Kritik am Kurs der Bank 21.05.2015 13:48:48

Deutsche Bank denkt über Aktienrückkäufe nach

Das kündigte Co-Vorstandschef Jürgen Fitschen bei der Hauptversammlung an. Die Aktionäre erhalten für 2014 eine Dividende von 75 Cent je Aktie. Bei den Investoren stoßen die Aktienrückkäufe allerdings auf wenig Verständnis. "Wenn Sie wirklich Geld übrig haben, dann schütten sie es doch an die Aktionäre aus", sagte Fondsmanager Ingo Speich von der Union Investment. "Wir bevorzugen klar die Bardividende gegenüber Aktienrückkäufen."

   Die Fondsgesellschaft Union Investment, die zu den 20 größten Aktionären gehört, will zudem gegen den Tagesordnungspunkt "Genehmigtes Kapital" stimmen. "Das Volumen ist überdimensioniert und entspricht nicht unseren Vorstellungen von Kapitaldisziplin", sagte Speich. Eine weitere potenzielle Verwässerung von 40 Prozent sei nach den Kapitalerhöhungen der letzten Jahre keinesfalls akzeptabel.

   Die Bank versucht die Kosten zu drosseln, ist aber bislang nicht so schnell voran gekommen, wie geplant. Mit Hilfe der Digitalisierung versucht sie nun, die Kostensenkungen zu beschleunigen. Fitschen kündigte auch an, das Tempo zu erhöhen, mit dem die Bank auf technische Innovationen reagiert. "In den kommenden fünf Jahren werden wir zusätzlich 1 Milliarde Euro in die Entwicklung digitaler Technologien investieren", sagte Fitschen. Auf Vorstandsebene schafft die Deutsche Bank die Funktion eines Chief Digital Officers. Diese Aufgabe wird Chief Operating Officer Henry Ritchotte übernehmen.

   Investieren wird die Bank auch in das Global Transaction Banking, das künftig von dem bisherigen Strategievorstand Stefan Krause verantwortet wird. Krause ist auch für die Abwicklungseinheit verantwortlich. "In den kommenden fünf Jahren stellen wir zusätzlich über 50 Milliarden Euro an Bilanzsumme bereit, um unser Geschäft mit großen Unternehmen und Institutionen auszubauen", sagte Fitschen. In die Weiterentwicklung der Kernprodukte investiert die Bank zusätzlich 1 Milliarde Euro.

   In der Vermögensverwaltung soll die Zahl der Kundenbetreuer um 15 Prozent steigen. Einstellen will die Bank auch neue Produktspezialisten. Im Ausland konzentriert sich die Bank künftig auf Länder mit Wirtschaftskraft wie China und Indien. Aus sieben bis zehn Ländern wird sich die Bank dagegen weitgehend zurückziehen. Ziel der Deutschen Bank ist eine Verschuldungsquote von mindestens fünf Prozent. Als Fitschen und Jain das Ruder 2012 übernommen hatten, lag sie bei der Hälfte.

   DJG/mln/smh

   Dow Jones Newswires

  Von Madeleine Nissen

FRANKFURT (Dow Jones)

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