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05.10.2016 10:51:40
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Commerzbank-Aktionäre brauchen wegen Umbau Geduld
Die Commerzbank will sich auf die beiden Geschäftsbereiche Privat- und Unternehmerkunden sowie Firmenkunden konzentrieren. Dazu werden die Segmente Mittelstandsbank und Investmentbanking gebündelt, das schwankungsanfällige Handelsgeschäft wird eingedampft. Zudem sollen kleinere Unternehmenskunden künftig vom Privatkundenbereich betreut werden. Von dem Umbau verspricht sich der Konzern einen Schub für das Geschäft: Bis zum Jahr 2020 sollen im deutschen Markt zwei Millionen zusätzliche Kunden gewonnen werden.
Allerdings sind mit der Neuausrichtung auch heftige Einschnitte verbunden. So sollen 9600 der derzeit gut 45 000 Vollzeitstellen bis 2020 gestrichen werden. Weil die Bank zugleich 2300 neue Arbeitsplätze in Einheiten im In- und Ausland schaffen will, fallen unter dem Strich 7300 Vollzeitstellen weg. Gleichzeitig fällt die Dividende aus. Frühestens für 2019 hält Vorstandschef Martin Zielke eine Ausschüttung wieder für realistisch.
Exane-BNP-Analyst Hakansson geht vor diesem Hintergrund davon aus, dass 2017 und 2018 Übergangsjahre für die Commerzbank werden. Angesichts der Kosten für die Restrukturierung werde der Kapitalaufbau in diesen Jahren eher gering ausfallen. Zudem lasteten sie auf den Gewinnen. Der Experte reduzierte seine Gewinnerwartungen und senkte das Kursziel von 7,60 auf 6,50 Euro. Die Aktien des Geldhauses dürften auf Sicht von zwölf Monaten kaum überdurchschnittlich abschneiden, begründete er sein nun neutrales Votum.
Auch Analyst Benjamin Goy von der Deutschen Bank zufolge brauchen die Commerzbank-Aktionäre Geduld. Der Konzern unternehme die richtigen Schritte, doch dürften Verbesserungen der Profitabilität lange dauern, schrieb er in seiner Studie. Goy kassierte auch wegen der gestrichenen Dividende seine Kaufempfehlung und bewertet die Papiere nun mit "Hold".
Sollten die Analysten Recht behalten, müssten sich die Anteilseigner der Commerzbank bis zu einer möglichen Kurserholung noch lange gedulden. Das Institut hat wie die gesamte Branche mit dem Niedrigzinsumfeld und höheren regulatorischen Anforderungen zu kämpfen. Im bisherigen Jahresverlauf büßte der Aktienkurs rund 40 Prozent ein.
Schlechter sieht es im DAX nur für die Anteilsscheine der Deutschen Bank aus, die fast 48 Prozent hinten liegen. Deren Papiere hatten sich zuletzt von den schlimmsten Einbrüchen erholt und legten legten zur Wochenmitte weiter gut ein Prozent zu. Grund ist die Hoffnung auf eine vergleichsweise günstige Einigung mit der US-Justiz im Streit um dubiose Hypothekengeschäfte. In einem Medienbericht war unlängst über einen Vergleich von 5,4 Milliarden US-Dollar spekuliert worden. Das wäre deutlich weniger als die im Raum stehende Forderung von 14 Milliarden Dollar.
FRANKFURT (dpa-AFX)
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