03.11.2006 18:10:00
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DAX-Schluss: Freundlicher Wochenausklang, Commerzbank nach Zahlen im Fokus
Im Blickpunkt der Anleger standen zu Handelsbeginn zunächst die Aktien der Versicherungsgruppe Allianz. Am Donnerstagabend nach Börsenschluss hatte der Münchener Allfinanzkonzern vorläufige Geschäftszahlen für das dritte Quartal vorgelegt und in diesem Zusammenhang die Jahresprognosen angehoben. Zum Handelsende musste der Wert jedoch ein Minus von 0,47 Prozent hinnehmen. Mit deutlichem Abstand an der Spitze rangierten Anteilsscheine der Commerzbank. Zwar musste das Kreditinstitut für das dritte Quartal aufgrund einer höheren Risikovorsorge im Privatkundengeschäft einen operativen Gewinnrückgang ausweisen. Für das laufende Fiskaljahr wurde jedoch ein Rekordergebnis in Aussicht gestellt, was von den Anlegern mit deutlichen Kursaufschlägen honoriert wurde. Zum Handelsende kletterte die Aktie der Commerzbank um mehr als 4 Prozent und war damit mit deutlichem Abstand Spitzenreiter. Aufgrund positiver Analystenkommentare und einer verbesserten charttechnischen Ausgangssituation verbuchten Anteilsscheine von FMC ebenfalls deutliche Zugewinne und lagen mit Aufschlägen von mehr als 2,5 Prozent mit an der Spitze. Stärker präsentierten sich außerdem Aktien der Deutschen Post, DaimlerChrysler sowie Hypo Real Estate und Deutsche Börse.
Weniger erfreulich verlief der Handelstag für die Deutsche Lufthansa. Dabei litt die größte deutsche Fluglinie unter den Geschäftszahlen des Konkurrenten British Airways, der im Anschluss seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr nach unten revidiert hatte. Der Wert verlor zum Schluss 1 Prozent Die Aktie von ALTANA hatte nach den deutlichen Kursaufschlägen vom Vortag mit Gewinnmitnahmen zu kämpfen und büßten ebenfalls mehr als 1 Prozent ein. Daneben hatte der Reifenhersteller Continental unter negativen Analystenkommentaren zu leiden und bildete mit einem Minus von 1,6 Prozent das Schlusslicht.
In der zweiten Reihe standen die Anteilsscheine des Medienkonzerns ProSiebenSat.1 im Blickpunkt des Interesses, nachdem der italienische Wettbewerber Mediaset verschiedenen Presseberichten zufolge Interesse an einer Übernahme des vom US-Milliardär Saban gehaltenen Aktienpakets des im MDAX notierten Konzerns geäußert hatte. Zum Handelsende verbuchte der Wert nach anfänglichen Pluszeichen jedoch leichte Kursabschläge. An der Spitze des MDAX lagen nach positiven Analystenkommentaren im Vorfeld der Quartalszahlen die Aktien von STADA mit einem Aufschlag von mehr als 4 Prozent. Gefragt waren außerdem Heidelberger Druck und Fresenius, die mehr als 2 Prozent zulegen konnten.
Schlusskurse (17:36 Uhr):
DAX: 6.241,15 (+0,29 Prozent)
MDAX: 8.696,44 (+0,26 Prozent)
Tagesgewinner: Commerzbank, FMC, Deutsche Post
Tagesverlierer: Continental, ALTANA, Linde
Die Allianz SE hat Donnerstagabend nach Börsenschluss die vorläufigen Zahlen zum dritten Quartal 2006 veröffentlicht. Der Allfinanzkonzern konnte dabei trotz rückläufiger Umsätze den Gewinn verdoppeln. Der Anstieg des Quartalsüberschusses resultiert vor allem aus den Verbesserungen im operativen Ergebnis. Im Quartalsüberschuss ist jedoch auch der Gewinn aus dem Verkauf von Four Seasons Healthcare in Höhe von knapp 300 Mio. Euro enthalten. Auf Basis vorläufiger Zahlen ist der gesamte Umsatz im Berichtszeitraum von 23,8 Mrd. Euro auf nunmehr 22,6 Mrd. Euro zurückgegangen. Das operative Ergebnis erhöhte sich jedoch um 42,7 Prozent auf 2,7 Mrd. Euro. Der Quartalsüberschuss wiederum konnte sich auf 1,6 Mrd. Euro verdoppeln. In der Schaden- und Unfallversicherung konnte die Combined Ratio von 98,2 Prozent auf 90,2 Prozent weiter verbessert