Kapitalerhöhung gelungen 05.06.2014 14:15:00

Deutsche Bank sammelt mehr Geld ein als erwartet

Durch den höheren Preis erreicht der Emissionserlös 8,5 Milliarden Euro, eine halbe Milliarde Euro mehr als erwartet. Der Abschlag auf die Aktien liegt nach Angaben der Deutschen Bank bei 20 Prozent. Andere Banken mussten zuletzt einen deutlich höheren Nachlass gewähren. Ein Börsenhandel der Bezugsrechte an den deutschen Wertpapierbörsen findet vom 6. bis zum 20. Juni statt. Die Reaktion am Aktienmarkt fiel am Donnerstagnachmittag moderat aus: Die Aktie der Deutschen Bank verlor ein Prozent.

Die Kapitalerhöhung verschafft der Deutschen Bank Luft, um durch den Stresstest der europäischen Bankenaufsicht zu kommen. Zudem baut sie ihre Reserve für bislang unkalkulierbare Rechtskosten auf. Ein Teil der Einnahmen soll auch in das Wachstum der Bank fließen.

Ihre Kapitalquote nach Tier 1 erhöht die Bank von 9,5 Prozent auf 12 Prozent. Mit einer Leverage Ratio (Verschuldungsquote) von 3,5 Prozent bleibt sie gleichwohl hinter Wettbewerbern zurück. In den Niederlanden etwa streben Großbanken bereits eine Leverage Ratio von 4,5 Prozent an. Daran wird sich auch die Deutsche Bank messen lassen müssen.


Die Bank platzierte Aktien für 1,75 Milliarden Euro bei der zur Königsfamilie in Katar gehörenden Investmentgesellschaft Paramount Services zu einem Kurs von 29,20 Euro. Der Paramount-Besitzer Scheich Hamad Bin Jassim Bin Jabor Al-Thani bekennt sich nach Angaben der Deutschen Bank zu einer langfristigen Investition. Wenn er seine Bezugsrechte ausübt, wird sein Anteil an der Deutschen Bank rund sechs Prozent betragen. Damit ist er knapp vor Blackrock größter Einzelinvestor der Frankfurter Bank. Inwieweit Al-Thani mitreden will, ist bislang unbekannt.

Für Unruhe hatte eine Verzögerung gesorgt. Ursprünglich war erwartet worden, dass das Frankfurter Gericht die Kapitalerhöhung ohne Bezugsrechte bereits am Mittwoch ins Handelsregister einträgt. Die Darstellung von Beteiligten, es sei zu einer Verzögerung wegen der Überlastung des Gerichts gekommen, wies ein Sprecher des Amtgerichts Frankfurt zurück. "Es gab keine Verzögerung wegen Überlastung", sagte der aufsichtsführende Richter Roland Glöckner. Vielmehr habe eine Urkunde gefehlt, die nachgereicht werden musste. Die Bearbeitungszeit von zwei Tagen liege deutlich unter der üblichen Bearbeitungsdauer. Die Deutsche Bank wollte sich nicht dazu äußern.

DJG/mln/jhe

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