Mehr Umsatz 24.10.2019 17:54:00

Daimler mit besserem Quartal nach schlechtem Jahresbeginn

Daimler mit besserem Quartal nach schlechtem Jahresbeginn

Der Umsatz von Daimler kletterte um dritten Quartal im Jahresvergleich um 8 Prozent auf 43,3 Milliarden Euro, wie der DAX-Konzern am Donnerstag mitteilte. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern legte ebenfalls um 8 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro zu. Mit den beiden Werten lagen die Stuttgarter etwas über den Erwartungen von Experten.

Die vielbeachtete operative Rendite sank bei der wichtigsten Sparte Mercedes-Benz Pkw um 0,3 Prozentpunkte auf 6 Prozent, unter anderem weil der Anteil kleinerer und günstigerer Autos mit den neuen Kompaktmodellen zunahm. Auch in der Lkw-Sparte sank die Profitabilität. Vor allem bei den Vans, den Bussen und bei Mobilitäts- und Finanzdienstleistungen erzielte Daimler ein besseres Ergebnis. Unter dem Strich stieg der Gewinn nur leicht, Daimler erzielte einen auf die Aktionäre entfallenden Gewinn von 1,72 Milliarden Euro nach 1,69 Milliarden vor einem Jahr.

Daimler senkt Prognosen für Truck-Sparte wegen Konjunkturschwäche

Der Daimler-Konzern bekommt nach der Flaute der Autobranche nun auch den Konjunkturabschwung in den Lkw-Märkten zu spüren. Im dritten Quartal habe sich die gesamtwirtschaftliche Entwicklung in den Lkw-Kernmärkten Europa und Nordamerika deutlich schneller als erwartet eingetrübt, sodass bereits im Schlussquartal mit Ergebnisbelastungen des Geschäftsfelds zu rechnen sei, teilte der DAX-Konzern am Donnerstag in Stuttgart mit. Auf Jahressicht rechnet Daimler für die Truck-Sparte nun nur noch mit einer Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern von 6 bis 8 Prozent, vorher standen 7 bis 9 Prozent im Plan.

Statt eines leicht steigenden Absatzes kalkuliert Spartenchef Martin Daum nun mit einem leichtem Rückgang. Die Lkw-Branche ist stark konjunkturanfällig. Die Aussichten für die Weltwirtschaft trüben sich bereits seit längerem ein, Daimler ist bei schweren Lkw Weltmarktführer.

Daimler-Aktie legt zu

Nach bereits zwei Prognosesenkungen in diesem Jahr hat der Autobauer Daimler die Anleger am Donnerstag wieder mal mit einer Quartalsbilanz überzeugt. Analysten lobten vor allem den für die Gewinnausschüttung wichtigen freien Mittelzufluss aus der Geschäftstätigkeit.

Bis zum Handelsschluss legten die Aktien um 3,25 Prozent bei 52,06 Euro zu und nahmen den Spitzenplatz im moderat steigenden DAX 30 ein. Zeitweise erreichten die Papiere bei 53,65 Euro den höchsten Stand seit Mitte Mai. Der längerfristige Weg nach oben scheint nun wieder frei zu sein, wie die exponenzielle 200-Tage-Linie suggeriert. Nachdem die Aktie diese für charttechnisch interessierte Anleger wichtige, bei etwas über 49 Euro verlaufende Linie vor wenigen Tagen übersprungen hatte, setzte sie sich nun weiter nach oben ab.

"Die Dividende des Autobauers erscheint nun sicherer", betonten die Experten der Schweizer Bank UBS nach der Zahlenvorlage. Auch die Analysten der Citigroup und Dorothee Cresswell von Barclays hoben die Entwicklung der freien Barmittelflüsse hervor. Diese seien neben der Erholung der Marke Mercedes die wichtigste positive Überraschung gewesen, kommentierte die Barclays-Expertin.

Der freie Cashflow aus dem Industriegeschäft liege mit 2,8 Milliarden Euro deutlich über ihrer Erwartung, kommentierte Cresswell. Die Nettoliquidität sei damit wieder auf 9,6 Milliarden Euro gestiegen. Als Enttäuschung wertete die Barclays-Analystin dagegen die Geschäftsentwicklung der Lkw-Sparte, da die Nachfrage in Europa und Asien rascher als erwartet gesunken war.

Analyst Max Warburton von Bernstein hält zwar den Mitte November anstehenden Kapitalmarkttag des Konzerns für das weit wichtigere Ereignis. Die erfreulichen Zahlen sendeten aber positive Signale dazu, wie das neue Management die Geschäfte führe. Vorstandschef Ola Källenius hatte das Ruder im Mai übernommen. Zum selben Zeitpunkt war auch Harald Wilhelm als Finanzchef zu Daimler zurückgekehrt.

Allerdings lägen vor dem neuen Chef noch einige Aufräumarbeiten, sagte NordLB-Analyst Frank Schwope. Aus vermeintlichen Verwicklungen des Konzerns in Diesel-Manipulationen sowie dem potenziellen Kartell-Skandal im Pkw-Bereich könnten theoretisch milliardenschwere Belastungen resultieren. Positiv sei indes der im Juli bekannt gegebene Einstieg des chinesischen Partnerunternehmens Baic, den er als "weitere Wachstumschance für Daimler" sieht.

STUTTGART (dpa-AFX)

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