werden. Das operative Ergebnis wuchs hier entsprechend um 74,1 Prozent auf 1,7 Mrd. Euro. Der Bereich Lebens- und Krankenversicherung verzeichnete im operativen Ergebnis einen Anstieg von 11,0 Prozent auf 617 Mio. Euro. Die Dresdner Bank AG setzte ihren erfolgreichen Kurs nachhaltiger Ergebnisverbesserungen weiter fort, denn sie konnte das operative Ergebnis um 38,2 Prozent auf 311 Mio. Euro steigern. Im Asset Management beliefen sich die Nettomittelzuflüsse auf 9,7 Mrd. Euro, wobei das operative Ergebnis mit 294 Mio. Euro auf dem hohen Niveau des Vorjahresquartals lag. Nach den Worten Allianz-Finanzchef Helmut Perlet führt der sehr erfolgreiche Geschäftsverlauf dazu, dass der Konzern für das Geschäftsjahr 2006 noch einmal leichte Verbesserungen gegenüber der zum Halbjahr gegebenen Prognose erwartet. Perlet geht jetzt von einem operativen Ergebnis von mindestens 9,5 Mrd. Euro aus. Obwohl Restrukturierungsaufwendungen für die Dresdner Bank im vierten Quartal noch ausstehen und keine weiteren Realisierungen zu erwarten sind, rechnet Perlet mit einem Jahresüberschuss von über 6,0 Mrd. Euro. Diese Aussagen stehen unter dem Vorbehalt, dass keine Naturkatastrophen oder widrige Entwicklungen an den Kapitalmärkten die Profitabilität einschränken.
Die Commerzbank AG (ISIN DE0008032004/ WKN 803200) gab am Freitag eine gute Geschäftsentwicklung im dritten Quartal bekannt. Für das Gesamtjahr wird ein Spitzenergebnis erwartet. Im Berichtszeitraum konnten sowohl der Zinsüberschuss als auch der Provisionsüberschuss deutlich gesteigert werden. Das operative Ergebnis war im Zeitraum Juli bis September mit 337 Mio. Euro um knapp 20 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Ohne eine einmalige Aufstockung der Risikovorsorge im Privatkundengeschäft in Höhe von 293 Mio. Euro war das operative Ergebnis jedoch um die Hälfte höher als im Vorjahr und kaum niedriger als im Vorquartal. Nach neun Monaten erreichte das operative Ergebnis knapp 2 Mrd. Euro und war damit bereits deutlich höher als im gesamten Jahr 2005. Den unter dem Strich verbleibenden Konzernüberschuss weist die Bank für das dritte Quartal mit 217 Mio. Euro aus. Nach neun Monaten waren es insgesamt 1,24 Mrd. Euro oder schon rund die Hälfte mehr als im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn je Aktie betrug bis September 1,89 Euro, die Eigenkapitalrendite nach Steuern lag bei 14,5 Prozent. Ziel der Bank bleibt es, ab 2010 nachhaltig eine Eigenkapitalrendite von 15 Prozent nach Steuern zu erreichen. "Aus heutiger Sicht werden wir diesem Ziel bereits im laufenden Jahr deutlich näher kommen. Wir sind zuversichtlich, unsere Aktionärinnen und Aktionäre am guten Geschäftsergebnis 2006 durch Ausschüttung einer höheren Dividende beteiligen zu können", so Vorstandssprecher Klaus-Peter Müller. Für das Gesamtjahr 2006 erwartet er "eines der besten Ergebnisse unserer Geschichte".
Der Stuttgarter Automobilkonzern DaimlerChrysler AG (ISIN DE0007100000/ WKN 710000) hat am Donnerstag eine Rahmenvereinbarung zur Markteinführung des Kleinwagenmodells smart in den USA unterzeichnet. Laut der Pressemitteilung des deutsch-amerikanischen Automobilherstellers regelt der mit der United Auto Group Inc. (ISIN US9094401091/ WKN 903453) unterzeichnete Generalvertretervertrag alle Modalitäten bezüglich der künftigen Aktivitäten von "smart" in den USA. Neben einer detaillierten Markteinführungsstrategie beinhaltet das Vertragswerk die Zuständigkeiten für die Markteinführungs-, Distributions-, Marketing-, After Sales-, Service- und Kommunikationsaufgaben. Die smart-Händler werden ab dem Frühjahr 2007 ausgewählt, wobei die Markteinführung des smart fortwo in den USA für Anfang des Jahres 2008 terminiert ist.
