Dank guter Nachfrage |
25.04.2017 16:14:41
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AIXTRON kommt gut ins laufende Jahr - Prognose aber lediglich bestätigt
In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der Umsatz um 150 Prozent auf 53,6 Millionen Euro, wie das Unternehmen am Dienstag in Herzogenrath mitteilte. Das ist der höchste Wert für ein erstes Quartal seit 2011. Auch der Auftragseingang legte deutlich zu. Dieser stieg um 39 Prozent auf 61,9 Millionen Euro. Bei beiden Werten schnitt AIXTRON damit besser ab als Experten erwartet hatten.
Wegen Abschreibungen auf Forschungs- und Entwicklungsaktivitäten blieb das Unternehmen, dessen Übernahme durch ein chinesisches Unternehmen am Widerstand der US-Behörden gescheitert war, allerdings tief in den roten Zahlen. Vor Zinsen und Steuern (Ebit) fiel ein Minus von 12,7 Millionen Euro und damit nur zwei Millionen weniger als das Jahr davor an. Bereinigt um die Abschreibung habe der Ebit-Verlust 6,1 Millionen Euro betragen. Unter dem Strich stand ein Verlust von 13,5 Millionen Euro - dies waren 13 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Vorstandschef Kim Schindelhauer, der bis Ende Februar Aufsichtsratschef war und das Unternehmen seit Anfang März operativ leitet, bestätigte zudem die Prognose seines Vorgängers Martin Goetzeler. Demnach sollen Auftragseingang und Umsatz in diesem Jahr jeweils zwischen 180 und 210 Millionen Euro liegen. 2016 war der Umsatz um ein Prozent auf 196,5 Millionen Euro gesunken. Der Auftragseingang war um 35 Prozent auf 225 Millionen Euro gestiegen.
Für das Ergebnis hat AIXTRON bisher keine exakte Prognose abgegeben. Im Februar hatte es geheißen, da noch nicht klar sei, welchen Weg AIXTRON bei den Forschungspartnerschaften einschlagen werde, sei eine exakte Prognose für das operative Ergebnis und Überschuss derzeit nicht möglich. Es sei aber derzeit davon auszugehen, dass die Kennziffern schlechter ausfielen als im vergangenen Jahr. Sobald sich die Pläne zur Kostensenkung bei Forschung und Entwicklung konkretisieren, will der Vorstand eine präzisere Prognose abgeben.
Schindelhauer erklärte nun dazu lediglich, dass die Aufwendungen für Forschung und Entwicklung (F&E) stärker fokussiert werden sollen. Dazu soll das Portfolio für Zukunftstechnologien in klar definierte eigenständige Einheiten überführt werden. Diese sollen dann mit entsprechenden Technologiepartnern finanziert werden, so Schindelhauer. Dabei hat es sich AIXTRON zum Ziel gesetzt, im kommenden Jahr wieder einen Gewinn vor Zinsen und Steuern zu erzielen.
Die AIXTRON-Aktie ist seit März wieder im TecDAX gelistet, nachdem sie im vergangenen Jahr wegen des stark gesunkenen Streubesitzes aus diesem gefallen war. Da der Übernahmeversuch durch das chinesische Unternehmen Grand Chip Investment (GCI) gescheitert war und der Streubesitz wieder nahezu bei 100 Prozent liegt, kehrte AIXTRON zurück in den Technologieauswahlindex der Deutschen Börse. GCI hatte 670 Millionen Euro oder 6 Euro je Aktie für AIXTRON geboten, scheiterte aber mit seinem Plan am Widerstand der USA.
Der damalige US-Präsident Barack Obama hatte den Verkauf des US-Geschäfts von AIXTRON an das chinesische Unternehmen verboten. Damit entfiel eine wichtige Bedingung für die Offerte und das Gebot erlosch daraufhin. Hintergrund für das US-Veto sind Befürchtungen, dass AIXTRON-Produkte auch militärisch genutzt werden könnten. AIXTRON beschäftigte zuletzt knapp 700 Mitarbeiter, davon den Großteil in Europa und 133 in Amerika.
AIXTRON KANN DIE ANLEGER WIEDER BEGEISTERN
Trotz weiterhin tiefroter Zahlen sind die AIXTRON-Aktien am Dienstag nach oben gesprungen und haben den höchsten Stand seit November erreicht. Analysten äußerten sich insgesamt positiv zur Quartalsbilanz des Spezialmaschinenbauers, der im März wieder in den TecDAX zurückgekehrt war.
Mit einem Plus von zuletzt rund zehn Prozent auf 4,372 Euro baute das Papier die jüngsten Gewinne deutlich aus. Seit ihrem Tief vor Weihnachten haben sie damit inzwischen wieder fast 45 Prozent zugelegt. Zu alten Hochs aus dem Jahr 2011 oder gar 2000 ist der Weg aber noch sehr weit: Im Jahr 2011 musste zeitweise rund 34 Euro für eine AIXTRON-Aktie gezahlt werden. Das Rekordhoch lag im Jahr 2000 bei sogar 89,50 Euro.
SO GUTER JAHRESSTART WIE LANGE NICHT MEHR
Der angeschlagene Hersteller von Maschinen für die Chipbranche war dank einer guten Nachfrage seiner Kunden so gut in das Jahr gestartet wie schon lange nicht mehr. Das erste Quartal habe die Erwartungen leicht übertroffen, wenn man negative Sondereffekte ausklammere, schrieb denn auch Analyst Malte Schaumann von Warburg Research in einer ersten Reaktion. Er traut AIXTRON nun im Gesamtjahr Umsätze am oberen Ende der bestätigten Zielspanne von 180 bis 210 Millionen Euro zu.
SOLIDE LEISTUNGSKENNZAHLEN
Auch Experte Thomas Becker von der Commerzbank hob hervor, dass AIXTRON auf den ersten Blick positiv abgeschnitten habe. "Die Leistungskennzahlen haben sich solide entwickelt", schrieb er. Der Barmittelbestand sehe gut aus, ebenso wie der Ausblick auf ein positives Ergebnis vor Zinsen und Steuern im kommenden Jahr. Aktuell rechnet Becker nicht mehr mit einem großen Rückschlagsrisiko für die Aktien. "Gleichwohl muss AIXTRON aber immer noch weitreichende Entscheidungen mit Blick auf eine Beschneidung des Produktportfolios oder seiner Entwicklungsausgaben treffen."
Das sieht auch sein Kollege Günther Hollfelder von der Baader Bank als zentralen Punkt an, damit AIXTRON wieder rentabel wird. Die vom Konzern angekündigte Überführung des Portfolios für Zukunftstechnologien in klar definierte eigenständige Einheiten, die zusammen mit entsprechenden Technologiepartnern finanziert werden sollen, sei positiv, schrieb er.
STARKE AUFTRAGSEINGÄNGE
Insgesamt sieht sich Hollfelder aber nach den Quartalszahlen in seinem frischen Optimismus für AIXTRON bestätigt. Die Auftragseingänge im ersten Quartal seien stark gewesen und der positive Geschäftstrend konnte auch mit dem Umsatzanstieg um rund 150 Prozent im Jahresvergleich fortgesetzt werden, schrieb er. Tags zuvor erst hatte Hollfelder die Aktie erstmals wieder seit Mai 2013 zum Kauf empfohlen./ck/la/stb/zb/nas/stb
HERZOGENRATH (dpa-AFX)![](https://images.finanzen.at/images/unsortiert/wertpapierdepot-absichern-aktienchart-boerse-750493204-260.jpg)
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