Gewinnsteigerung 2013 |
06.03.2014 10:55:32
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Continental legt guten Jahresstart hin
Jahresstart geglückt: Die ersten Monate 2014 liefen laut Vorstandschef Elmar Degenhart erfreulich. "Wir rechnen (im ersten Quartal) mit einem Umsatzplus von drei bis vier Prozent", sagte der Manager auf der Bilanzpressekonferenz in Frankfurt. Das bereinigte operative Ergebnis werde über dem Vorjahreswert von gut 796 Millionen Euro liegen.
Ins Jahr 2013 war Continental eher holprig gestartet, da die Schuldenkrise in Europa das Geschäft des Reifen- und Elektronikherstellers belastet hatte. Die Hannoveraner legten in den Monaten danach aber deutlich zu und machten den Rückstand wett.
In den ersten drei Monaten dieses Jahres würde es sogar noch besser laufen, wären da nicht erneut negative Währungseffekte durch den starken Euro: "Sie dürften das Umsatzwachstum im ersten Quartal mit bis zu gut 4 Prozentpunkten belasten", sagte Degenhart.
Bereits im Januar hatte Conti erste Eckdaten für das vergangene Jahr vorgelegt. Bei leicht gestiegenen Erlösen von rund 33,3 Milliarden Euro verdienten die Hannoveraner bereinigt um Sonderposten vor Zinsen und Steuern gut 3,7 Milliarden Euro nach 3,6 Milliarden im Jahr zuvor. Das entspricht einer Rendite von 11,3 Prozent.
Auf Umsatzseite hatten bereits vergangenes Jahr negative Währungseinflüsse mit rund 800 Millionen Euro belastet, auf Ergebnisseite im Gegenzug gesunkene Rohstoffkosten Rückenwind verliehen. Das bislang noch fehlende Nettoergebnis gaben die Niedersachsen nun bekannt: Unterm Strich verdiente Conti gut 1,92 Milliarden Euro und damit etwas mehr als im Jahr zuvor.
Conti hat zahlreiche Produkte im Angebot, die den wichtigsten Trends der Automobilindustrie Rechnung tragen: Emissionsreduzierung, Elektromobilität und automatisiertes Fahren. Die Hannoveraner sind weltweit breit aufgestellt und profitieren deshalb von der steigenden Autonachfrage in Asien und den USA.
Von dem Gewinnanstieg im vergangenen Jahr sollen auch die Aktionäre profitieren: Die Dividende wird von 2,25 Euro auf 2,50 Euro je Aktie steigen, muss allerdings noch von der Hauptversammlung Ende April abgesegnet werden. Das ist nicht die erste gute Nachricht für die Anteilseigner. Die mittlerweile wieder im Dax notierte Conti-Aktie war mit einem Kursplus von 82 Prozent 2013 zum zweiten Mal nacheinander der Wert mit der stärksten Zuwachsrate.
Auch beim Abbau der Milliarden-Verbindlichkeiten, die im Zuge der Übernahme der ehemaligen Siemens-Autoelektroniksparte VDO aufgelaufen waren, kam Conti 2013 weiter voran: Die Netto-Finanzschulden schrumpften laut Finanzchef Wolfgang Schäfer erneut um rund eine auf knapp 4,3 Milliarden Euro.
"Jetzt haben wir Flexibilität für größere Zukäufe gewonnen", sagte Vorstandschef Degenhart. In den kommenden anderthalb Jahren seien weitere, kleinere Akquisitionen möglich, stellte er in Aussicht.
Erst vor wenigen Wochen hatte Conti die Übernahme des US-Gummiherstellers Veyance Technologies für rund 1,4 Milliarden Euro angekündigt. Mit dem Zukauf wollen die Niedersachsen unabhängiger von der schwankungsanfälligen Autoindustrie werden. Zukünftig soll das Industriegeschäft für 35 bis 40 Prozent der gesamten Einnahmen stehen, momentan liegt der Anteil bei unter einem Drittel.
Die bereits im Januar ausgegebenen Ziele für 2014 bekräftigte Conti am Donnerstag. Die Niedersachsen wollen in diesem Jahr weiter Einnahmen von rund 35 Milliarden Euro erwirtschaften - das wäre ein Plus von 5 Prozent - und eine operative Marge von mehr als 10 Prozent. "Insgesamt blicken wir zuversichtlich auf das Geschäftsjahr 2014", sagte Degenhart. Es werde zwar erneut "erhebliche negative" Währungseffekte geben, die Finanzchef Schäfer auf rund 700 Millionen Euro bezifferte, diese würden die Umsatzrendite aber voraussichtlich nicht belasten.
Die weltweiten Automobilmärkte werden sich nach Aussage des Managers ähnlich entwickeln wie auch im vergangenen Jahr: "Nordamerika dürfte weiter zulegen. Gutes Wachstum sehen wir in Asien mit China als Zugmaschine." Der europäische Markt komme langsam aus dem Tal, auch wenn es für überbordenden Optimismus noch zu früh sei: "Die Leute haben nach wie vor andere Sorgen, als Autos zu kaufen."
Zukünftig will Conti vor allem von der voranschreitenden Automatisierung des Fahrens profitieren: "Automatisiertes Fahren ist ein großer Zukunftstrend und kein bloßer Hype", sagte Degenhart. Conti geht davon aus, dass die Technologie sich etappenweise durchsetzen wird und vollautomatisierte Autos ab 2025 Realität werden. "Mit jedem Teilschritt bieten sich Wachstumschancen für unser Unternehmen."
Conti kooperiert in dem Bereich unter anderem mit Cisco, IBM und Nokia. Schon 2016 will Conti nach Aussage von Degenhart rund 1 Milliarde Euro mit Fahrerassistenzsystemen machen, die die Grundlage für das "Auto-Auto" sind.
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