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01.04.2020 17:40:00
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Conti-Aktie sackt ab: Continental nimmt Ausblick für dieses Jahr zurück - Keine Staatshilfen benötigt
Betroffen seien vor allem die Automotive-Divisionen sowie der Reifenbereich. Weltweit stünden mehr als 40 Prozent der Continental-Produktionsstandorte vorübergehend still. Das Unternehmen ergreife derzeit Maßnahmen, um die Kosten anzupassen und den Liquiditätsbedarf zu reduzieren.
Der Konzern aus Hannover hatte für dieses Jahr bestenfalls mit stabilen Umsätzen gerechnet und einer sinkenden Rendite. Bei Erlösen von rund 42,5 Milliarden bis 44,5 Milliarden Euro sollte die bereinigte EBIT-Marge zwischen etwa 5,5 bis 6,5 Prozent liegen. Vergangenes Jahr hatte der Konzern den Umsatz leicht auf 44,78 Milliarden gesteigert, die bereinigte Rendite sackte auf 7,4 Prozent von 9,3 Prozent ab.
Conti sieht Rendite im ersten Quartal bei bestenfalls 3 Prozent
Continental rechnet für das erste Quartal wegen der Corona-Krise bei sinkenden Umsätzen mit einem Margeneinbruch. Bei Erlösen von rund 9,4 Milliarden bis 9,8 Milliarden Euro erwartet der DAX-Konzern laut Mitteilung eine bereinigte EBIT-Marge von rund 2 bis 3 Prozent. Im ersten Quartal des Vorjahres hatte Conti noch 11,0 Milliarden Euro umgesetzt und eine bereinigte Rendite von 8,1 Prozent erzielt, ein Jahr davor sogar 9,7 Prozent.
Für die Automotive-Divisionen rechnet der Konzern vorläufigen Angaben zufolge mit einem Umsatz von rund 5,7 Milliarden bis 5,9 Milliarden Euro. Bereinigt dürfte die Sparte operativ die Gewinnschwelle erreicht haben. Für die Rubber-Divisionen werde ein Umsatz von rund 3,7 Milliarden bis 3,9 Milliarden Euro und eine bereinigte EBIT-Marge von rund 7 bis 8 Prozent erwartet.
Hälfte der deutschen Belegschaft in Kurzarbeit
Angesichts der massiven Auswirkungen der Corona-Krise auf die Autobranche hat Continental etwa die Hälfte der Belegschaft in Deutschland für Kurzarbeit angemeldet. Per 1. April seien das etwa 30.000 Mitarbeiter und damit rund die Hälfte der hiesigen Belegschaft, teilte der DAX-Konzern mit. Darüber hinaus führe Continental Maßnahmen zur Kostensenkung und zur Optimierung des Betriebskapitals (Working Capital) durch und verschiebe Investitionen.
Der Konzern aus Hannover verfügte eigenen Angaben zufolge per Ende Februar über flüssige Mittel im Volumen von rund 2,3 Milliarden Euro und zugesagte ungenutzte Kreditlinien von rund 4,6 Milliarden Euro. Hierzu zähle eine syndizierte revolvierende Kreditlinie von 4,0 Milliarden Euro mit einer Laufzeit bis Dezember 2024. Von den ausstehenden Anleihen werde eine Anleihe im Volumen von 750 Millionen Euro im September 2020 fällig sowie eine weitere Anleihe im Volumen von 200 Millionen Euro im April 2021. Alle weiteren Anleihen mit einem Gesamtvolumen von 1,2 Milliarden Euro seien im oder nach September 2023 fällig.
Weder die Kreditlinien noch die weitere Finanzverschuldung stünden unter dem Vorbehalt der Einhaltung bestimmter finanzieller Kennzahlen, so Conti weiter.
Das passiert mit der Continental-Aktie
Die Aktien des Autozulieferers und Reifenherstellers haben nach einer Rücknahme der Jahresprognose durch das Management wieder deutlich an Wert eingebüßt. Mit einem Kursverlust von schlussendlich 7,79 Prozent via XETRA auf 60,50 Euro fanden sich die Papiere auf den hinteren Rängen des DAX wieder.
In der Spitze war die Aktie um mehr als 8 Prozent abgerauscht. Seitdem die Corona-Krise am 24. Februar an den Märkten so richtig eingeschlagen hat, ist der Kurs von Continental um rund 45 Prozent eingeknickt.
Keine Staatshilfen benötigt
Continental geht derzeit davon, die Corona-Krise ohne direkte Staatshilfen zu überstehen. Man verfüge über liquide Mittel von etwa 2,3 Milliarden Euro und zugesagte Kreditlinien von rund 4,6 Milliarden Euro. "Wir sind stark und bleiben zuversichtlich", sagte CEO Elmar Degenhart während einer Telefonkonferenz. In dem aktuell unterstellten Szenario werde der Konzern keine Staatshilfen benötigen, so der Manager.
Angesichts der eingebrochenen Nachfrage infolge der Werksschließungen vieler Autohersteller hat Conti etwa für die Hälfte aller Mitarbeiter in Deutschland - rund 30.000 Beschäftigte - Kurzarbeit angemeldet. Das Unternehmen will nun zusätzliche Kosten senken und Investitionen aufschieben. Gegenwärtig stehen weltweit mehr als 40 Prozent der Continental-Produktionsstandorte vorübergehend still.
In China laufe das Geschäft dagegen wieder deutlich besser. Die Werke des Konzerns seien bereits zu 80 bis 90 Prozent ausgelastet, so Degenhart. Zudem höre der Zulieferer von Kunden im weltgrößten Automarkt wieder zunehmend positive Signale.
Dow Jones Newswires und dpa-AFX / dpa-AFX Broker - die Trader News von dpa-AFX
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