07.06.2006 09:59:00
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DAX am Morgen: Leichte Erholung, Deutsche Börse im Fokus
Titel der Deutschen Post profitieren von einer Aufstufung durch die Deutsche Bank und legen 1 Prozent zu. Spitzenreiter ist allerdings die Deutsche Börse, deren Anteilsscheine sich um 1,6 Prozent erhöhen. Presseangaben zufolge zeigt sich der Chef der Schweizer Börse, Peter Gomez, offen für Kooperationsgespräche mit dem deutschen Börsenbetreiber. Die Tags zuvor gemiedenen Papiere von ThyssenKrupp setzen zur Erholung an und verbessern sich um 1,1 Prozent, etwas deutlichere Gewinne verzeichnen zudem RWE, Continental und Siemens. Gegen den Trend verlieren unter anderem DaimlerChrysler 1,3 Prozent, BMW 0,8 Prozent und Henkel 0,6 Prozent.
In der zweiten Reihe knüpfen Premiere-Aktien an die massiven Vortagesverluste an und knicken derzeit um 6,2 Prozent ein. Der Titel leidet unter einem Pressebericht, wonach der neue Bezahlfernsehsender Arena seinen Rivalen auch bei der Übertragung der Fußball-Bundesliga in Kneipen und Restaurants verdrängt. Das Papier von MPC, das den MDAX zum 19. Juni verlassen wird, gibt leicht ab. Verdrängt wird der Titel von Wacker Chemie, die gegenwärtig 1,1 Prozent fester tendieren. Heidelberger Druckmaschinen erhöhen sich nach Zahlen 0,5 Prozent.
Die Deutsche Börse AG meldete am Dienstagabend, dass sie über Veränderungen in den Aktienindizes MDAX, SDAX und TecDax entschieden hat. Diese Änderungen werden zum 19. Juni umgesetzt. Im MDAX ersetzt Wacker Chemie die Aktien von MPC, die in den SDAX aufgenommen werden. Neben MPC werden DIC Asset, KWS Saat und Patrizia Immobilien in den SDAX aufgenommen. Dafür werden Beate Uhse, DIS Deutsche Industrieservices, WCM Beteiligungen und Zapf Creation aus dem Index herausgenommen In den TecDAX aufgenommen wird Nordex für T-Online. Diese Veränderung ergibt sich außerplanmäßig, nachdem T-Online durch die nun erfolgte Verschmelzung auf die Deutsche Telekom erloschen ist. Diese Änderung wird mit Ablauf des 8. Juni vorgenommen, gilt damit zum 9. Juni. Der nächste Termin für die Überprüfung der Aktienindizes ist der 5. September 2006. Darüber hinaus gab die Deutsche Börse bekannt, dass sie künftig in ihren Aktienindex DAX unter bestimmten Bedingungen auch Unternehmen mit juristischem Sitz im Ausland aufnehmen will. Der Index steht ab Oktober 2006 auch ausländischen Unternehmen offen, deren operativer Sitz in Deutschland ist oder deren Umsatzschwerpunkt im Handel an der Börse Frankfurt liegt. Die Auswahlkriterien für den Index, Börsenumsatz und Marktkapitalisierung gelten unverändert. Diese Weiterentwicklung des Leitindex DAX berücksichtige die zunehmende Internationalisierung der Märkte und erhöhe die Attraktivität des DAX weiter. Die nächste reguläre Indexanpassung im September 2006 wird noch nach den bestehenden Regeln durchgeführt. Bisher gelten für die Aufnahme in DAX die Kriterien Prime Standard-Listing, Freefloat von mindestens 5 Prozent, fortlaufender Handel auf Xetra und juristischer Sitz in Deutschland. Ab Oktober wird das Kriterium des juristischen Sitzes ausgedehnt: Unternehmen qualifizieren sich auch für den Index, wenn deren operatives Hauptquartier in Deutschland liegt oder bei denen der Umsatzschwerpunkt im Börsenhandel mit der Aktie an der Börse Frankfurt ist. Als operatives Hauptquartier gelten ein Sitz der (Teil-) Geschäftsführung oder ein Sitz der (Teil-) Verwaltungsführung. Dies muss von den Unternehmen als solches veröffentlicht werden. Das Merkmal Umsatzschwerpunkt ist erreicht, wenn mindestens 33 Prozent des Gesamtumsatzes in den jeweils letzten drei Monaten über die Börse Frankfurt inklusive Xetra liefen. Diese neuen Regeln finden auch Anwendung auf die Indizes MDAX, SDAX und TecDAX, die bisher grundsätzlich für internationale Unternehmen offen waren. In der Summe gleicht die Deutsche Börse so das Regelwerk für die Aktienindizes an. Um einen reibungslosen Übergang zu erzielen, werden Unternehmen, die zum Zeitpunkt der Umstellung in den Indizes MDAX, SDAX und TecDAX enthalten sind, bei Nicht-Erfüllung der Kriterien frühestens im Dezember 2008 aus dem Index genommen. Schon zur Verkettung im September reduziert die Deutsche Börse die Kappungsgrenze für das Gewicht eines Unternehmens in DAX auf 10 Prozent. Bislang gilt, dass das Gewicht eines Unternehmens in DAX auf 15 Prozent begrenzt ist; für alle anderen Auswahlindizes gilt schon heute eine Kappungsgrenze von 10 Prozent. Aktuell liegt in DAX nur E.ON mit einem Gewicht von rund 10,9 Prozent über der neuen Grenze.
