16.01.2025 18:12:00

Defizit im Agrar-Außenhandel zuletzt deutlich ausgeweitet

--------------------------------------------------------------------- AKTUALISIERUNGS-HINWEIS Neu: Durchgehend neu ---------------------------------------------------------------------

Das österreichische Defizit im internationalen Austausch von Agrarwaren hat sich in den ersten drei Quartalen 2024 kräftig ausgeweitet. Laut Daten von AMA Marketing betrug die Differenz minus 1,2 Mrd. Euro, nach einem Minus von 285 Mio. Euro in der Vorjahresperiode. AMA-Marketing-Chefin Christina Mutenthaler-Sipek sieht dennoch eine "stabile Entwicklung", zumal die Bilanz traditionell negativ ausfalle und der Austausch mit dem wichtigsten Handelspartner Deutschland zulegte.

Demnach stieg der Gesamtwert der Exporte geringfügig um 0,4 Prozent auf 12,65 Mrd. Euro, bei den Importen gab es hingegen einen Zuwachs von 7,9 Prozent auf 13,89 Mrd. Euro. Grund für das ausgeweitete Defizit seien unter anderem die stark gestiegenen Preise von Obst und Gemüse sowie von Produkten wie Olivenöl, Kakao und Orangensaft, wo Österreich auf Importe angewiesen ist, erklärte Josef Domschitz vom WKÖ-Fachverband der Lebensmittelindustrie am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Berlin.

Positive Bilanz im Außenhandel mit Deutschland

Wichtigster Abnehmer von Agrarprodukten blieb Deutschland. Hier legten die Ausfuhren im Betrachtungszeitraum um 3,6 Prozent auf 4,95 Mrd. Euro zu, mengenmäßig gab es sogar ein Plus von 9,1 Prozent. Blickt man nur auf das Nachbarland, verbuchte Österreich bei Agrarprodukten einen Überschuss von 383 Mio. Euro, wie Exportmarketing-Leiterin Julia Göschelbauer hervorhob.

Besonders gefragt waren in Deutschland zuletzt Würste, Speck und Fleischzubereitungen (plus 16,2 Prozent). Auch die Schweinefleisch-Exporte legten kräftig zu (plus 93,7 Prozent), was vor allem auf einen Rückgang des dortigen Schweinebestandes bedingt durch höhere Tierhaltungsstandards zurückzuführen ist. Top-Exportprodukt waren alkoholfreie Getränke wie Energy Drinks mit einem Exportwert von gut 550 Mio. Euro, wobei hier ein Minus von 11,7 Prozent zu verzeichnen war.

Exporte in die USA brachen ein

Apropos Energy Drinks: Die Exporte in die USA brachen im betrachteten Zeitraum um gut ein Drittel ein, da der Getränkehersteller Red Bull gemeinsam mit seinem Abfüllpartner Rauch dort seit einiger Zeit eine Abfüllanlage betreibt und seither verstärkt in den Vereinigten Staaten abfüllt. Ebenso rückläufig waren die Ausfuhren ins zweitwichtigste Exportland Italien, die um 3,1 Prozent auf 1,3 Mrd. Euro zurückgingen.

Generell hat die Lebensmittelindustrie in Österreich nach WKÖ-Angaben derzeit einen schweren Stand: Hohe Energiekosten und die Lohnsteigerungen der vergangenen Jahre führen zu Wettbewerbsnachteilen gegenüber anderen Ländern, die billiger produzieren können. Im ersten Halbjahr 2024 habe die Produktion hierzulande daher stagniert, berichtete Fachverbandsgeschäftsführerin Katharina Koßdorff.

Zahl der Betriebskontrollen erhöht

Mutenthaler-Sipek kam bei der Pressekonferenz, die am Rande der Agrarmesse Grüne Woche in Berlin stattfand, auch auf die Kontrollen bei Betrieben mit Gütesiegel zu sprechen. Nach vorläufigen Daten seien im vergangenen Jahr gut 28.000 Betriebskontrollen durchgeführt worden, das entspreche einer Prüfung alle 20 Minuten. Zum Vergleich: 2023 wurden etwas mehr als 22.000 Kontrollen durchgeführt. Die Kontrollen seien wichtig, um das Vertrauen der Konsumentinnen und Konsumenten zu stärken, betonte sie. In den vergangenen Jahren war die AMA Marketing wegen Missständen in einzelnen Tierhaltungsbetrieben in die Kritik geraten.

(Redaktionelle Hinweise: GRAFIK 0094-25; Compliance-Hinweis: Diese Berichterstattung erfolgt im Rahmen einer Pressereise auf Einladung des Landwirtschaftsministeriums. Die Reisekosten werden zum Teil vom Veranstalter getragen, die Berichterstattung erfolgt unter unabhängiger redaktioneller Verantwortung der APA-Redaktion.) tpo/bel

WEB https://amainfo.at/

Eintrag hinzufügen
Hinweis: Sie möchten dieses Wertpapier günstig handeln? Sparen Sie sich unnötige Gebühren! Bei finanzen.net Brokerage handeln Sie Ihre Wertpapiere für nur 5 Euro Orderprovision* pro Trade? Hier informieren!
Es ist ein Fehler aufgetreten!