Kein Bedeutungsverlust |
16.08.2018 11:59:46
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Commerzbank-CEO bekräftigt vor drohendem DAX-Abstieg Kosten- und Ertragsziele
Die Commerzbank will ihre Kosten bis 2020 auf 6,5 Milliarden Euro drücken. Bei Vorlage der Zweitquartalszahlen vergangene Woche wurde das Ziel vor dem Hintergrund regulatorischer Abgaben, Projektkosten und Investitionen für dieses Jahr leicht auf 7,1 von 7,0 Milliarden Euro angepasst.
Auch bei den Erträgen will Zielke nicht von den selbst verordneten Ambitionen abweichen, nennt sie aber "eine Herausforderung, für die wir kämpfen werden". Dafür setzt die Commerzbank auf ein starkes Kundenwachstum. "Denn nur durch Wachstum - mangels Rückenwind durch Zinsen oder ähnliches - werden Sie ein entsprechendes Ertragswachstum organisieren können. Und deshalb ist das genau die Strategie, die wir verfolgen."
Die Ziele hat der CEO der Bank vor knapp zwei Jahren im Rahmen des Strategieprogramms "Commerzbank 4.0" verordnet. Die Transformation umfasst einen Abbau von 9.600 Stellen, einen neuen Zuschnitt der Geschäftsfelder und die Digitalisierung der meisten Prozesse. Die Bank soll laut Zielke zu einem "digitalen Technologieunternehmen" werden.
Im Privatkundengeschäft hat die Commerzbank seit Oktober 2016 netto rund 800.000 Kunden gewonnen. Bis Jahresende soll die Marke von 1 Million Netto-Neukunden erreicht sein, 2020 sollen es 2 Millionen sein. Einen großen Teil zum Wachstum steuert die Direktbank-Tochter Comdirect bei. Laut Zielke geht es aber auch im Filialgeschäft voran. "Wir wachsen in unserem Filialnetz nach wie vor sehr ordentlich. Wir wachsen bei Kunden und vor allem beim Geschäftsvolumen", so der Manager. Beim Volumen werde die Commerzbank bis Jahresende "vermutlich in die Nähe dessen kommen, was wir eigentlich bis 2020 erreichen wollten".
Im Firmenkundengeschäft liegt die Commerzbank bei der Neukundengewinnung laut Zielke über Plan. Bei den Einnahmen hat das Segment aber zuletzt geschwächelt, weshalb die Bank in dem Segment nun auch mit leicht rückläufigen statt steigenden Erträgen im laufenden Jahr rechnet. In dem Bereich herrsche ein "heißer Wettbewerb" so Zielke.
Die Aktionäre sind von den Aussichten der Commerzbank offenbar nach wie vor nicht überzeugt. Die Commerzbank-Aktie droht in einigen Wochen aus dem DAX zu fliegen. Ersetzt werden wird sie aller Voraussicht nach durch einen Aufsteiger in der Finanzbranche: Wirecard, ein Zahlungsdienstleister aus der Nähe von München, der bei der Marktkapitalisierung nicht nur die Commerzbank, sondern auch die Deutsche Bank überholt hat.
Mit Blick auf den drohenden DAX-Abstieg bekräftigte Zielke, dass sich dadurch für die Kunden und für die Bedeutung der Commerzbank für den deutschen Mittelstand nichts ändern werde. Dass der mögliche Nachfolger aus einem Technologieumfeld komme, unterstreiche jedoch, "dass der strategische Ansatz, die Bank technologisch weiterzuentwickeln, genau der richtige Weg ist."
FRANKFURT (Dow Jones)
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