Knackpunkt ist der Preis |
03.05.2013 12:08:34
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CSN wohl Favorit bei Verkauf von ThyssenKrupp-Werken
Am Markt kam das Bekenntnis der Essener, einen schnellen Abschluss zu suchen, gut an. Die im DAX notierte Aktie stieg am Vormittag zeitweise mehr als sieben Prozent. Damit machte das Papier die Verluste vom Vortag, als es wegen des Berichts über die mögliche Verschiebung um 2,55 Prozent nach unten gegangen war, mehr als wett.
PREIS IST KNACKPUNKT
Am Donnerstag hatte die brasilianische Tageszeitung "O Estado" berichtet, dass die Essener den Verkauf wegen zu niedriger Gebote verschieben könnten. ThyssenKrupp Heinrich Hiesinger hatte zuletzt immer wieder betont, beide Anlagen bis Ende September verkaufen zu wollen. Zuletzt stellte er einen Abschluss für Mai in Aussicht. Einige Experten hatten darauf gesetzt, dass die Transaktion bis zur Vorlage der Halbjahreszahlen am 15. Mai über die Bühne gehen könnte. Doch daraus wird wohl nichts. In Finanzkreisen hieß es, der Verkauf sei zu komplex.
Knackpunkt bei den Gesprächen ist der Preis. Hiesinger will auf jeden Fall 3,9 Milliarden Euro erzielen. Das ist der Wert, mit den die Werke derzeit in den Büchern stehen. Hiesinger will weitere Abschreibungen vermeiden, um die Bilanz des hoch verschuldeten Konzerns nicht noch weiter zu belasten. Der deutsche Konzern versuchte dann am Freitag auch Informationen, dass er nur noch mit einem Unternehmen verhandele, zu zerstreuen. So seien in die laufenden Gespräche auch der brasilianische Bergbaukonzern Vale samt der brasilianischen Regierung und der staatlichen Entwicklungsbank BNDES des südamerikanischen Landes eingebunden.
AUSSTIEG KÖNNTE ÜBER PLAN B LAUFEN
Vale selbst ist derzeit mit 27 Prozent an dem Werk in Brasilien beteiligt, hat aber kein Interesse an einer Komplettübernahme. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf mit den Verhandlungen vertraute Personen berichtet, dass der Verkauf auf den drittgrößten brasilianischen Stahlkonzern CSN hinauslaufen könnte. Dem Bericht zufolge könnte es auch auf einen Plan B hinauslaufen. ThyssenKrupp würde dann nicht beide Werke zusammen verkaufen, sondern einzeln einen Käufer suchen. In Brasilien könnte die Lösung dann so aussehen, dass CSN, Vale und ThyssenKrupp je ein Drittel halten.
Mit einem ähnlichen Modell hatten die Essener den Ausstieg aus dem Edelstahlgeschäft geschafft. Dieses hatten sie an Outokumpu verkauft. Der finnische Stahlkonzern hatte den Kaufpreis zum Teil in Aktien bezahlt. Seitdem hält ThyssenKrupp knapp 30 Prozent an den Finnen.
/zb/fbr
ESSEN/SAO PAULO (dpa-AFX)
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