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18.05.2014 20:24:35

Deutsche Bank erhöht Kapital um 8 Milliarden Euro

   Von Madeleine Nissen

   Die Deutsche Bank erhöht ihr Kapital um acht Milliarden Euro, um kein Risiko bei dem bevorstehenden Stresstest einzugehen. Die Kernkapitalquote (Core Tier 1) soll mit diesem Schritt von derzeit 9,5 Prozent auf 11,8 Prozent steigen. Das teilte die Bank am Sonntagabend mit.

   Ratingagenturen wie Moody's hatten direkt nach Bekanntgabe der Stresstest-Kriterien gewarnt, es könnte eng werden für die Deutsche Bank. Um einer Blamage beim Testergebnis vorzubeugen, ist die Bank nun die Flucht nach vorn angetreten und bittet nach langem Widerstand die Investoren um frisches Geld. Das Wall Street Journal hatte zuvor über eine geplante Kapitalerhöhung berichtet.

   Insgesamt gibt die Bank 360 Millionen neue Aktie aus. Dabei hat sie sich abgesichert: Sie hat bereits 60 Millionen Aktien im Volumen von 1,75 Milliarden Euro bei der Paramount Services Holding der Königsfamilie von Katar platziert. Sollten sich nicht genug Käufer für die restlichen Aktien im Wert von 6,3 Milliarden Euro finden, werden die begleitenden Investmentbanken kaufen.

   Ein Kauf der Aktien wäre ein weiterer Vertrauensvorschuss für die Deutsche Bank. Die Aktie hat sich seit Beginn der Krise Mitte 2007 deutlich schwächer als der Gesamtmarkt entwickelt. Kostete damals ein Papier noch deutlich mehr als 100 Euro, bekommen Investoren heute nur noch 30 Euro für ihren Anteilsschein.

   Grund für die schwache Entwicklung ist der magere Gewinn. Zum einen schwächelt das ehemalige Zugpferd, das Investmentbanking. Zum anderen fressen die vielen Klagen einen großen Teil des Gewinns auf. Spätestens seitdem die Kapitalanforderungen an Banken stetig steigen, scheint das Management das Ruder nicht mehr in der Hand zu halten.

   Bereits im vergangenen Jahr hatte die Bank frisches Geld von den Investoren besorgt. Doch schon damals zweifelten Analysten daran, ob das reicht. Co-Vorstand Anshu Jain erklärte gleichwohl den Hungermarsch für beendet.

   Die Bank versuchte es zunächst, aus eigener Kraft mit einer Verschlankung der Bilanz zu schaffen. Gewinne behält sie ein. Auch Verkäufe treibt die Bank stärker voran. Ihr Kasino in Las Vegas hat sie kürzlich verkauft. Ende April verbesserte das Institut zudem durch Hybridkapital die Verschuldungsquote.

   Mit der Mega-Kapitalerhöhung in Höhe von acht Milliarden soll nun der Befreiungsschlag gelingen.

   Zu diesem Schritt hat sich die Bank wohl auch auf Druck von Investoren durchringen müssen. Zwei der zwanzig größten Anteilseigener sagten dem Wall Street Journal, eine vergleichsweise kleinere Kapitalerhöhung wäre nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Die Gründe liegen auf der Hand: Die Gewinne werden wegen der anhaltend schwierigen Bedingungen mit festverszinslichen Wertpapieren nicht sprudeln. Das erschwert es, Kapital organisch aufzubauen. Gleichzeitig erwarten die Regulatoren von den Banken, immer mehr Geld zur Absicherung des Geschäfts auf die Seite zu legen.

   Ein Hoffnungsschimmer ist laut einem Investor die Aussicht auf einen größeren Marktanteil. Wettbewerber wie UBS, Barclays und Credit Suisse ziehen sich zurück und überlassen der Deutschen Bank ihren Platz.

   Mitarbeit: David Enrich und Eyk Henning.

   Kontakt zur Autorin: Madeleine.Nissen@wsj.com

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   May 18, 2014 13:51 ET (17:51 GMT)

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