Zahlungsfähigkeit im Fokus 09.02.2016 16:44:40

Deutsche Bank-Aktie bleibt unter Druck trotz Beruhigungsversuch

Die Anteile am deutschen Branchenprimus rutschten am Nachmittag um 3,76 Prozent auf 13,30 Euro ab. Zuvor war sie bis auf 13,03 Euro gefallen und notierte damit weiter unterhalb ihres Niveaus aus der Finanzkrise.

Am Vormittag hatten sich die Papiere noch aufgebäumt und in der Spitze um mehr als 5 Prozent zugelegt. Mit einem Minus von bis zu 42 Prozent seit Jahresbeginn ist die Deutsche Bank aufgrund von breit angelegten Sorgen um das Institut und die Branche schlechtester Dax-Wert.

Derweil ringt die Bank um Vertrauen. Chef John Cryan betonte in einer Botschaft an die Mitarbeiter die Stärke des größten deutschen Geldhauses. Die Deutsche Bank sei angesichts ihrer Kapitalstärke und ihrer Risikoposition absolut grundsolide. Am Vorabend hatte sich das Institut bereits zu einem ungewöhnlichen Schritt genötigt gesehen und ein öffentliches Bekenntnis zu seiner Zahlungsfähigkeit abgegeben: Die Bank versicherte, 2015 und 2016 voraussichtlich genügend Geld zu haben, um die Zinsen auch auf neue, besonders riskante Schuldscheine zahlen zu können.

Am Markt hatte sich zuletzt Unsicherheit über die im Jahr 2014 ausgegebenen eigenkapitalähnlichen Anleihen - die so genannten "Cocos" (Contingent Convertible Bonds) - breit gemacht. Die Papiere rutschten zuletzt auf unter 68 Prozent, ihren bisher niedrigsten Stand. Dabei hatte Deutsche Bank-Finanzvorstand Marcus Schenck gesagt, die Anforderungen zum Bezahlen der versprochenen Zinsen auf die Papiere könne die Bank aus einer "Position der Stärke" angehen.

Merrill-Lynch-Analyst Andrew Stimpson senkte aber seine Prognosen für die Deutsche Bank deutlich. Die Meldungen zur Bedienung der Cocos-Anleihen dürften zwar für Erleichterung sorgen, die Herausforderungen blieben aber bestehen. Die verdächtigen Handelsgeschäfte in Russland seien für ihn ein Schlüsselmoment. Er senkte sein Ziel auf 17 Euro.

/fat/he

FRANKFURT (dpa-AFX)

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