Vorwürfe zu Unrecht |
17.01.2013 07:10:32
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Deutsche Bank-Chef Fitschen: "Keine Rückkehr zur Normalität in diesem Jahr"
Die Staatsanwaltschaft ermittelt derzeit gegen die Deutsche Bank wegen Steuerhinterziehung beim Handel mit CO2-Emissionen. Mitte Dezember hatten 500 Beamte die Räume der Bank durchsucht. Die Bilder "vermummter Polizisten mit Maschinenpistolen" vor der Zentrale hätten der Deutschen Bank schwer geschadet, sagte Fitschen.
Gegen ihn und Finanzvorstand Stefan Krause wird ebenfalls ermittelt. Fitschen hatte die strittige Steuererklärung der Bank unterschrieben.
Die Generalstaatsanwaltschaft versucht herauszufinden, ob Mitarbeiter der Bank wissentlich dabei geholfen haben, nie bezahlte Umsatzsteuer für CO2-Papiere vom Staat erstattet zu bekommen. Bei dem Verkauf der Papiere ins Ausland muss keine Umsatzsteuer entrichtet werden.
Nicht nur die Ermittlungen wegen Steuerhinterziehung haben die Bank Vertrauen gekostet, sondern auch eine Vielzahl von Klagen und der Vorwurf von Zins-Manipulationen durch einzelne Mitarbeiter.
Der Vertrauensverlust in der Gesellschaft sei nicht ohne das Verschulden der Banken entstanden, "da nehmen wir uns nicht aus", sagte Fitschen. Die Deutsche Bank habe bei ihrem Umbau, zu dem auch der Kulturwandel innerhalb der Bank gehört, noch viel vor sich. "Wir sind auf einem guten Weg, aber ohne Schmerzen geht es nicht", sagte der Co-Vorstandschef, ohne konkreter zu werden.
Schwierig sind für die Banken nach wie vor die Rahmenbedingungen wegen der Schuldenkrise. Daran wird sich in nächster Zeit laut Fitschen auch nichts ändern. "Wir werden in diesem Jahr noch keine Normalität sehen", warnte er.
Europa müsse allerdings trotz der akuten Schuldenprobleme aufpassen, nicht den Anschluss an andere Märkte zu verlieren. Wachstum sieht Fitschen vor allem in asiatischen Ländern wie den Philippinen. Aber auch Südkorea werde von der zunehmenden Öffnung Nordkoreas profitieren, da das Land dann auf fleißige und kostengünstige Arbeitskräfte zurückgreifen könne.
Sorgen macht Fitschen hingegen die Entwicklung in Japan nach der Wahl von Shinzo Abe. Die Rückkehr zu Nationalismus und ein Eingriff in die Freiheit der Notenbanken sei der falsche Weg, kritisierte Fitschen. Abe hat sich beides auf die Fahnen geschrieben. Mit dem Anwerfen der Geldpresse will er der lahmenden Wirtschaft wieder den ersehnten Schub geben.
Eine Aussage zum Geschäftsverlauf der Deutschen Bank machte Fitschen nicht. Die Bank veröffentlicht am 31. Januar ihre Zahlen.
DJG/mln/raz
Dow Jones Newswires
Von Madeleine Nissen
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