Gewinnausblick bestätigt |
26.07.2018 17:57:00
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Daimler-Aktie fährt Achterbahn: Daimler meldet EBIT-Einbruch - Vielzahl von Belastungen
Der Umsatz sank in den drei Monaten um 1 Prozent auf 40,76 Milliarden Euro. Zurückzuführen ist der Rückgang auf das Autogeschäft mit Premiumwagen (-4 Prozent) und das Geschäft mit Bussen (-12 Prozent). Im Lkw-Geschäft zogen die Erlöse nur um 2 Prozent an, Analysten hatten ein Plus von 9 Prozent erwartet.
Das operative Ergebnis (EBIT) im Konzern brach wegen einer Vielzahl von Belastungen um knapp ein Drittel auf 2,64 Milliarden Euro ein. Nach Steuern und Dritten verdiente Daimler 1,73 Milliarden nach 2,44 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Das Ergebnis je Aktie sank auf 1,61 Euro von 2,28 Euro.
Den Ausblick für das Gesamtjahr bekräftigte der Stuttgarter Konzern. Demnach sollen sowohl der Absatz als auch der Umsatz leicht steigen. Das EBIT sieht die Daimler AG weiterhin leicht unter dem Vorjahreswert.
Daimler wird zur Holding für drei selbstständige Unternehmen
Künftig soll es unter dem Dach der Daimler AG drei rechtlich selbstständige Einheiten geben: Die Mercedes-Benz AG, die Daimler Truck AG und die Daimler Mobility AG, teilten die Stuttgarter mit. In der neuen Aufstellung will Daimler seinen Divisionen mehr unternehmerische Freiheiten geben, markt- und kundenorientierter werden und Kooperationen einfacher und schneller ermöglichen. Vorstand und Aufsichtsrat hätten dem "Projekt Zukunft" nun zugestimmt.
Der Daimler-Aufsichtsrat hatte im Herbst 2017 bereits erste Schritte zur Stärkung der divisionalen Struktur beschlossen. Der Stuttgarter Autokonzern hatte vor einem Jahr angekündigt, die fünf Divisionen in eigenständige Tochterunternehmen zusammenzufassen.
Die Umsetzung soll nun in den Jahren 2018 und 2019 erfolgen. Allerdings müssen noch die Aktionäre auf der Hauptversammlung am 22. Mai 2019 dem Vorhaben zustimmen. Die einmaligen Kosten für den Konzernumbau werden bis zum Jahr 2020 voraussichtlich im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich einschließlich Steuerbelastungen liegen. Mittelfristig will Daimler dieses Geld aber wieder hereinholen.
Daimler-Chef Zetsche will Vorsprung auf BMW und Audi halten
Trotz der zuletzt schwächeren Absatzdynamik bei Mercedes-Benz will Daimler-Chef Dieter Zetsche dieses Jahr den Abstand auf die Konkurrenz halten. Er gehe davon aus, dass der Vorsprung gegenüber BMW und Audi gehalten werde könne, sagte Zetsche. Zwar gebe es derzeit Probleme wegen der Umstellung auf die neue Abgasmessmethode WLTP. Er erwarte aber weiterhin eine außerordentlich hohe Nachfrage nach den Premiumwagen des Stuttgarter Konzerns.
In den vergangenen Monaten erzielte Mercedes-Benz immer geringere Absatzzuwächse, im Juni wurde sogar der erste Monatsrückgang seit Jahren verzeichnet. Daimler will den Absatz dieses Jahr auf dem Rekordwert des vergangenens Jahres halten, als BMW und Audi mit einigem Abstand dahinter lagen. Die Wettbewerber wollen derzeit aber mit neuen Modellen angreifen und den Stuttgartern Marktanteile abnehmen.
So richtig in Schwung kamen BMW und Audi aber noch nicht. Per Ende Juni liegt Mercedes-Benz noch klar an der Spitze mit 1,19 Millionen verkauften Oberklassewagen, das entspricht einem Plus vom Vorjahr von 3,9 Prozent. BMW steht an zweiter Position mit 1,06 Millionen abgesetzten Fahrzeugen (+2,0 Prozent), Audi brachte bisher 949.300 Wagen an die Kundschaft (+4,5 Prozent).
Daimler-Aktie schwankungsanfällig
Die Daimler-Aktie ist am Donnerstag im Xetra-Handel etwas hinter den hohen Kursgewinnen in der Automobilbranche zurückgeblieben. Während Daimler im Xetra-Handel nach zwischenzeitlichen Abschlägen nun doch noch über zwei Prozent zulegte, konnte die Konkurrenz BMW und Volkswagen deutlich von der Entspannung im Handelsstreit zwischen der EU und den USA profitieren.
"Auf den ersten Blick schwach" nannte Analyst Tim Schuldt von der Equinet Bank die Ergebnisse. Immerhin sei der bereinigte operative Gewinn (Ebit) um 11 Prozent unter den Erwartungen geblieben. Allerdings sei das zweite Quartal sehr stark von einmaligen Effekten gekennzeichnet gewesen, die dann letzten Endes auch zur Gewinnwarnung vor einigen Wochen geführt hätten.
FRANKFURT Dow Jones Newswires / dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX
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