Verbraucherschützer |
23.10.2023 15:57:00
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Deutsche Bank-Aktie legt zu: Verbraucherzentralen registrieren weiter Beschwerden zu Postbank-Problemen
Im Rahmen einer IT-Umstellung wurden seit dem vergangenen Jahr schrittweise zwölf Millionen Kunden der Postbank mit sieben Millionen Deutsche-Bank-Kunden in Deutschland auf einer Plattform zusammengeführt. In den vergangenen Monaten häuften sich die Beschwerden von Postbank-Kunden. Zuletzt meldete der Konzern große Fortschritte bei der Behebung der Probleme. Das betreffe besonders Pfändungsschutzkonten und Auszahlungen von Baufinanzierungen bei DSL, sagte ein Sprecher am Freitag.
Die Verbraucherzentralen erfassten nach eigenen Angaben allein im dritten Quartal mehr als 1100 Beschwerden über Postbank und DSL. VZBV-Chefin Ramona Pop sagte, gesperrte Konten, nicht ausgeführte Mietüberweisungen oder verzögerte Anschlussfinanzierungen könnten schwerwiegende Folgen haben. "Doppelt fatal" sei es, wenn Kunden bei solchen Problemen keine schnelle Hilfe bekämen.
VZBV für schnelle Entschädigungen
Konkret wurden den Verbraucherzentralen laut Verband eine schlechte Erreichbarkeit und viele Serviceprobleme gemeldet. Verbraucher berichteten etwa, dass sie widersprüchliche Aussagen von Beschäftigten im Kundendienst bekämen. "Diese würden erklären, nicht zuständig zu sein oder nichts machen zu können", sagte Pop. Die Leitung der Deutschen Bank habe für das Projekt nicht ausreichend geschultes Personal in der Kundenbetreuung organisiert. Pop forderte von dem Konzern, Verbraucher schnell und unbürokratisch zu entschädigen und einen vollständigen Schadensausgleich schriftlich zuzusichern.
Die Probleme beschäftigen auch die Finanzaufsicht Bafin, die einen Sonderbeauftragten für die Deutsche Bank bestellte. Er soll überwachen, dass die Einschränkungen zügig beseitigt werden.
Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing hatte kürzlich gesagt, er erwarte, dass bei Themen wie Pfändungsschutzkonten im Laufe des Oktobers wieder Normalbetrieb erreicht sein werde. Einen ähnlichen Trend sehe er bei Darlehensauszahlungen. Allerdings brauche man auch das vierte Quartal, um alle Rückstände abzubauen.
Verbraucherpolitische Sprecherinnen der Ampel-Bundestagsfraktionen schrieben in einem Brief an Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing: "Wir als verbraucherpolitische Sprecherinnen der regierungstragenden Ampel-Fraktionen fordern Sie auf, den Menschen, denen durch Ihr Handeln oder Ihre Untätigkeit Unrecht widerfahren ist, freiwillig eine angemessene Entschädigung zukommen zu lassen", wie "Zeit"-Online am Montag berichtete.
Die FDP-Politikerin Judith Skudelny hält demnach für Menschen, die monatelang nicht an ihr Geld kamen, eine Pauschale von 150 Euro pro Person für angemessen.
Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) forderte von der Deutschen Bank, Verbraucher schnell und unbürokratisch zu entschädigen und einen vollständigen Schadensausgleich schriftlich zuzusichern. Seit Jahresbeginn zählten die Verbraucherschützer nach eigenen Angaben 1700 Beschwerden von Kunden wegen Problemen mit der Postbank und der DSL-Bank. Das waren demnach zwischen Januar und September fast dreimal so viele wie im gesamten Vorjahr.
vzbv-Chefin Ramona Pop sagte, gesperrte Konten, nicht ausgeführte Mietüberweisungen oder verzögerte Anschlussfinanzierungen könnten schwerwiegende Folgen haben. "Doppelt fatal" sei es, wenn Kunden bei solchen Problemen keine schnelle Hilfe bekämen. Verbraucher hätten berichtet, dass sie widersprüchliche Aussagen von Mitarbeitenden des Kundeservices bekämen.
Deutsche Bank sieht große Fortschritte bei Lösung der Probleme
Im Rahmen einer IT-Umstellung wurden seit dem vergangenen Jahr schrittweise zwölf Millionen Kunden der Postbank mit sieben Millionen Deutsche-Bank-Kunden in Deutschland auf einer Plattform zusammengeführt. In den vergangenen Monaten häuften sich die Beschwerden von Postbank-Kunden. Zuletzt meldete der Konzern große Fortschritte bei der Behebung der Probleme. Das betreffe besonders Pfändungsschutzkonten, auf denen verschuldete Menschen Guthaben vor der Pfändung schützen können, und Auszahlungen von Baufinanzierungen bei der DSL-Bank, sagte ein Sprecher Ende vergangener Woche.
"Im Bereich der Aufhebung der von Pfändungen betroffenen Konten liegen wir nun mit durchschnittlich zwei Arbeitstagen wieder im Plan", sagte der Sprecher. "Wir werden bis Ende Oktober auch wieder im Durchschnitt maximal fünf Tage benötigen, um zugesagte Baufinanzierungsdarlehen an die Kunden der DSL-Bank auszuzahlen."
Zugleich versicherte der Sprecher: "Wir nehmen jede Kundenbeschwerde sehr ernst, prüfen diese sorgfältig und erstatten selbstverständlich in berechtigten Fällen einen beim Kunden entstandenen Schaden."
Die Probleme beschäftigen auch die Finanzaufsicht Bafin, die einen Sonderbeauftragten für die Deutsche Bank bestellte. Er soll überwachen, dass die Einschränkungen zügig beseitigt werden.
Via XETRA gewinnen die Deutsche Bank-Aktien zeitweise 0,05 Prozent auf 9,53 Euro.
/sey/DP/zb
BERLIN (dpa-AFX)
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BERLIN (dpa-AFX)
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