Der Finanzdienstleister MPC Münchmeyer Petersen Capital AG (MPC Capital) (ISIN DE0005187603/ WKN 518760), Gesamtmarktführer bei geschlossenen Fonds, meldete am Freitag, dass er für über 17.000 Anleger von insgesamt 27 geschlossenen Immobilienfonds den Verkauf eines Immobilienpaketes im Wert von fast 1 Mrd. Euro realisiert hat. Käufer des Pakets von 99 Immobilien mit einer Gesamtbürofläche von mehr als 500.000 Quadratmetern ist die BREEVAST B.V., ein auf internationale Immobilieninvestments spezialisiertes Unternehmen. Der Paketpreis beläuft sich auf rund 979 Mio. Euro und übersteigt damit den durch Verkäufergutachten ermittelten Wert aller Objekte von 928 Mio. Euro um 5,5 Prozent. Bei dem Verkauf handelte es sich um ein regelrechtes Mammutprojekt. Jeder der involvierten Fonds - alle mit unterschiedlichen Laufzeiten, Volumina und Anlegerstrukturen versehen musste spezifisch behandelt werden, sollte aber gleichzeitig die Möglichkeit haben, mit seinen Immobilien in das Gesamtpaket einzugehen. Mehr als 17.000 Anleger wurden einzeln befragt und stimmten mehrheitlich dem Paketverkauf zu. Trotz der Einmaligkeit und Komplexität nahmen Vorbereitungen und Verhandlungen verhältnismäßig wenig Zeit in Anspruch. Für die Abwicklung des für den bestmöglichen Verkauf erforderlichen aufwändigen Bieterverfahrens hatte MPC Capital eigens eine Projektgesellschaft in den Niederlanden gegründet. Die MPC Münchmeyer Petersen Real Estate Services hat die Projektvorbereitung, -durchführung und -nachbereitung übernommen. Ihr gehören Immobilien und Transaktionsexperten von MPC Capital an. Die Vermarktung des Portfolios übernahmen renommierte Immobilienexperten von CB Richard Ellis. Der Kaufvertrag wurde am 27. Oktober 2006 unterzeichnet. Der Abschluss der Transaktion ist bis Ende des Jahres geplant.
Der amerikanische Medienmogul Haim Saban hat die zweite Runde um den Verkauf der Beteiligung an dem Medienkonzern ProSiebenSat.1 Media AG (ISIN DE0007771172/ WKN 777117) eingeläutet. Laut einem Bericht des "Handelsblatt", dass sich bei seinen Angaben auf Informationen aus Finanzkreisen beruft, ist Ende September eine Gruppe von Private Equity-Unternehmen auf Saban mit einem entsprechenden Angebot für die 50,5-prozentige Beteiligung an dem im MDAX notierten Medienkonzern zugekommen. Bis Jahresende soll das Milliardengeschäft unter Dach und Fach gebracht werden. Den Angaben zufolge sind einige hochkarätige Adressen an einer Übernahme des ProSieben-Pakets interessiert. So wollen nach Angaben der Wirtschaftszeitung Apax und Goldman Sachs gemeinsam bieten. Ihre Konkurrenten sind das amerikanische Private Equity-Haus Kohlberg, Kravis Roberts (KKR) zusammen mit Permira. Daneben ist auch der italienische Medienkonzern Mediaset S.p.A. (ISIN IT0001063210/ WKN 901402) an einem Kauf interessiert: Ein Sprecher des italienischen TV-Konzerns bestätigte, dass der Verwaltungsrat über ein Angebot für den 50,5-Prozent-Anteil entscheiden wird, hieß es.
Die Deutsche Bank AG (ISIN DE0005140008/ WKN 514000) hat die Übernahme der norisbank abgeschlossen. Wie der im DAX30 notierte Finanzkonzern am Freitag bekannt gab, sind damit die 98 Filialen, das dazugehörige Kundenportfolio und die "norisbank" von der Nürnberger norisbank AG rechtskräftig auf die Deutsche Bank übergegangen. Die neue Geschäftsleitung der Frankfurter norisbank GmbH bilden Dr. Hans-Martin Kraus, Vorsitzender der Geschäftsleitung, Thomas Klee, verantwortlich für Direktvertrieb, Jörg Höhling, Produktmanagement, Produktion und IT sowie Harald Mögebauer, der den Filialvertrieb verantwortet. Die Deutsche Bank hatte Anfang August dieses Jahres den Erwerb der norisbank für rund 420 Mio. Euro bekannt gegeben. Das unter der Marke "norisbank" betriebene Filialgeschäft verfügt über 334.000 Kunden mit einem Kreditvolumen von 1,4 Mrd. Euro sowie Einlagen von insgesamt 1,6 Mrd. Euro.
(03.11.2006/ac/n/m)
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Allianz | 301,10 | 1,07% | |
Commerzbank | 15,23 | 0,49% | |
Deutsche Bank AG | 17,06 | 0,54% | |
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