Großzukauf 05.05.2021 23:44:00

Darum schlägt Cathie Wood bei der Twitter-Aktie zu

Darum schlägt Cathie Wood bei der Twitter-Aktie zu

• Twitter-Bilanz enttäuscht Anleger
• ARK Invest schlägt bei Twitter-Aktien zu
• Wells Fargo bleibt vorsichtig


Bei der jüngsten Quartalsvorlage enttäuschte Twitter die Erwartungen der Wall Street. Obwohl der Nachrichtendienst das erste Jahresviertel mit einem Milliardenumsatz abschloss und im Jahresvergleich 28 Prozent zulegen konnte, waren Experten im Vorfeld von mehr ausgegangen. Auch die Zahl der täglichen aktiven Nutzer fiel mit 199 Millionen zum Ende des ersten Quartals geringer aus als Experten prognostiziert hatten. Dabei entspricht dies im Vergleich zum Vorjahr einem Wachstum von 20 Prozent. Twitter selbst spricht in seinem Aktionärsbrief zum ersten Quartal 2021 von einem "soliden Start ins Jahr".

Anleger honorierten den geglückten Jahresstart jedoch nicht. Für die Twitter-Aktie ging es am Berichtstag an der NYSE bis zum Handelsschluss 15,16 Prozent abwärts auf 55,22 US-Dollar.

ARK Invest nutzt die Gunst der Stunde bei Twitter

Doch während zahlreiche Anleger den Twitter-Anteilsschein im Zuge der Bilanzvorlage fallen ließen, nutzte Cathie Woods ARK Invest die Gunst der Stunde. Die Investmentgesellschaft konzentriert sich auf Unternehmen, die an bahnbrechenden Zukunftstechnologien arbeiten und ist in der Vergangenheit insbesondere durch ihre extrem bullishen Tesla-Szenarien aufgefallen. Im Gegensatz zu vielen anderen Investmentfirmen informiert ARK Invest am Ende jeden Börsentags über die Trades, die sie im Tagesverlauf getätigt haben, was es Interessierten leicht macht, die Investmentstrategie der Gesellschaft zu kopieren.

So wurde ersichtlich, dass Cathie Wood, während der Talfahrt der Twitter-Aktie letzten Freitag kräftig zugriff: Über 1,3 Millionen Anteilsscheine nennt ARK Invest nun sein Eigen. Dies entspricht ungefähr einem Wert von 72,42 Millionen US-Dollar. Die Papiere wurden für zwei Fonds der Investmentgesellschaft erworben. 843.194 Twitter-Aktien sind nun in dem vielbeachteten ARK Innovation ETF enthalten. Damit nimmt der Twitter-Anteil in dem Fonds nun Platz 34 von insgesamt 58 Aktien ein. Die restlichen 468.256 Anteilsscheine wurden vom ARK Next Generation Internet ETF aufgekauft, die den Nachrichtendienst dort auf Platz acht der insgesamt 53 Aktien hievten.

ARK Invest begründete den Schritt in einem Kundenbericht, der Benzinga vorliegt, folgendermaßen: "Angesichts der jüngsten Produktankündigung rund um Twitter Spaces, ein Live-Audiofeature, glauben wir, dass das künftige Nutzerwachstum zum Positiven überraschen könnte".

ARK Invest sieht Chance bei Twitter Spaces

Wie es im Twitter-Hilfe-Center heißt, handelt es sich bei Spaces um "eine neue Möglichkeit, Live-Audio-Gespräche auf Twitter zu führen". Noch befände sich die neue Funktion jedoch "ganz am Anfang", an der Entwicklung werde jedoch momentan gearbeitet. Spaces dürfte die Antwort des Nachrichtendienstes auf den jüngsten Hype rund um die exklusive Social-App Clubhouse sein. Die audio-basierte Anwendung, die mithilfe einer Einladung genutzt werden kann, hatte innerhalb kürzester Zeit ein rasantes Nutzerwachstum erreicht.

Wells Fargo-Analyst bleibt skeptisch

Eine etwas mehr abwartende Haltung gegenüber dem Twitter-Papier nimmt hingegen Wells Fargo-Experte Brian Fitzgerald ein. Obwohl er die Bilanz des ersten Jahresviertels als insgesamt "relativ solide" einschätzt, habe das Soziale Netzwerk im Vergleich zu Facebook oder Google enttäuscht, wie TipRanks den Börsenkenner wiedergibt. Darüber hinaus hätte sich Twitter in der Guideline für das kommende Quartal etwas konservativ gezeigt.

So gab der Nachrichtendienst in seiner Bilanz zu verstehen, dass es schwierig sei, den Boom, den das Soziale Netzwerk im Zuge der Corona-Pandemie erfahren hatte, auch weiterhin beizubehalten. So geht Twitter davon aus, die Nutzerzahlen im Jahresvergleich in Q2, Q3 und Q4 lediglich im niedrigen zweistelligen Bereich steigern zu können. Den Tiefpunkt in Bezug auf Wachstum sieht das Unternehmen für das zweite Quartal 2021 voraus.

Wie Fitzgerald kommentiert, hätten Anleger jedoch erwartet, dass sich der Nachrichtendienst in seinem Ausblick optimistischer darin zeigt, den Schwung des letzten Jahres dafür nutzen zu können, langfristige Ziele zu erreichen. Aus diesem Grund belässt der Wells Fargo-Stratege sein Rating bei "Neutral" und reduzierte das Kursziel von zuvor 80 US-Dollar auf nunmehr 65 US-Dollar.

Redaktion finanzen.at

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