Dank höheren Ölpreisen |
11.05.2017 17:50:00
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OMV-Ergebnis sprang im Quartal nach oben
Der freie Cashflow nach Dividenden erreichte ein Rekordhoch von 1,3 Mrd. Euro, die Produktionskosten sanken unter 9 Dollar je Barrel. Die Raffinerie-Auslastung erreichte einen Höchststand von 96 Prozent, die Raffineriemarge sei weiter stark geblieben. Der OMV-Umsatz kletterte um 38 Prozent von 3,99 auf 5,52 Mrd. Euro. Die Mitarbeiterzahl lag mit 22.210 um 6 Prozent tiefer als ein Jahr zuvor.
OMV-Chef wartet für Jahres-Guidance noch OPEC-Meeting diesen Mai ab
Für eine nähere Einschätzung des heurigen dritten und vierten Quartals will OMV-Chef Rainer Seele zunächst das für 25. Mai in Wien geplante Treffen der OPEC-Ölminister abwarten, um zu sehen, wie die Ölpreise reagieren. Sollten sich die Preise wie von der OMV erwartet entwickeln, sollten drittes und viertes Quartal keine Enttäuschung für die OMV sein, sagte Seele am Donnerstag.
Den Brent-Preis erwartet die OMV für heuer im Jahresschnitt bei 55 Dollar pro Barrel, wie es am Donnerstag im Quartalsbericht hieß. Zuletzt, im ersten Quartal, lag er im Schnitt bei 53,7 Dollar/Fass, ein Jahr davor bei 33,9 Dollar/Barrel; im Jahresabstand hatte er somit um 58 Prozent zugelegt.
Die OMV hofft, ehestmöglich Verhandlungen mit der iranischen Ölgesellschaft National Iranian Oil Company (NIOC) über eine offene Forderung zu einem Abschluss bringen zu können und "am liebsten schon gestern" eine Vereinbarung unterzeichnen zu können, meinte Seele in einem Web-Cast. Man sei in der Endphase der Verhandlungen, daher wolle er das Thema nicht zu detailliert kommentieren.
Zum Stand der Gespräche mit NIOC über eine mögliche Kooperation bei der Förderung von Öl und Gas im Iran sagte der OMV-Chef nichts. Anfang Mai 2016 hatten die beiden Firmen eine Absichtserklärung (Memorandum of Understanding) für die Untersuchung mehrerer Felder im Gebiet Zagros im Westen des Landes unterzeichnet. Zudem fixierten sie damals auch eine gemeinsame Erhebung des Kohlenwasserstoff-Potenzials im Fars-Gebiet.
Zuletzt höhere Förderung in Libyen und Norwegen
Der Gewinnanstieg der OMV im ersten Quartal ist vor allem dem besseren Upstream-Ergebnis aufgrund höherer Preise und höherer Verkaufsmengen, aber auch besseren Raffinerie- und Petrochemiemargen zu verdanken.
Die Produktion erreichte mit 335.000 Barrel Öl-Äquivalent pro Tag den höchsten Quartalswert der letzten zehn Jahre - und um 7 Prozent mehr als vor einem Jahr (312.000 boe/d). Zu verdanken war der Anstieg der Produktion in Libyen und einer höheren Förderung in Norwegen. Bei der Petrom sank die Produktion dagegen durch den natürlichen Förderrückgang um drei Prozent auf 170.000 (175.000) boe/d im Jahresabstand.
Fürs Gesamtjahr 2017 erwartet die OMV eine Gesamtproduktion von im Schnitt 320.000 boe/d, wie es am Donnerstag hieß. Dazu werde die Produktion in Libyen durchschnittlich 10.000 Fass pro Tag beitragen. Wegen Wartungsarbeiten werde die Produktion in den Folgequartalen unter dem hohen Erstquartalswert liegen.
Die Gesamtverkaufsmenge lag im 1. Quartal mit 28,5 Mio. boe um 8 Prozent höher als ein Jahr davor (26,3 Mio. boe) - dank der Steigerungen in Libyen und Norwegen.
