10.05.2007 10:13:00

DAX am Morgen: Zahlreiche Konjunkturdaten am Nachmittag, Deutsche Telekom und HRE im Blick

Frankfurt (aktiencheck.de AG) - Der deutsche Aktienmarkt präsentiert sich am Donnerstagmorgen uneinheitlich. Der Dax verliert aktuell 0,15 Prozent und steht bei 7.464,43 Zählern, während es für den MDAX um 0,08 Prozent auf 10.765,10 Punkte aufwärts geht.

In ihrer gestrigen Entscheidung hat die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) die Leitzinsen unverändert bei 5,25 Prozent belassen. Nach Ansicht der Fed hat sich das Wirtschaftswachstum in der ersten Jahreshälfte etwas verlangsamt, dennoch sei für die kommenden Quartale ein moderates Wachstum der US-Wirtschaft absehbar. Den Inflationsdruck bezeichnete die Fed unverändert als moderat. Die Wall Street schloss daraufhin fester. Am Nachmittag stehen neben den Leitzinsentscheidungen der Bank of England und der Europäischen Zentralbank zahlreiche US-Konjunkturdaten auf dem Terminplan. So werden außer der Handelsbilanz auch Zahlen zu den Ein- und Ausfuhrpreisen sowie die wöchentlichen Anträge auf Arbeitslosenhilfe erwartet.

Papiere von HRE preschen im morgendlichen Handel mit einem Kursplus von 3,6 Prozent an die Indexspitze. Der Immobilienfinanzierer steigerte sein Ergebnis vor Steuern im ersten Quartal um 22 Prozent und hat seine Zielvorgaben für die ersten drei Monate vollumfänglich erreicht und teilweise übertroffen. BMW profitieren daneben von einem positiven Analystenkommentar und klettern um 2,7 Prozent. Titel des Nutzfahrzeugherstellers MAN verfestigen sich am Tag der Hauptversammlung um 1,2 Prozent, außerdem erholen sich ALTANA von den heftigen Gewinnmitnahmen der vergangenen zwei Tage und ziehen um 1,7 Prozent an.

Abschläge von rund einem halben Prozent sind hingegen bei der T-Aktie auszumachen. Die Deutsche Telekom gab heute bekannt, dass sie den Umsatz im ersten Quartal steigern konnte, während die Ergebnisse wegen des starken Wettbewerbs im Festnetz-, Mobilfunk- und Internet-Geschäft deutlich rückläufig waren. Die Finanzziele für 2007 wurden indes bestätigt. TUI geben einen Teil der deutlichen Vortagesgewinne ab und bröckeln um 0,7 Prozent ab. Weitere Verlierer sind RWE, E.ON und Volkswagen.

Im MDAX erholen sich ProSiebenSat.1 am Tag nach den Zahlen von den gestrigen Verlusten und klettern um 1,4 Prozent. Das von Premiere vorgelegte Zahlenwerk honorieren die Anleger mit einem deutlichen Plus von 2,6 Prozent. Der Bezahlfernsehsender konnte im ersten Quartal dank gestiegener Abonnentenzahlen und geringerer Kosten einen Gewinn ausweisen. EADS legen 1,2 Prozent zu. Der Luft- und Raumfahrtkonzern meldete heute, dass er im ersten Quartal bei einem nahezu unveränderten Umsatz ein rückläufiges Ergebnis ausweisen musste. IVG tendieren nach der Vorlage von Quartalszahlen ebenfalls 1,2 Prozent fester. Der Immobilienkonzern verbuchte im ersten Quartal einen Anstieg beim operativen Gewinn. Dagegen bröckeln DEUTZ um über 6 Prozent ab. Der Konzern konnte die Erwartungen der Analysten trotz eines Ergebnisanstiegs nicht erfüllen.

