Nach guten Zahlen |
07.11.2013 13:31:32
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Commerzbank-Aktie steigt erstmals seit März über zehn Euro
Auf den ersten Blick verdiente die teilverstaatlichte Commerzbank damit im dritten Quartal 2013 mehr als die Deutsche Bank, die unter dem Strich auf nur 41 Millionen Euro Gewinn kam. Operativ jedoch läuft es bei der Deutschen Bank besser, auf den Gewinn des Branchenprimus' drückten vor allem Rechtsrisiken: Dafür legte die Deutsche Bank weitere 1,2 Milliarden Euro zurück.
AKTIE STEIGT KRÄFTIG
Der Gewinnzuwachs bei der Commerzbank erklärt sich auch mit einer deutlich niedrigeren Steuerbelastung. Der operative Gewinn sackte indes um mehr als die Hälfte auf 103 (Vorjahreszeitraum: 208) Millionen Euro ab. Beim Blick auf die ersten neun Monate zeigt sich, warum der Vorstand das Jahr 2013 zu einem "Übergangsjahr" erklärt hat: Der operative Gewinn lag wegen hoher Rückstellungen für den eingeleiteten Konzernumbau zu Jahresbeginn mit 650 (1226) Millionen ebenso deutlich unter dem Vorjahreswert wie der Überschuss mit 26 (692) Millionen Euro. Zum Vergleich: Bei der Deutschen Bank lag der Überschuss nach neun Monaten bei gut 2,0 (2,8) Milliarden Euro.
An der Börse wurden die Commerzbank-Zahlen bejubelt. Die Aktie legte bis zum frühen Nachmittag um gut zehn Prozent zu und kletterte erstmals seit März wieder über die Zehn-Euro-Marke. Dabei äußerte sich die Bank vorsichtig zu den Aussichten für das Schlussquartal: Der Abbau von Risiken und das anhaltend schwache Zinsumfeld dürften die Erträge unter Druck halten.
ZUWÄCHSE IM PRIVATKUNDENGESCHÄFT
Im wichtigen Privatkundengeschäft zahlt sich die massive Werbung der Commerzbank allmählich aus. Im dritten Quartal wurden 82.000 zusätzliche Kunden gewonnen, seit Jahresbeginn seien es 180.000. Dazu zählen auch Zuwächse bei der Online-Tochter Comdirect. Das macht sich auch in den Ergebnissen bemerkbar. Die Sparte steigerte ihren operativen Gewinn von Juli bis Ende September auf 42 (35) Millionen Euro. Parallel zu Investitionen in neue Angebote läuft ein Sparprogramm mit dem Abbau tausender Arbeitsplätze.
Dagegen belasteten höhere Kosten für faule Kredite das Geschäft mit Firmenkunden. In den beiden Vorjahren hatte die Commerzbank davon profitiert, rund die Hälfte der Rückstellungen aus der Zeit der Finanzkrise auflösen zu können. Dieser Effekt geht jetzt zu Ende. Im Investmentbanking konnte sich das Institut dem branchenweiten Abwärtstrend nicht entziehen.
WENIGER VERLUST IN DER BAD BANK
Weniger als zuletzt drückten Altlasten auf die Bilanz. Der Verlust der Abbausparte ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um gut 40 Prozent auf 272 Millionen Euro zurück. Dabei kam die deutsche Nummer zwei mit der Abwicklung der Altrisiken voran. Im dritten Quartal verringerte die konzerneigene Bad Bank ihre Anlagen um neun Prozent auf 124 Milliarden Euro. Damit ist das Jahresziel, den Bestand unter 125 Milliarden Euro zu drücken, bereits übertroffen. Insgesamt schrumpft die Commerzbank: Die Gesamtbilanzsumme sackte Ende September auf 593 Milliarden Euro und damit erstmals seit 2006 unter die 600-Milliarden-Marke.
Fortschritte machte die Bank, an der der Staat noch mit gut 17 Prozent beteiligt ist, bei der Stärkung ihrer Kapitalpuffer. Die harte Kernkapitalquote unter Anwendung aller erst ab 2019 voll gültigen Regeln ("Basel III") lag Ende September bei 8,6 Prozent, drei Monate zuvor waren es 8,4 Prozent. Gelassen kann die Commerzbank auf den anstehenden Bilanzcheck der Europäischen Zentralbank (EZB) schauen: Gemäß den dabei gültigen Regeln kommt sie auf eine Kapitalquote von 11 Prozent, gefordert sind acht Prozent.
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