Im Upstream-Bereich will die OMV heuer 1,3 Mrd. Euro investieren, inklusive aktivierte Vermögenswerte aus Exploration und Evaluierung - und noch ohne Akquisitionen, wie es heißt. Die Ausgaben für Exploration und Evaluierung werden für heuer in Höhe von 300 Mio. Euro erwartet. Insgesamt werde der Konzern heuer (noch ohne Akquisitionen) voraussichtlich 1,9 Mrd. Euro investieren. Das Kostenreduzierungsziel für 2017 habe man - verglichen mit dem vorvergangenen Jahr 2015 - auf mehr als 250 Mio. Euro gesetzt.
Der Brent-Preis wird für 2017 im Schnitt bei 55 Dollar pro Barrel erwartet - zuletzt, im ersten Quartal, lag er im Schnitt bei 53,7 Dollar/Fass, ein Jahr davor bei 33,9 Dollar/Barrel, seither also ein Plus von 58 Prozent.
Die Öl-Raffineriemargen würden 2017 voraussichtlich ähnlich hoch wie 2016 liegen. Nach der starken Performance in Q1 erwarte man im weiteren Jahresverlauf ein Sinken der Raffineriemargen "aufgrund des anhaltenden Überangebots am Markt", erklärt der Konzern im Ausblick.
Die Petrochemiemargen werden 2017 höher als 2016 erwartet, die Commercial- und Retail-Margen in den OMV-Märkten (mit Ausnahme der Türkei) ähnlich hoch wie 2016. Die rund sechswöchigen, Mitte April gestarteten Wartungsarbeiten in der Raffinerie Schwechat würden 110 Mio. respektive 23 Mio. Euro kosten, was Investitionen und Generalüberholung betreffe, erinnert die OMV. Trotz der planmäßigen Wartung werde die Kapazitätsauslastung für 2017 mehr als 90 Prozent betragen. Die Schwechat-Generalüberholung sowie geplante Wartungsarbeiten im Bereich Upstream würden das CCS Operative Ergebnis vor Sondereffekten im 2. Quartal gegenüber dem 1. Quartal mit ungefähr 80 Mio. Euro negativ beeinflussen, so die OMV.
Den Abschluss des Verkaufs der türkischen Petrol Ofisi an Vitol - zu dem schon Anfang März kommunizierten Transaktionspreis von 1,368 Mrd. Euro - werde bis spätestens zum 3. Quartal d.J. abgeschlossen sein.
Die durchschnittlich realisierten Gaspreise lagen heuer im ersten Quartal in Dollar lediglich fünf Prozent höher, in Euro waren es acht Prozent mehr. Der Gasmarkt in Europa ist laut OMV "weiterhin von einem Überangebot geprägt". Die Gaspreise auf den europäischen Spotmärkten würden 2017, verglichen mit 2016, jedoch im Schnitt steigen, wegen des kalten Winters im heurigen 1. Quartal. Ihre Erdgas-Verkaufsmengen erwartet die OMV 2017 leicht über jenen von 2016, die Verkaufsmargen würden wegen des Überangebots am europäischen Gasmarkt voraussichtlich niedriger als 2016 sein. Zudem werde der Beitrag des Erdgastransport-Geschäfts in Österreich (Gas Connect Austria) heuer gegenüber dem Vorjahr deutlich zurückgehen.
Im Downstream lag die OMV-Referenz-Raffineriemarge heuer mit 5,42 Dollar/bbl um 7 Prozent über dem Niveau von Anfang 2016, die Gesamtverkaufsmenge an Raffinerieprodukten sank um vier Prozent auf 6,54 Mio. t. Die Erdgas-Verkaufsmengen blieben mit 32,3 (32,5) TWh ungefähr gleich.
Das Investitionsvolumen machte im 1. Quartal 302 (467) Mio. Euro aus, ein Rückgang um rund ein Drittel. Der Verschuldungsgrad verringerte sich im Jahresabstand von 29 auf 12 Prozent, absolut sank binnen zwölf Monaten die Nettoverschuldung um 60 Prozent auf 1,67 (4,18) Mrd. Euro. Das Eigenkapital wuchs gegenüber Ende 2016 um 4 Prozent (auf 14,44 Mrd. Euro), die Eigenkapitalquote erhöhte sich von 43 auf 46 Prozent.
sp/csISIN AT0000743059 WEB http://www.omv.com
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