Die Deutsche Telekom AG gab heute bekannt, dass sie den Umsatz im ersten Quartal steigern konnte, während die Ergebnisse deutlich rückläufig waren. Die Finanzziele für 2007 wurden indes bestätigt. Aufgrund der starken Umsatzentwicklung im Ausland stieg der Gesamtumsatz des Konzerns um 4,1 Prozent auf 15,45 Mrd. Euro. Der Umsatz im Ausland verbesserte sich um 15,5 Prozent auf 7,66 Mrd. Euro. Damit erzielt die Deutsche Telekom rund die Hälfte ihrer Umsätze im Ausland. Starkes Wachstum kam vor allem aus dem Bereich Mobilfunk, der mit 8,4 Mrd. Euro (+10,9 Prozent) mehr als die Hälfte des Konzernumsatzes erwirtschaftet hat. Angesichts des anhaltenden Wettbewerbsdrucks und der regulatorischen Rahmenbedingungen in Deutschland ging der Umsatz im Inland um 5,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf 7,8 Mrd. Euro zurück. Auf Konzernbasis ging das bereinigte EBITDA im ersten Quartal 2007 um 5,8 Prozent auf 4,68 Mrd. Euro zurück, während das EBITDA um 7,1 Prozent auf 4,54 Mrd. Euro sank. Der Free Cash-Flow lag bei 520 Mio. Euro (Vorjahr: 1,04 Mrd. Euro). Das Ergebnis vor Ertragsteuern belief sich auf 1,05 Mrd. Euro (-40,8 Prozent) bzw. auf 1,20 Mrd. Euro (-27,8 Prozent) auf bereinigter Basis. Der Konzernüberschuss ging um 57,9 Prozent auf 459 Mio. Euro zurück, der bereinigte Konzernüberschuss um 42,2 Prozent auf 563 Mio. Euro. Die Deutsche Telekom erwartet für das Geschäftsjahr 2007 einen moderaten Anstieg des Konzernumsatzes, ein bereinigtes EBITDA von rund 19 Mrd. Euro und einen Free Cash-Flow von rund 6 Mrd. Euro, vergleichbar mit dem Vorjahresniveau.

Die Hypo Real Estate Holding AG (ISIN DE0008027707/ WKN 802770) steigert im ersten Quartal 2007 ihr Ergebnis vor Steuern um 22 Prozent und hat ihre Zielvorgaben für die ersten drei Monate vollumfänglich erreicht und teilweise übertroffen. Wie der im DAX30 notierte Immobilienfinanzierer heute verkündete, stiegen die operativen Erträge von 264 Mio. Euro im Vorjahresquartal um 12 Prozent auf 295 Mio. Euro. Hierbei profitierten der Zinsüberschuss (217 Mio. Euro, +10 Prozent) und der Provisionsüberschuss (42 Mio. Euro, +24 Prozent) von dem starken Wachstum des Neugeschäfts im vergangenen Jahr und den Ausreichungen des laufenden Jahres. In dem von 11 Mio. auf 15 Mio. Euro erhöhten Handelsergebnis spiegeln sich die wachsenden Aktivitäten des Segments Asset Finance & Asset Management wider. Die Cost-Income-Ratio (CIR), die Relation zwischen operativen Erträgen und Verwaltungsaufwand, verbesserte sich weiter auf 30,2 Prozent (Gesamtjahr 2006: 31,0 Prozent). Das Konzernergebnis vor Steuern lag mit 172 Mio. Euro leicht über der anteiligen Zielvorgabe von mindestens 170 Mio. Euro. Gegenüber dem Wert im entsprechenden Vorjahresquartal mit 141 Mio. Euro errechnet sich ein Anstieg um 22 Prozent. Das Konzernergebnis nach Steuern betrug 130 Mio. Euro, eine Steigerung von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreswert von 104 Mio. Euro. In beiden Werten ist der latente Steueraufwand aus aktivierten Verlustvorträgen nicht berücksichtigt (23 Mio. Euro nach 14 Mio. Euro im ersten Quartal 2006). Auf dieser Basis errechnet sich eine Eigenkapitalrentabilität nach Steuern von 11,6 Prozent (Gesamtjahr 2006: 9,9 Prozent), womit sich der Konzern in der für das Gesamtjahr 2007 avisierten Bandbreite von 11 Prozent bis 12 Prozent bewegt. Ferner akquirierte der Konzern ein Immobilienfinanzierungs-Neugeschäft von 6,2 Mrd. Euro nach 5,2 Mrd. Euro im Vorjahreszeitraum. Das ist ein Zuwachs von 19 Prozent. Neben dem Neugeschäft akquirierte die Hypo Real Estate Group off-balance-Geschäfte (Syndizierungen und Verbriefungen) in Höhe von 1,2 Mrd. Euro. Der Vorstand bekräftigt die bisherigen Ziele für das Jahr 2007 in vollem Umfang und erwartet für den Konzern ein Wachstum der operativen Erträge auf über 1,2 Mrd. Euro (2006: 1,08 Mrd. Euro) sowie eine Verbesserung des Ergebnisses vor Steuern um rund 20 Prozent oder mehr auf mindestens 680 Mio. Euro (2006: 571 Mio. Euro).

