Prognose bestätigt 08.12.2020 17:53:00

CompuGroup-Aktie bricht zweistellig ein: CompuGroup erwartet 2021 stärkeres Umsatzwachstum - Ergebnisziel enttäuscht

CompuGroup-Aktie bricht zweistellig ein: CompuGroup erwartet 2021 stärkeres Umsatzwachstum - Ergebnisziel enttäuscht

Damit dürften die Einnahmen deutlich stärker steigen als im fast beendeten Jahr und etwa 1 Milliarde Euro erreichen. Für 2020 rechnet der Softwarehersteller für den medizinischen Sektor mit einem Umsatz zwischen 820 und 860 Millionen Euro, das entspricht im Mittel einem Wachstum von 12 Prozent.

CompuGroup hat in diesem Jahr Teile des IT-Healthcare-Portfolios des US-Unternehmens Cerner in Deutschland und Spanien übernommen und sich vor Kurzem in den USA im Markt der Arztinformationssysteme mit dem Kauf der EMD Inc verstärkt. Zum starken Umsatzwachstum im kommenden Jahr soll auch ein organisches Wachstum von über 5 Prozent beitragen, wie das Unternehmen weiter mitteilte.

Das bereinigte EBITDA erwartet CompuGroup in der Größenordnung des Jahres 2020 erwartet. Dies entspricht einer EBITDA-Rendite in einer Bandbreite von 20 bis 23 Prozent. Der Mittelwert der Prognose 2020 liegt bei ca. 25 Prozent. Grund für die voraussichtliche geringere Marge sind geplante zusätzliche Investitionen in neue Technologien und Vertrieb, um die Wachstumschancen, die sich durch die schnell voranschreitende Digitalisierung des Gesundheitssystems für die CGM ergeben, zu realisieren. Für 2020 stellt CompuGroup ein bereinigtes EBITDA zwischen 205 und 220 Millionen Euro in Aussicht.

Die vollständige Prognose für das Geschäftsjahr 2021 werde wie geplant am 4. Februar 2021 veröffentlicht.

Ausblick setzt CompuGroup auch charttechnisch unter Druck

Tief nach unten ist es am Dienstag im XETRA-Handel für die Aktien des Spezialsoftwareanbieters CompuGroup gegangen. Der Konzern enttäuschte mit seinem Ausblick auf 2021 die Anleger, woraufhin diese die Papiere abstraften mit letztlich minus 10,27 Prozent auf 74,25 Euro. Im recht freundlichen MDAX der mittelgroßen Werte waren sie damit abgeschlagen auf dem letzten Platz.

Damit fielen die Aktien unter die 21-Tage- und die 50-Tage-Linie für den kurz- beziehungsweise mittelfristigen Trend und nahmen mit im Tief 72,90 Euro zudem Kurs auf die 200-Tage-Linie, die als Indikator für den längerfristigen Trend gilt und derzeit bei knapp über 71 Euro verläuft. Von ihrem Rekordhoch von 85 Euro aus dem November sind die Titel inzwischen ein gutes Stück weg.

Zwar rechnet der auf Arztpraxen und Apotheken fokussierte Software-Hersteller mit einem stärkeren Wachstum im kommenden Jahr, doch die damit verbundenen Investitionen gehen auf die Marge. Daher wird zugleich mit einem operativen Ergebnis (Ebitda) in etwa auf Vorjahresniveau gerechnet. Das ist laut einem Börsianer deutlich weniger als Analysten im Mittel erwartet hatten.

Analyst Knut Woller von der Baader Bank gab zu bedenken, dass in den Markterartungen für das Ebitda der unlängst angekündigte Zukauf der US-Gesellschaft eMDs noch nicht berücksichtigt und daher die Enttäuschung umso größer sei. Er beließ seine Einstufung auf "Reduce" mit einem Kursziel von 71 Euro.

Das Analysehaus Warburg Research zog nach den neuesten Meldungen der CompuGroup die Konsequenzen, indem es seine Kaufempfehlung strich und nur noch zum Halten der Aktien rät. Die mittel- bis langfristigen Perspektiven seien zwar intakt und das Unternehmen sollte weiterhin von der Digitalisierung des Gesundheitswesens profitieren, erklärte Analyst Andreas Wolf. Allerdings sei das Kurspotenzial mittlerweile begrenzt und der Gewinnausblick impliziere eine eher träge Entwicklung 2021. Umschichtungen durch Investoren weg von Aktien, die während der Corona-Krise robust gewesen seien hin zu bislang weniger gut gelaufenen Titeln etwa aus der "Old Ecomomy" könnte zur Kurskonsolidierung beitragen.

(Dow Jones / dpa-AFX Broker)

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Bildquelle: Compugroup,CompuGroup Medical

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