Zum 30. September 03.07.2023 18:06:00

Deutsche Bank-Aktie im Plus: Deutsche Bank verliert Personalchef - Fitch stuft Deutsche Bank hoch

Deutsche Bank-Aktie im Plus: Deutsche Bank verliert Personalchef - Fitch stuft Deutsche Bank hoch

Ilgner habe sich entschieden, das Unternehmen zum 30. September 2023 zu verlassen, teilte der DAX-Konzern mit.

Der promovierte Wirtschaftsingenieur kam 2020 als Personalchef und Generalbevollmächtigter zur Deutschen Bank und übernahm 2021 zusätzlich die Verantwortung für das globale Immobilienmanagement und die so genannte "Future of Work"-Strategie.

Vor seiner Zeit bei der Deutschen Bank war Ilgner von 2010 bis 2019 Vorstandsvorsitzender der Stiftung Deutsche Sporthilfe.

Die Nachfolgeregelung für seinen Verantwortungsbereich werde die Bank zu einem späteren Zeitpunkt bekanntgeben.

Deutsche Bank: IT-Umzug von Postbank-Kunden abgeschlossen

Für Kundinnen und Kunden der Postbank sollte nach dem letzten Schritt einer großangelegten IT-Umstellung die Zeit vorübergehender technischer Einschränkungen vorbei sein. Die Deutsche Bank, zu der die Postbank gehört, sprach am Montag von einem "erfolgreichen Abschluss" des Projekts "Unity". "Die Deutsche Bank habe in der Nacht von Sonntag auf Montag die vierte und letzte Migrationswelle des Unity-Programms abgeschlossen", teilte ein Sprecher des größten deutschen Geldhauses mit. "Damit wurden insgesamt rund 19 Millionen Produktverträge von rund 12 Millionen Postbank-Kundinnen und -Kunden auf die IT-Plattform der Deutschen Bank übertragen."

Am vergangenen Wochenende hatte der Datenumzug erneut für Einschränkungen gesorgt. Die Postbank hatte vorab informiert, dass von Freitag (30.6.) 17 Uhr bis Montag (3.7.) 14 Uhr Bankgeschäfte weder per Postbank-App übers Smartphone noch online am heimischen Computer möglich sein werden. In Filialen konnte man in diesem Zeitraum zwar Postdienstleistungen erledigen wie Pakete abgeben und Briefmarken kaufen, aber keine Bankgeschäfte. Das Telefon-Banking konnte den Angaben zufolge bis Montag 9 Uhr nicht genutzt werden.

Mit Abschluss des Projekts "Unity" sind zwölf Millionen Kundinnen und Kunden der Postbank mit sieben Millionen Deutsche-Bank-Kunden in Deutschland auf einer IT-Plattform zusammengeführt. "Mit dem erfolgreichen Abschluss der Migration befinden sich nun alle über 19 Millionen Kundinnen und Kunden der Privatkundenbank und der Unternehmensbank in Deutschland auf einer gemeinsamen IT-Plattform", teilte die Deutsche Bank mit.

"Im Anschluss werden die bisherigen IT-Systeme der Postbank schrittweise abgeschaltet und Rechenzentren zurückgegeben. Dadurch können bereits im Verlauf von 2023 und 2024 sukzessive Kosteneinsparungen realisiert werden." Von 2025 an will die Deutsche Bank mit der neuen Struktur pro Jahr 300 Millionen Euro einsparen.

Ex-Chef Ackermann: Deutsche Bank sollte global vorne mitspielen

Ex-Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann bedauert die Schrumpfkur der Deutschen Bank nach der Finanzkrise. "Früher war die Deutsche Bank ganz vorne dabei. Das muss man natürlich entscheiden: Will man eine Bank, die klein und robust ist? Oder will man eine Bank, die auch robust ist, aber die auch global und von der Profitabilität her mitspielt?", sagte Ackermann am Montag bei der Konferenz Frankfurt Euro Finance Summit.

"Ich hoffe sehr, dass die Deutsche Bank als größte Bank in Deutschland wieder diese globale Rolle spielen kann. Denn das ist sehr wichtig. Das ist wichtig, um die Abhängigkeit von amerikanischen Banken zu reduzieren und dass deutsche Unternehmen weltweit wieder auf eine deutsche Bank im M&A-Bereich, im Aktienbereich zählen dürfen", sagte der Schweizer, der die Deutsche Bank zehn Jahre lang führte (Mai 2002 - Mai 2012).

Nach einer Serie von Verlustjahren nach der Finanzkrise hatte der derzeitige Vorstandsvorsitzende Christian Sewing im Juli 2019 der Bank eine Radikalkur verordnet. Die Bank konzentriert sich seither auf das Geschäft mit Mittelständlern, Familienunternehmen und multinationalen Konzernen. Das Investmentbanking - also der Handel mit Wertpapieren, Derivaten und Devisen aller Art, die Betreuung von Firmenübernahmen (M&A) und Börsengängen - wurde geschrumpft. Aus dem weltweiten Aktienhandel zum Beispiel zog die Deutsche Bank sich ganz zurück.

Die jüngste Bilanz verbuchte Sewing als Erfolg dieser Strategie: Im Gesamtjahr 2022 erzielte das Institut den höchsten Überschuss seit 15 Jahren. Nach Abzug von Zinszahlungen an Inhaber nachrangiger Anleihen standen etwas mehr als 5,0 Milliarden Euro Gewinn in den Büchern.

Man müsse mit Blick auf die Deutsche Bank positiv vermerken, "dass nach den katastrophalen Jahren 2016 bis 2018 (...) Herr Sewing das wesentlich besser macht und wieder nach vorne schauen kann", sagte Ackermann. "Und das macht mir eigentlich Mut."

Von einer nachhaltigen Erholung des Aktienkurses des Dax (DAX 40)-Konzerns würde Ackermann selbst indes nicht profitieren: Er habe keine Deutsche-Bank-Aktien mehr, verriet Ackermann. "Als ich meine letzten Aktien verkauft habe, war es bei 35." Aktuell sind Deutsche-Bank-Papiere weniger als 10 Euro wert.

Fitch stuft Deutsche Bank auf "A-" hoch; Ausblick stabil

Die Ratingagentur Fitch gesteht der Deutschen Bank einer höhere Bonitätseinstufung zu. Wie die Agentur mitteilte, hat sie das Langfrist-Rating um eine Stufe auf "A-" angehoben. Der Ausblick ist stabil.

Die Hochstufung sei dem Abschluss der 2019 eingeleiteten Restrukturierung der Bank geschuldet, schreiben die Analysten von Fitch. Sie verweisen insbesondere auf die höhere Kosteneffizienz und den besser ausbalancierten Ertragsmix. Das Unternehmens- und das Privatkundengeschäft verfügten über ausreichend hohe Puffer, um die Volatilität des Kapitalmarktgeschäfts abzufedern. Auf der Handelsplattform XETRA zeigte sich die Deutsche Bank-Aktie am Montag zu Handelsschluss 1,16 Prozent höher bei 9,73 Euro.

FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT/BONN (dpa-AFX)

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