Der im MDAX notierte Bezahlfernsehsender Premiere AG (ISIN DE000PREM111/ WKN PREM11) konnte im ersten Quartal dank gestiegener Abonnentenzahlen und geringerer Kosten einen Gewinn ausweisen. Wie der im MDAX notierte Konzern heute erklärte, lag der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Berichtszeitraum bei 15,3 Mio. Euro, nachdem im Vorjahresquartal hier noch ein Minus von 12,2 Mio. Euro ausgewiesen werden musste. Beim Nettoergebnis wurde ein Gewinn von 4,5 Mio. Euro bzw. 5 Cent je Aktie ausgewiesen, nach einem Verlust von 18,3 Mio. Euro bzw. -22 Cent je Aktie im Vorjahreszeitraum. Dabei konnte Premiere im ersten Quartal den durch den Verlust der Bundesliga-Rechte bedingten Umsatzrückgang durch niedrigere Kosten auffangen: Die operativen Kosten lagen mit 186,6 Mio. Euro um 29,3 Prozent unter dem Niveau des Vergleichszeitraums. Beim Umsatz verzeichnete der Konzern einen Rückgang von 273,3 Mio. Euro auf 224,3 Mio. Euro, was einem Minus von 17,9 Prozent entspricht. Dabei setzte sich der positive Trend bei den Abonnentenzahlen im ersten Quartal fort. Zum 31. März 2007 zählte Premiere 3.460.572 Abonnenten - 50.582 oder 1,5 Prozent mehr als zum Jahresende 2006. Im vierten Quartal 2006 verzeichnete der Konzern ein Plus von 36.058 bei den Abonnentenzahlen.

Die IVG Immobilien AG (ISIN DE0006205701/ WKN 620570) verbuchte im ersten Quartal einen Anstieg beim operativen Gewinn, konnte beim Konzernergebnis angesichts positiver Einmaleffekte im Vorjahreszeitraum den Vergleichswert der Vorjahresperiode jedoch nicht erreichen. Wie der im MDAX notierte Immobilienkonzern heute erklärte, lag der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) im Berichtszeitraum bei 131,8 Mio. Euro, nach 116,2 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Wesentlichen Anteil an der operativen Ergebnissteigerung hatte das Geschäftsfeld Investments. Die Neubewertungsgewinne erhöhten sich im Vorjahresvergleich von 21 Mio. Euro auf 87 Mio. Euro. Beim Konzernergebnis musste der man hingegen einen Rückgang von 72,8 Mio. Euro bzw. 60 Cent je Aktie im Vorjahresquartal auf 69,7 Mio. Euro bzw. 55 Cent je Aktie hinnehmen. Im Vorjahresquartal hatten positive Einmaleffekte im Finanzergebnis für den Ergebnisanstieg gesorgt, welche im Berichtszeitraum nicht wiederholt werden konnten. Der Gesamtumsatz reduzierte sich von 127,1 Mio. Euro auf 104,4 Mio. Euro.