Aktuellen Presseberichten zufolge verdrängt der neue Bezahlfernsehsender Arena seinen Rivalen Premiere AG auch bei der Übertragung der Fußball-Bundesliga in Kneipen und Restaurants. Dies berichtet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" am Dienstag vorab aus ihrer Mittwochausgabe. Unter Berufung auf Verhandlungskreise erklärt die Zeitung, dass Arena die besten Chancen habe, von der Deutschen Fußball Liga (DFL) den Zuschlag für die so genannten Sportsbar-Rechte zu bekommen. Um die Vergabe haben sich demnach auch die Deutsche Telekom AG , welche die Bundesliga-Internetrechte erworben hat und Premiere bemüht. Der im MDAX notierte Bezahlfernsehsender hatte im Dezember bereits die allgemeinen Bezahlfernsehrechte an Arena verloren. Zurzeit gibt es der Zeitung zufolge in Deutschland und Österreich mehr als 13 000 Lokale, die mit Premiere-Abonnement unter dem Sportsbar-Logo die Bundesliga und andere Sportereignisse live übertragen.
Die Heidelberger Druckmaschinen AG verbuchte im abgelaufenen Fiskaljahr aufgrund der gesteigerten Ertragskraft einen deutlichen Gewinnanstieg. Wie der im MDAX notierte Konzern heute auf Basis endgültiger Zahlen erklärte, verbuchte man beim betrieblichen Ergebnis einen Gewinn von 277 Mio. Euro, nach 211 Mio. Euro im Vorjahr. Dabei beinhaltete das Vorjahresergebnis die nicht weitergeführten Geschäftsbereiche Digital und Web Systems. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) verbesserte sich im Vorjahresvergleich von 106 Mio. Euro auf 229 Mio. Euro. Der Nachsteuergewinn kletterte von 59 Mio. Euro auf 135 Mio. Euro. Der Konzernumsatz verbesserte sich gegenüber dem Vorjahr von 3,21 Mrd. Euro auf 3,59 Mrd. Euro, was einem Plus von 11,8 Prozent entspricht. Beim Auftragseingang verbuchte man einen Anstieg von 3,51 Mrd. Euro auf 3,61 Mrd. Euro. Für das laufende Fiskaljahr äußerte sich der Konzern optimistisch und geht von einer weiteren Ergebnisverbesserung aus: "Für das Jahr 2006 erwarten wir, dass der positive Trend in der Printmedien-Industrie weiter anhält", sagte Dr. Herbert Meyer, Finanzvorstand des Unternehmens. "Der Start ins neue Geschäftsjahr verlief aufgrund des positiven Messeverlaufs während der Ipex im April sowie einiger Großaufträge aus Asien sehr zufriedenstellend. Für das Gesamtgeschäftsjahr 2006/2007 gehen wir von einer weiteren Steigerung sowohl beim Umsatz als auch beim Betriebsergebnis aus." Wie der im MDAX notierte Konzern außerdem erklärte, hat der Aufsichtsrat der Gesellschaft in seiner letzten Sitzung Dirk Kaliebe mit Wirkung vom 1. Oktober 2006 zum ordentlichen Vorstandsmitglied und Finanzvorstand bestellt. Der 40-Jährige folgt dabei Dr. Norbert Meyer nach, der wie geplant mit Ablauf des Vorstandsvertrages und mit Vollendung des 60. Lebensjahres nach zwölf Jahren als Finanzvorstand von Heidelberg per Ende September 2006 aus dem Unternehmen ausscheiden wird. Meyer bleibt darüber hinaus der Gesellschaft beratend verbunden und wird im kommenden Jahr außerhalb der Heidelberg Gruppe eine neue, firmenübergreifende Leitungsaufgabe übernehmen.
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Aktien in diesem Artikel
Deutsche Börse AG | 218,50 | 1,44% | |
Deutsche Telekom AG | 29,91 | 0,34% | |
Heidelberger Druckmaschinen AG | 0,89 | 0,00% |
Indizes in diesem Artikel
DAX | 19 261,75 | -0,18% | |
MDAX | 26 186,91 | -0,09% | |
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DivDAX | 181,76 | 0,10% | |
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