Cryans Traum |
01.06.2016 07:00:00
|
Deutsche Bank würde Postbank auch an Chinesen verkaufen
Die Deutsche Bank hat viel für die Postbank bezahlt, bekommt aber wohl nur wenig zurück. Sie rechnet jedenfalls nicht damit, "mit dem Verkauf der Postbank viel Geld zu verdienen", wie Cryan sagte. Die Deutsche Bank hatte die Postbank unter der Führung von Josef Ackermann für rund 6,5 Milliarden Euro gekauft und will sie nun bis Ende 2017 dekonsolidieren.
Mit dem Verkauf der Postbank will sie in erster Linie Kapital freisetzen und ihre Verschuldungsquote von aktuell 3,4 Prozent verbessern. Das Umfeld ist allerdings schwierig. Die Europäische Zentralbank drückt seit Jahren die Zinsen auf ein äußerst niedriges Niveau und erschwert damit das Privatkundengeschäft enorm. Auch stehen die Kaufinteressenten nicht gerade Schlange. Banken sind für Investoren allein wegen der schärferen Regulierung weniger attraktiv geworden. Zudem ist der Privatkundenmarkt in Deutschland nicht nur wegen der niedrigen Zinsen margenarm, sondern auch wegen der hohen Bankendichte.
Cryan: Bleibt China Wachstumsmotor für die globale Wirtschaft?
Während Cryan morgens noch selbst vor Investoren redete, wechselte er am Abend in die Rolle des Fragenden und interviewte Laurence Fink, den CEO von Blackrock. Das Gespräch wurde dominiert von der Sorge um Europa: Negative Zinsen, ein möglicher Brexit Großbritanniens und das Unvermögen an Strukturreformen mit genügend Eifer heranzugehen.Cryan trieb auch die Frage um, ob China in Zukunft ein wichtiger Treiber für das globale Wachstum bleiben und ob es mehr Übernahmen durch chinesische Unternehmen geben wird. Beides beantwortete Fink mit 'Ja'. Er rechnet es der chinesischen Führung hoch an, die eigenen Probleme zu sehen und anzugehen. Er lobte nicht ihre Art, aber doch die Entschlossenheit, die chinesische Wirtschaft umzugestalten und an die technologisierte Wert anzupassen.
Dagegen scheint Europa in Finks Augen auf dem Irrweg. "Europa macht mich nervös", sagte er. Die Probleme in Italien, Spanien, Frankreich, all das sei nicht unerheblich. Gründe für das Wachstum in Europa seien in erster Linie die gesunkenen Energiepreise, der schwache Euro und einige politische Strukturreformen. Von letzteren gebe es aber viel zu wenig. "Meine Sorge ist, dass Europa in den nächsten Jahren wieder schwächer aussehen wird", sagte er.
Deutschland befinde sich in der glücklichen Lage, als Exportnation von dem schwachen Euro zu profitieren, sagte Fink. Das Land könne Europa wieder einen Schub geben. "Die Deutschen müssen aber die Führung übernehmen, um (die europäische Wirtschaft) zu stimulieren", sagte Fink. Es gebe so viele Dinge, die Europa zu einer besseren Zukunft führen würden. "Aber es ist einfach kein politischer Wille da", bedauerte er. Fink: "Deutschland kann diesen politischen Willen schaffen."
Europa nicht mehr ein homogener Block
Cryan sorgte sich um die bröckelnde Einheit des Kontinents. Europa sei nicht mehr der homogene Block, für das es ursprünglich gehalten wurde. Wenn über einen "Brexit" diskutiert wird, vergessen nach Cryans Einschätzung viele, dass ein Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union nicht ein Erhalt des Status quo bedeutet.
Sollte es zu einem "Brexit" kommen, wird die Deutsche Bank ihr Handelsgeschäft in London zum Teil in die Eurozone verlagern. Insgesamt sichert sich die Deutsche Bank so gut sie kann gegen mögliche Marktturbulenzen ab. "Aber wir sind ohnehin nicht furchtbar stark in Pfund Sterling (engagiert)", sagte Cryan. Die Briten stimmen am 23. Juni über den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union ab.
Von Madeleine Nissen
FRANKFURT (Dow Jones)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Deutsche Bank AGmehr Nachrichten
16.01.25 |
Gewinne in Frankfurt: LUS-DAX fester (finanzen.at) | |
16.01.25 |
Gewinne in Frankfurt: So bewegt sich der DAX am Donnerstagnachmittag (finanzen.at) | |
16.01.25 |
LUS-DAX aktuell: LUS-DAX zeigt sich mittags leichter (finanzen.at) | |
16.01.25 |
Donnerstagshandel in Frankfurt: DAX am Donnerstagmittag stärker (finanzen.at) | |
15.01.25 |
Pluszeichen in Frankfurt: Zum Ende des Mittwochshandels Gewinne im LUS-DAX (finanzen.at) | |
15.01.25 |
Handel in Frankfurt: DAX letztendlich mit Gewinnen (finanzen.at) | |
15.01.25 |
Gute Stimmung in Frankfurt: LUS-DAX nachmittags mit Zuschlägen (finanzen.at) | |
15.01.25 |
Pluszeichen in Frankfurt: nachmittags Pluszeichen im DAX (finanzen.at) |
Analysen zu Deutsche Bank AGmehr Analysen
13.01.25 | Deutsche Bank Buy | UBS AG | |
13.01.25 | Deutsche Bank Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
10.01.25 | Deutsche Bank Buy | Warburg Research | |
09.01.25 | Deutsche Bank Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
06.01.25 | Deutsche Bank Outperform | RBC Capital Markets |
Aktien in diesem Artikel
Deutsche Bank AG | 18,51 | 1,60% |