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Euro am Sonntag-Analyse 01.05.2018 17:29:00

Deutsche Bank: Jetzt geht es ans Eingemachte

Deutsche Bank: Jetzt geht es ans Eingemachte

von Birgit Haas, Euro am Sonntag Bereits 300 Mitarbeiter soll die Deutsche Bank in den USA gekündigt haben, bis Freitag sollen 100 weitere Köpfe rollen, heißt es aus Finanzkreisen. Die geschassten US-Invest­mentbanker sind der erste Tribut an die Strategie des neuen Vorstandschefs Christian Sewing. Er setzt um, was große Aktionäre ­immer wieder gefordert hatten: Er verkleinert das Investment­banking.


In den USA und in Asien will ­Sewing Finanzierungs- und Beratungsgeschäfte einstellen, die nicht von internationaler beziehungsweise europäischer Bedeutung sind. Zudem soll das Zinsgeschäft in den USA mit Krediten und Einlagen reduziert werden - außer es ist für europäische Kunden wichtig. Zu guter Letzt überprüft der Vorstand das weltweite Aktiengeschäft auf seine Ertragsstärke.

Die Entscheidung ist ein Paukenschlag. Nicht nur weil die Deutsche Bank damit eine Liga absteigt und die einst globalen Ambitionen auf Europa beschränkt. Sie bedeutet nichts Geringeres als einen Kulturwandel, denn sie schmälert die Macht der Investmentbanker, die der Deutschen Bank seit der Finanzkrise viele Rechtsstreitigkeiten eingebrockt haben und zudem enorme Kosten verursachten. Geht Sewings Plan auf, trägt das Investmentbanking künftig nur noch 35 Prozent zum Umsatz bei.

Harter Sparkurs angekündigt

Auch in den Zahlen zum ersten Quartal ist das Investmentbanking noch dominierend: Zu den Gesamt­erträgen von sieben Milliarden Euro steuerte das Segment 3,8 Milliarden Euro bei. Im Vergleich zum Vorjahresquartal sind die Volumina jedoch um 13 Prozent abgeschmolzen. Die Gesamterträge hingegen schrumpften "nur" um fünf Prozent. Der Nachsteuer­gewinn lag bei 120 Millionen Euro, einem Minus von 79 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Gleichzeitig stiegen die Kosten um zwei Prozent auf 6,5 Milliarden. Das bedeutet: Im ersten Quartal musste die Deutsche Bank für jeden verdienten Euro 91 Cent ausgeben. Das Ergebnis lag deutlich unter den Erwartungen der Analysten.



Sewing will nun sparen, etwa indem die Bank weniger Geld für externe Dienstleister ausgibt. Zudem verkleinert Sewing den Vorstand und baut Doppelspitzen ab.

Re­struk­turierung und Personalabbau sollen nicht mehr als 300 Millionen zusätzlicher Kosten verursachen und der Gesamtaufwand 2018 die geplanten 23 Milliarden Euro nicht überschreiten - trotz der Kündigung teurer Banker und Manager. Das Sparziel klingt noch nach der alten Deutschen Bank: ­etwas überambitioniert.



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