aufspaltungsplänen der Bank. Cryan: "Vor allem einem Gerücht möchte ich entgegentreten und hier klarstellen: Die Deutsche Asset Management ist und bleibt ein essentieller Bestandteil unseres Geschäftsmodells." Das Gerücht über den Verkauf des Filetstücks hält sich deshalb hartnäckig, weil die Deutsche Bank auf diese Weise mit einem Schlag ihr Kapitalproblem los wäre. Ein Verkauf bedeutet aber auch, eine sichere Einnahmequelle zu verlieren. Das kommt für Cryan nicht in Frage.
Es gibt laut Cryan noch genug, was die Bank im Alleingang lösen kann. Die Bank wolle etwa weitere wichtige Rechtsverfahren abschließen, schreibt er. In den USA könnte die Bank bald das leidige Hypotheken-Kapitel abschließen. Die wichtigste Frage ist dabei, wie hoch die Strafe wegen des Verkaufs von hochriskanten Papieren in den USA sein wird.
Cryan fordert Mitarbeiter zu mehr Eigenständigkeit auf Allen Klagen und Negativmeldungen zum Trotz macht der Brite den Mitarbeitern Mut und verweist auf die erzielten Fortschritte. Dazu zählt er den Verkauf der Tochter in Argentinien. Die meisten Mitarbeiter konnten ihre Jobs behalten, betont Cryan, fügt aber gleich hinzu, nichts beschönigen zu wollen. Das Umfeld sei angesichts der anhaltend niedrigen Zinsen und strengeren regulatorischen Anforderungen weiterhin schwierig, schreibt er. "Und wir selbst sind noch lange nicht dort, wo wir hinwollen."
Der Vorstandschef äußert auch Kritik an den Abläufen in der Bank und bemängelt die mangelhafte Effizienz. Zu viele Menschen seien mit den gleichen Aufgaben beschäftigt. Häufig stecke ein Sicherheitsverständnis oder Hierarchiedenken dahinter, das die Bank letztlich lähme, kritisiert er und ermuntert die Mitarbeiter, Verantwortung zu übernehmen. "Trauen Sie sich zu entscheiden, statt auf eine Ansage von oben zu warten", appelliert Cryan an die Mitarbeiter. "Wir sollten mutiger sein, wie Unternehmer denken; das ist nicht allein Sache des Vorstands."
Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com
DJG/mln/mgo
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September 12, 2016 08:50 ET (12:50 GMT)
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