Der Luft- und Raumfahrtkonzern European Aeronautic Defence & Space Co NV (EADS) (ISIN NL0000235190/ WKN 938914), die Muttergesellschaft des Flugzeugherstellers Airbus, meldete heute, dass er im ersten Quartal bei einem nahezu unveränderten Umsatz ein rückläufiges Ergebnis ausweisen musste. Der Konzernumsatz blieb demnach mit 9,0 Mrd. Euro (Vorjahr: 9,1 Mrd. Euro)weitgehend stabil. Er wurde durch eine gegenüber dem Vorjahreszeitraum geringere Umsatzrealisierung im A400M-Programm und den negativen Einfluss des US-Dollars belastet. Airbus lieferte 115 (Vorjahr: 101) Flugzeuge aus und verzeichnete wie EADS Astrium und Eurocopter steigende Umsätze. Das EBIT ging von 791 Mio. Euro auf 89 Mio. Euro zurück, was vor allem mit der Restrukturierungsrückstellung bei Airbus für Power8 in Höhe von 688 Mio. Euro, Kosten für das A380-Programm und weniger Erträge aus Einmaleffekten verglichen mit dem ersten Quartal 2006 zusammenhängt. Eurocopter konnte seinen Beitrag zum Konzern-EBIT steigern und EADS Astrium profitierte wiederum von der erfolgreichen Restrukturierung. Zudem erwirtschaftete EADS Sogerma in neuem Zuschnitt ein positives EBIT. Beim Konzernergebnis verzeichnete die EADS einen Verlust von 10 Mio. Euro bzw. 0,01 Euro je Aktie, nach einem Gewinn von 522 Mio. Euro bzw. 0,66 Euro je Aktie im Vorjahr. Die Aufwendungen für eigenfinanzierte Forschung und Entwicklung beliefen sich auf 550 Mio. Euro (Vorjahr: 536 Mio. Euro). Der leichte Anstieg resultiert aus den laufenden Entwicklungsprogrammen bei Airbus und vermehrten Aufwendungen für Forschung und Technologie (F&T) im gesamten Konzern. Ende März belief sich der Auftragsbestand der EADS auf 261,5 Mrd. Euro (Ende 2006: 262,8 Mrd. Euro), belastet durch einen US-Dollar-Einfluss in Höhe von -2,5 Mrd. Euro. Die Beiträge des Verkehrsflugzeug-Geschäfts basieren auf Listenpreisen. Der Auftragsbestand im Verteidigungsgeschäft der EADS erhöhte sich weiter und erreichte zum 31. März 2007 einen Wert von 54,3 Mrd. Euro (Ende 2006: 52,9 Mrd. Euro). Für 2007 rechnet der EADS-Konzern mit einem Umsatzrückgang im einstelligen Prozentbereich. Das EBIT wird weitgehend stabil bleiben. Auf der Basis eines stabilen US-Dollars bliebe der Umsatz bei Airbus gleich, ausgehend von 440 bis 450 Flugzeugauslieferungen und trotz geringerer Beiträge aus dem A400M-Programm. Im Jahr 2007 wird Airbus wiederum einen erheblichen Verlust verbuchen, was auf Restrukturierungsaufwendungen, weitere Kosten im A380-Programm, mögliche Aufwendungen für den Programmstart der A350XWB, höhere F&E-Aufwendungen und negative Währungseffekte zurückzuführen ist. Das Hubschrauber-, Verteidigungs- und Raumfahrtgeschäft sollte dagegen stabile Umsätze ausweisen und den Gesamtbeitrag zum EBIT bereits im Jahr 2007 auf nahezu 1 Mrd. Euro erhöhen.

Die SCHWARZ PHARMA AG (ISIN DE0007221905/ WKN 722190) hat von der U.S. Food and Drug Administration (FDA) die Marktzulassung für sein transdermales Rotigotinpflaster Neupro erhalten. Wie der im SDAX notierte Konzern heute mitteilte, dient das Produkt zur symptomatischen Behandlung des Frühstadiums der idiopathischen Parkinson-Krankheit. Innerhalb der nächsten Wochen wird SCHWARZ PHARMA in den USA das Parkinson-Pflaster auf den Markt bringen. Neupro ist der erste transdermale Dopaminagonist mit einmal täglicher Applikation und kontinuierlicher Wirkstoffzufuhr zur Behandlung der Parkinson-Krankheit. (10.05.2007/ac/n/m)

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