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17.07.2024 17:57:00
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Daimler Truck-Aktie sinkt: Schwache Marktentwicklung lässt Daimler Truck chinesisches Joint-Venture abschreiben
Das Papier sackte am Mittwoch nach Handelsstart am Dax-Ende um gut zwei Prozent auf 37,03 Euro ab. Bisher steht beim Aktienkurs der Schwaben in diesem Jahr damit ein Kursgewinn von rund neun Prozent zu Buche. Auf dem Hoch in diesem Jahr im März war der Titel noch mehr als 47 Euro wert.
Die Abschreibung in China außer Acht gelassen, habe Daimler Truck besser abgeschnitten als allgemein erwartet, schrieb Jefferies-Analyst Michael Aspinall. Die gute Nachricht sei, dass Daimler Truck bei den Verkaufspreisen standgehalten habe. Allerdings stelle sich die Frage, was für die schwachen Ergebnisse bei der Sparte Mercedes-Benz und was für das gute Abschneiden in Nordamerika verantwortlich gewesen sei. Mercedes-Benz sei ein "Mysterium" - an den Verkaufspreisen scheine es nicht gelegen zu haben, weswegen der Experte hohe Kosten vermutet.
Analyst Daniel Cunliffe vom Analysehaus Bernstein sieht für die Nordamerika-Sparte nach den starken Resultaten die Möglichkeit einer Prognoseerhöhung. Insgesamt seien die vorläufigen Zahlen aber eine klare Enttäuschung. Der Fachmann rechnet im weiteren Jahresverlauf mit dem Erreichen der Talsohle der Märkte in den USA und der EU. Wegen der angespannten Lage in Europa rechnet er mit deutlich mehr Erholung vom amerikanischen Markt im kommenden Jahr.
Daimler Truck schreibt wegen der weiterhin schwachen Marktentwicklung in China den Buchwert des Gemeinschaftsunternehmens BFDA (Beijing Foton Daimler Automotive) komplett ab. Das belastet das Ergebnis mit 120 Millionen Euro, wie der Konzern am Dienstagabend mitteilte.
Im Industriegeschäft - also im Fahrzeugbau ohne die Finanzdienstleistungen gerechnet - sackte die um Sondereffekte bereinigte Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern im Jahresvergleich um einen Prozentpunkt auf 9,3 Prozent ab. Ohne die Abschreibung in der Volksrepublik hätte die Marge bei 10,2 Prozent gelegen, also fast auf Vorjahresniveau. Die vom Unternehmen befragten Analysten hatten im Mittel mit 9,6 Prozent gerechnet.
Da auch die Finanzsparte weniger abwarf als von Experten im Vorhinein geschätzt, schnitt der Konzern auch insgesamt beim bereinigten Ergebnis vor Zinsen und Steuern mit 1,17 Milliarden Euro schwächer ab als erwartet. Hier hatten Fachleute 1,26 Milliarden auf dem Zettel. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum rutschte das operative Ergebnis um gut 18 Prozent ab.
Schwach zeigte sich neben dem ohnehin margenschwachen Geschäft in Asien - das wegen der Abschreibung in die roten Zahlen rutschte - vor allem die Sparte Mercedes-Benz, die in Europa und Lateinamerika vertreten ist. Hier hatte Daimler-Truck-Chef Martin Daum schon nach dem ersten Quartal geklagt, die schlechte Wirtschaftsstimmung in Europa und insbesondere in Deutschland laste auf den Resultaten, weil die Speditionen wegen ihrer abwartenden Haltung kaum mehr neue Lkw bestellten. Bereits da hatte er gesagt, um die Jahresziele in Europa zu schaffen, sei ein Aufschwung im zweiten Halbjahr nötig.
Lange hatte Daimler Truck vom Bestellboom der Speditionen nach der Corona-Pandemie gezehrt. Probleme gab es nicht mit der Nachfrage, sondern vor allem mit der Teileversorgung etwa mit Elektronikchips. Hinzu kamen gestiegene Energie- und deutlich erhöhte Frachtkosten, um die Produktion aufrechterhalten zu können. Seit einigen Quartalen hat sich das Bild gewandelt und die Branche verzeichnet teils deutliche Rückgänge bei den Auftragseingängen. Daum sieht allerdings kein generelles Problem bei der Nachfrage, weil die Kunden seiner Meinung nach ihre alternden Flotten erneuern müssen und der Transportbedarf insgesamt weiter wächst.
Auch beim Absatz bekommt der Konzern die Flaute aber mehr und mehr zu spüren. Wie der Konzern bereits Anfang vergangener Woche mitgeteilt hatte, sanken die Verkäufe im zweiten Quartal insgesamt um 15 Prozent auf 112.195 Lkw und Busse. Insbesondere in Asien und bei Mercedes-Benz waren die Rückgänge mit 29 Prozent beziehungsweise 22 Prozent groß. Auf dem nordamerikanischen Markt - dem profitabelsten für das Unternehmen - hielt sich das Absatzminus aber mit 5 Prozent in Grenzen.
Daimler Truck von schwachen Zahlen ausgebremst Eine unerwartet schwache Geschäftsentwicklung von Daimler Truck hat die Aktien des Lkw-Herstellers am Mittwoch belastet. Im XETRA-Handel notierte die Daimler Truck-Aktie letztlich 1,69 Prozent tiefer bei 37,18 Euro.
Auf dem Hoch in diesem Jahr im März war der Titel noch mehr als 47 Euro wert.
Im frühen Handel hatten sie die einfache 200-Tage-Linie kurz unterschritten, die als Indikator für den langfristigen Trend angesehen wird und derzeit bei 36,51 Euro liegt. Der bisherige Jahresgewinn liegt bei rund 9 Prozent.
Im Abwärtssog von Daimler Truck verbuchten die Papiere der Konkurrenten TRATON, Volvo und Iveco ebenso Kursabschläge.
Daimler Truck hat nach wie vor mit dem schwachen Umfeld in Asien und Europa zu kämpfen. Wegen Abschreibungen auf ein chinesisches Gemeinschaftsunternehmen kam das Ergebnis im zweiten Quartal unter Druck. Aber auch im Heimatmarkt lastet die schwache Wirtschaftslage auf den Resultaten. Allerdings brummt das Geschäft im wichtigsten und größten Markt Nordamerika weiter, was den Abschwung insgesamt abfedert. Der Konzernausblick steht nach Angaben des Managements nun auf dem Prüfstand.
Analyst Klas Bergelind von der Citigroup sprach von schwachen Ergebnissen, wobei vor allem die Marke Mercedes-Benz beim Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 26 Prozent unter der Konsensschätzung gelegen habe. Für die Gewinnprognosen sieht er immense Korrekturrisiken.
Deutlich optimistischer zeigte sich Jefferies-Experte Michael Aspinall: Die Abschreibung in China außer Acht gelassen, habe Daimler Truck besser abgeschnitten als allgemein erwartet, schrieb er. Die gute Nachricht sei, dass Daimler Truck bei den Verkaufspreisen standgehalten habe. Allerdings stelle sich die Frage, was für die schwachen Ergebnisse bei der Sparte Mercedes-Benz verantwortlich sei, vermutlich hohe Kosten.
Experte Daniel Cunliffe von der Investmentbank Bernstein sieht für die Nordamerika-Sparte nach den starken Resultaten die Möglichkeit einer Prognoseerhöhung. Insgesamt seien die vorläufigen Zahlen aber eine klare Enttäuschung. Der Fachmann rechnet im weiteren Jahresverlauf mit dem Erreichen der Talsohle der Märkte in den USA und der EU.
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