operativer Milliardengewinn |
05.08.2021 16:24:00
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Continental von Reifengeschäft gestützt - Chip-Engpass bremst - Conti-Aktie fällt
Der Umsatz stieg laut Mitteilung in den drei Monaten um die Hälfte auf 9,91 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) erreichte 1,20 (Vorjahr: -0,1) Milliarden Euro. Das bereinigte EBIT betrug 711 Millionen, die Marge 7,2 Prozent. Im Vorjahr stand hier wegen den Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie noch ein Verlust von 635 Millionen Euro. Das Nettoergebnis erreichte 545 Millionen nach einem Verlust von 741 Millionen im Vorjahr. Je Aktie verdiente Conti 2,72 Euro.
"Nach einem bereits verhaltenen Jahresstart hat der anhaltende Mangel an Halbleitern die Automobilproduktion im zweiten Quartal wie erwartet stark gebremst", sagte Vorstandschef Nikolai Setzer laut Mitteilung. "Insgesamt werden der Chipengpass sowie steigende Rohstoffpreise die Automobilindustrie im gesamten Jahr 2021 belasten."
Wegen des guten Verlaufs im Reifengeschäft ist Conti für das Gesamtjahr etwas optimistischer. So soll der Konzernumsatz in der Größenordnung von rund 33,5 bis 34,5 Milliarden Euro liegen, bisher lag die Spanne bei 32,5 bis 34,5 Milliarden Euro. Die bereinigte EBIT-Marge soll nun zwischen rund 6,5 bis 7,0 Prozent erreichen. Hier wurden bisher 6 bis 7 Prozent in Aussicht gestellt.
Continental erwartet Chip-Engpässe bis weit ins Jahr 2022
Die Engpässe von Halbleitern in der Automobilbranche werden sich kurzfristig nicht abmildern. Der Autozulieferer Continental geht davon aus, dass die Problematik bis weit in das Jahr 2022 anhalten wird. "Wir sehen nicht, dass sich die Kapazitäten in der Chipindustrie so schnell ausweiten, dass die Nachfrage in der Autoindustrie gedeckt werden kann", sagte Conti-Finanzvorstand Wolfgang Schäfer im Interview mit Dow Jones Newswires.
In der Summe dürften dieses Jahr branchenweit etwa 3 bis 5 Millionen Fahrzeuge wegen der Engpässe nicht gefertigt werden. In Anbetracht der prognostizierten Gesamtzahl von etwa 82 Millionen produzierten Fahrzeugen sei das ein relativ hoher Prozentsatz, so Schäfer. Eigene Kapazitäten wolle der DAX-Konzern im Chip-Bereich als Konsequenz der aktuellen Problematik aber nicht aufbauen. Conti setze künftig verstärkt auf höhere Lagerbestände oder mehr Lieferanten.
Die Chip-Lieferprobleme schlagen bei dem Hannoveraner Konzern auch mit hohen direkten Kosten zu Buche: Conti beziffert die Aufwendungen für Sonderfrachten dieses Jahr auf rund 200 Millionen Euro, unter anderem für kleinere Mengen in Containern oder auch Flugkosten zur schnellen Lieferung von Chips. Zudem entstünden Kosten für viele Wechsel an den Fertigungslinien, da Kunden kurzfristig die Abrufe änderten, ergänzte Schäfer. Hinzu komme, dass Chip-Hersteller nun auch beginnen würden, die Preise für Halbleiter zu erhöhen.
Via XETRA gibt die Conti-Aktie derzeit um 0,33 Prozent auf 113,44 Euro ab.
FRANKFURT (Dow Jones)
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