Sparprogramm ausgeweitet 11.03.2016 09:59:40

Deutsche Bank erwartet schlechtes erstes Quartal

"Das für gewöhnlich starke erste Quartal droht in diesem Jahr für die gesamte Branche schlecht auszufallen", schrieben die beiden Co-Chefs John Cryan und Jürgen Fitschen im am Freitag veröffentlichen Geschäftsbericht für 2015. Ihr Konzern sei dabei keine Ausnahme. Zuletzt hatte etwa auch die US-Großbank JPMorgan über schwaches Geschäft im Investmentbanking geklagt. Für Investmentbanken sind unsichere Zeiten Gift, weil sich etwa viele Unternehmen mit Börsengängen oder Anleiheplatzierungen zurückhalten.

"Auch in Zeiten turbulenter Märkte bleibt die Deutsche Bank überaus solide", versicherte die Doppelspitze. Die Kapitalbasis sei stark. Weiterhin verfüge die Bank über eine starke Liquiditätsposition und verlässliche Refinanzierungsquellen. Damit gingen die Manager noch einmal auf Sorgen am Kapitalmarkt ein, dass die Bank nach einem Rekordverlust im vergangenen Jahr und den neuen Kosten für die Beilegung ihrer zahlreichen Rechtsstreitigkeiten einige besonders riskante Schuldscheine nicht mehr bedienen könne. Das hatte das Institut zurückgewiesen und mit einem Rückkaufprogramm für bestimmte Anleihen untermauert.

In den nächsten Monaten könnte der komplette Handel mit Kreditausfallversicherungen verkauft sein, berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg am Donnerstagabend unter Berufung auf vertraute Personen.

Das Institut verhandele derzeit mit den US-Banken JPMorgan, Goldman Sachs und Citigroup über das letzte noch verbliebene Paket, das ursprünglich Kreditausfälle über rund eine Billion Euro absichern sollte. Die Institute wollten sich dazu nicht offiziell äußern.

Mit sogenannten Credit Default Swaps (CDS) können Investoren auf Ausfallrisiken von Krediten oder Schuldnern setzen. Angesichts der Unsicherheiten in der Weltwirtschaft stieg zuletzt die Nachfrage nach solchen Papieren. Gerade US-Banken sehen darin gute Chancen.

Die Deutsche Bank hingegen hatte vor einem Jahr noch unter dem damaligen Co-Chef Anshu Jain entschieden, sich aus diesem Geschäft zurückzuziehen, nachdem neue Regulierungsvorgaben den CDS-Handel deutlich verteuerten. Von ihrem ursprünglichen CDS-Portfolio hat die Deutsche laut Finanzkreisen bereits zwei Drittel veräußert - vor allem an US-Investmentbanken.

Mit dem Schritt will die Deutsche Bank ihre Verschuldungsquote verbessern. Nach früheren Angaben sinkt durch den Verkauf die Bilanzsumme um rund 100 Milliarden Euro. Im vergangenen April hatte die Bank sich zum Ziel gesetzt, bis 2018 die Bilanzssumme allein im Investmentbanking um 150 Milliarden zu senken.

/enl/she/stb

FRANKFURT (dpa-AFX)

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