Trotz Unsicherheiten |
17.05.2022 17:59:00
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Daimler Truck-Aktie zieht an: Daimler Truck erleidet Ergebnisrückgang
Vor allem auf Grund verbesserter Preisdurchsetzung und Wechselkurseffekte wird laut Mitteilung nun mit einem Umsatz zwischen 48 Milliarden bis 50 Milliarden Euro erwartet. Bisher lag die Spanne bei 45,5 Milliarden bis 47,5 Milliarden Euro. Die EBIT-Prognose für den Konzern wurde ebenfalls von "leichter Rückgang" auf "auf Vorjahresniveau" angepasst. Die bereinigte Umsatzrendite für das Industriegeschäft wird weiter bei 7 bis 9 Prozent und damit über dem Vorjahreswert erwartet.
In den ersten drei Monaten kletterte der Umsatz laut Mitteilung um 17 Prozent auf 10,551 Milliarden Euro. Das EBIT des Industriegeschäfts sank um drei Viertel auf 414 Millionen Euro.
Starker Umsatz und Ausblick bescheren Daimler Truck Kurssprung
Ein unerwartet hoher Quartalsumsatz und angehobene Jahresziele von Daimler Truck haben die Anleger am Dienstag begeistert. Die Papiere des Nutzfahrzeugherstellers stiegen via XETRA als DAX-Spitzenreiter letztlich um 6,49 Prozent auf 28,79 Euro. Sie erreichten zudem den höchsten Stand seit Ende Februar.
Damit bauten die Titel der Stuttgarter ihren Erholungstrend nach dem Absturz infolge des Kriegsausbruchs in der Ukraine auf nun mehr als 40 Prozent aus. Im Tief waren sie im März bis auf 20,285 Euro abgesackt. Mitte Januar hatte der Kurs sein bisheriges Rekordhoch noch bei 35,755 Euro markiert. Gestartet waren die Papiere nach der Abspaltung vom damaligen Daimler-Konzern im Dezember 2021 bei 28 Euro.
Daimler Truck konnte im ersten Quartal dank Preiserhöhungen die Belastungen zu Jahresbeginn unverhofft gut abfangen. Der Umsatz des Lkw-Bauers legte um 17 Prozent zu und damit deutlich stärker, als Analysten im Schnitt erwartet hatten. Das Auftragsbuch ist so gut gefüllt wie nie. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis stieg um elf Prozent.
Vorstandschef Martin Daum erwartet nun für 2022 einen Umsatz von 48 bis 50 Milliarden Euro statt bisher 45,5 bis 47,5 Milliarden. Das sei vor allem besseren Verkaufspreisen und Wechselkurseffekten zu verdanken. Auf dem wichtigsten Markt für Daimler Truck, Nordamerika, würden Preiserhöhungen weitgehend erst ab Ende des zweiten Quartals greifen, sagte Goetz in einer Telefonkonferenz. Im Juli folgt dann eine weitere Preisrunde in Europa - wo die Preise in Summe dann prozentual zweistellig über dem Vorjahresniveau liegen sollen. Das zweite Vierteljahr dürfte beim operativen Ergebnis noch herausfordernd werden, so Goetz.
Er taxierte die Mehrkostenbelastung vor allem aus Lieferproblemen und steigenden Rohmaterialpreisen auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag, geht aber weiter davon aus, das durch die Preiserhöhungen wettmachen zu können. Chef Daum hatte bereits im März in Aussicht gestellt, im großen Stil an der Preisschraube drehen zu wollen und dabei von der größten Preiserhöhung jemals gesprochen. Auch bereits bestellte Lkw würden bei nachträglichen Preiserhöhungen wegen des hohen Bedarfs an Fahrzeugen kaum storniert. Aber - so Goetz - die Preiserhöhungen seien gegenüber den Kunden mit den steigenden Kosten begründet worden. Sollten diese wieder sinken, würde man das auch wieder an die Kunden weiterreichen in Form von Preisnachlässen.
Das wohl bessere Abschneiden beim Umsatz lässt auch das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) voraussichtlich etwas besser als gedacht ausfallen, das nun auf Vorjahresniveau liegen soll statt leicht darunter. Auf Vorjahresniveau heißt bei Daimler Truck bis zu 5 Prozent unter oder bis zu 5 Prozent über dem Vorjahreswert von 3,36 Milliarden Euro. Die wichtige operative Marge im Fahrzeuggeschäft soll weiter zwischen 7 und 9 Prozent liegen.
Börsianer lobten in ersten Reaktionen den erhöhten Umsatzausblick und das angepasste operative Gewinnziel, weil dies überraschend komme. Analystin Daniela Costa von der US-Investmentbank Goldman Sachs sah unerwartet hohe Erlöse und wie erwartet ausgefallene operative Margen im ersten Quartal.
Ihr Kollege Jose Asumendi von der US-Bank JPMorgan sprach von soliden Ergebnissen - trotz des Gegenwinds durch die Rohmaterial-Preise und die Knappheit von Halbleitern. Der Ausblick sei bestätigt worden, womit man auf eine deutliche Ergebnisverbesserung im zweiten Halbjahr setze.
"Unsere positiven Ergebnisse im ersten Quartal zeigen, dass wir auch bei schwankenden Rahmenbedingungen in der Lage sind, Kurs zu halten", sagte Finanzchef Jochen Goetz am Dienstag. Das Unternehmen aus Leinfelden-Echterdingen bei Stuttgart profitiert dabei auch weiter von einer starken Nachfrage in den großen Absatzmärkten.
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT (dpa-AFX)
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