Stellenabbau |
07.05.2021 13:52:00
|
Commerzbank-Aktie schwächer: Sozialplan für Stellenabbau bei der Commerzbank offenbar vereinbart - zusätzliche Rückstellungen
Nach Angaben der Gewerkschaft können Beschäftigte bis zum Geburtsjahrgang 1968 acht Jahre lang in Altersteilzeit oder für sieben Jahre in den Vorruhestand gehen. Wer bereit sei, sich innerhalb des Konzerns zu verändern, solle eine "Sprinterprämie" erhalten. Daneben seien auch Abfindungsangebote möglich.
Die Commerzbank hatte Anfang des Jahres angekündigt, die Zahl der Vollzeitstellen konzernweit bis Ende 2024 von zuletzt knapp 40.000 auf 32.000 kappen zu wollen. Das Filialnetz in Deutschland soll auf 450 Standorte fast halbiert werden, auch das Auslandsnetz wird geschrumpft. Mit dem Sparkurs will der seit Jahresbeginn amtierende Konzernchef Manfred Knof das Institut zurück in die Erfolgsspur führen. Knof hatte versichert, das Management werde alles dafür tun, betriebsbedingte Kündigungen zu vermeiden.
Commerzbank bildet zusätzliche Rückstellungen für Jobabbau
Der geplante Stellenabbau wird für die Commerzbank teurer als ursprünglich geplant. Wie die Bank mitteilte, bildet sie wegen ausgeweiteter Altersregelungen in der Rahmenvereinbarung, auf die sie sich nun mit den Arbeitnehmern geeinigt hat, zusätzliche Restrukturierungsaufwendungen von 225 Millionen Euro. Damit rechnet die Bank nun mit Restrukturierungsaufwendungen von insgesamt rund 2 Milliarden Euro.
Die Bank baut bis 2024 rund 10.000 ihrer rund 40.000 Stellen ab, in Deutschland fällt jede dritte Stelle weg. Die Zahl der Filialen wird auf 450 von 790 reduziert. Ursprünglich hatte die Commerzbank dafür 1,8 Milliarden Euro veranschlagt. 900 Millionen Euro hatte die Bank bereits in früheren Jahren verbucht, im ersten Quartal kamen weitere Rückstellungen in Höhe von 470 Millionen Euro hinzu. Die restlichen Rückstellungen will sie im zweiten Quartal berücksichtigen.
"Dieses Geld ist gut investiert, denn es erhöht unsere Planungssicherheit bei der Umsetzung des Stellenabbaus", sagte Manfred Knof, seit Januar Vorstandsvorsitzender der Commerzbank.
Den Abbau will die Bank vor allem über Altersregelungen, wie Altersteilzeit oder Vorruhestand, umsetzen, wie sie am Freitag mitteilte. Im Zuge dessen weitet sie die Vorruhestandsregelung auf sieben Jahre aus. Zudem wurden Aufhebungsverträge vereinbart.
Bis 2024 wird sich die Zahl der Vollzeitstellen im Konzern dementsprechend von rund 39.500 Ende 2020 auf rund 32.000 reduzieren. Denn neben dem Abbau will die Bank auch rund 2.500 Stellen aufbauen, um die Kosten für externe Dienstleister zu reduzieren.
Mit dem Restrukturierungsplan will Vorstandschef Knof die Kosten bis 2024 um 1,4 Milliarden Euro oder 20 Prozent im Vergleich zu 2020 senken, um dann eine Eigenkapitalrendite von rund 7 Prozent zu erreichen.
Allerdings lässt die Vereinbarung mit den Arbeitnehmervertretern eine Hintertür für weitere Stellenstreichungen offen. So soll der Stand des vereinbarten Abbaus im ersten Quartal 2023 geprüft werden. "Sollte sie dann feststellen, dass die bisherigen Maßnahmen nicht ausreichen, sprechen Bank und Arbeitnehmergremien im ersten Quartal 2023 über erforderliche weitere Schritte", so die Commerzbank. Kollektive Arbeitszeitverkürzung oder betriebsbedingte Kündigungen seien dabei das "letzte Mittel".
Mit der Einigung mit den Gremien befindet sich die Commerzbank in ihrem selbstgesteckten Zeitplan. Bei der Vorstellung des Restrukturierungsprogramms Anfang Februar hatte sie sich vorgenommen, eine Einigung bis zur diesjährigen Hauptversammlung unter Dach und Fach zu bringen. Die Hauptversammlung war ursprünglich für den 5. Mai geplant, musste aber wegen Veränderungen im Aufsichtsrat auf den 18. Mai verlegt werden.
Die Commerzbank-Aktie verbilligt sich im XETRA-Handel aktuell um 0,30 Prozent auf 5,62 Euro.
/ben/DP/stw
FRANKFURT (dpa-AFX) / / (Dow Jones)
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!
Weitere Links:
Nachrichten zu Commerzbankmehr Nachrichten
Analysen zu Commerzbankmehr Analysen
27.12.24 | Commerzbank Sector Perform | RBC Capital Markets | |
13.12.24 | Commerzbank Equal Weight | Barclays Capital | |
10.12.24 | Commerzbank Buy | Warburg Research | |
06.12.24 | Commerzbank Overweight | JP Morgan Chase & Co. | |
27.11.24 | Commerzbank Sector Perform | RBC Capital Markets |