Im Zuge der Aufspaltung 07.10.2021 16:44:00

Daimler-Aktie in Grün: Neue Gesamtbetriebsräte bei Daimler und Daimler Truck im Dezember - Fertigung von E-Lkw startet

Daimler-Aktie in Grün: Neue Gesamtbetriebsräte bei Daimler und Daimler Truck im Dezember - Fertigung von E-Lkw startet

Designierter Vorsitzender des Arbeitnehmergremiums für die bald selbstständige Daimler Truck AG sei der bisherige Daimler-Gesamtbetriebsratschef Michael Brecht, wie die "Stuttgarter Zeitung" und "Stuttgarter Nachrichten" (Donnerstag) berichten.

Ergun Lümali, bisher Betriebsratschef bei Mercedes-Benz in Sindelfingen, solle Gesamtbetriebsratschef für die Pkw- und Vansparte werden. Die Informationen wurden der dpa auf Anfrage aus dem Gesamtbetriebsrat bestätigt. Im Zuge des Konzernumbaus soll die bisherige Daimler AG Anfang kommenden Jahres in Mercedes-Benz Group AG umfirmiert werden.

Ende vergangener Woche hatten die Aktionäre von Daimler grünes Licht gegeben für die Abspaltung von Daimler Truck. Der Lkw- und Bushersteller soll bis Weihnachten an die Börse gebracht werden. Er sieht sich als Weltmarktführer für Nutzfahrzeuge und beschäftigt über 100 000 Menschen.

"Die Solidarität unter den Standorten wird unter der Spaltung nicht leiden", sagte Lümali den Zeitungen. Es werde eine Abstimmung untereinander geben. "Wir werden alles dafür tun, die gemeinsame Daimler-Kultur zu erhalten." Die Chipkrise löse auch Befürchtungen und Unmut in der Belegschaft aus. "Da müssen die Arbeitnehmervertreter ständig informieren, wo wir stehen, auch um die Ruhe im Team zu bewahren." Er wünsche sich vom Management eine klarere Information über die Umstände und anstehende Schritte. Der Mangel von Mikrochips und anderen elektronischen Bauteilen bringt die Produktion bei vielen Autoherstellern durcheinander.

Erster elektrischer Serien-Lkw von Mercedes läuft vom Band

Mercedes-Benz Trucks hat mit der Fertigung seines ersten elektrischen Serien-Lkw begonnen. Der eActros habe drei oder vier Batteriepakete und eine Reichweite von bis zu 400 Kilometern, teilte der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck am Donnerstag im rheinland-pfälzischen Wörth mit.

Vorstandsmitglied Karin Rådström sagte, die Produktion solle zunächst langsam hochgefahren werden. Der Schwer-Lkw sei mit rund 300 000 Euro etwa drei Mal so teuer wie ein herkömmlicher mit Verbrennermotor. Der Hersteller hatte bereits vor Monaten darauf hingewiesen, dass für Kunden in der Transportbranche die Gesamtkosten inklusive Posten wie Treibstoff, Wartung und Verschleiß allerdings wichtiger seien als der reine Anschaffungspreis. Bei diesen Gesamtkosten liege der eActros in einigen Märkten bereits beinahe gleichauf mit vergleichbaren Fahrzeugen. Die Managerin sagte, der erste eActros solle an einen Kunden in Deutschland gehen. Das Fahrzeug wird in ein knappes Dutzend weiterer europäischer Länder geliefert.

"Der heutige Start der Serienproduktion des eActros ist ein handfester Beweis dafür, dass wir es mit dem emissionsfreien Transport ernst meinen", sagte Rådström. Die Serienfertigung von E-Lkw solle in Wörth stark ausgeweitet werden. Die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Daniela Schmitt (FDP) sprach von einem "Vertrauensbeweis für den Standort".

Wörth ist das größte Montagewerk von Mercedes-Benz Lkw und beschäftigt rund 10 000 Menschen. Daimler Truck ist wie andere Hersteller auch stark vom Engpass bei Mikrochips und anderen elektronischen Bauteilen betroffen. Die Chipkrise könnte auch auf den Bau des eActros auswirken, sagte Rådström, ohne dabei auf Details einzugehen.

Beim Übergang vom Verbrennermotor zu neuen Antrieben setzt Daimler Truck auf Batterie und Brennstoffzelle. Im Jahr 2030 könnten Lkw mit diesen Antrieben zusammen bis zu 60 Prozent des Absatzes ausmachen, hatte Daimler-Truck-Chef Martin Daum vor knapp einer Woche gesagt. Daimler Truck sieht sich als Weltmarktführer für Nutzfahrzeuge und beschäftigt über 100 000 Menschen. Das Unternehmen soll von Daimler abgespalten und bis Weihnachten an die Börse gebracht werden.

Auch andere Hersteller setzen auf neue Antriebe. So eröffnete Iveco unlängst in Ulm eine Produktionshalle für elektrisch betriebene Lastwagen.

Für Daimler-Aktien geht es via XETRA zeitweise um 3,51 Prozent aufwärts auf 78,22 Euro.

STUTTGART / WÖRTH AM RHEIN (dpa-AFX)

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Bildquelle: Taina Sohlman / Shutterstock.com,Frank Gaertner / Shutterstock.com,JuliusKielaitis / Shutterstock.com

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