"Nacht-und-Nebel-Aktion" |
20.09.2024 17:57:00
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Commerzbank-Aktie im Minus: Hessen mit Kritik an Bund wegen Aktienverkauf
Das Vorgehen, die Anteile im Paket der italienischen Großbank UniCredit und damit einem strategischen Investor zu geben, gefährde die Stabilität und Souveränität des deutschen Finanzplatzes und der Commerzbank als zentralem Finanzierer des Mittelstands, warnte der Ministerpräsident. "Für mich ist klar: Wir dürfen einen Ausverkauf unserer Flaggschiffe nicht zulassen." Er erwarte, dass der Bund gemeinsam mit Hessen eine Strategie für den Finanzplatz und die Souveränität im Bankenwesen entwickele, erklärte Rhein.
Die UniCredit hatte den schrittweisen Ausstieg des Bundes bei der Commerzbank genutzt und ist überraschend im großen Stil bei dem DAX-Konzern eingestiegen. Die Italiener halten bereits neun Prozent der Aktien. Die Gewerkschaft Verdi fürchtet einen Kahlschlag bei der Commerzbank und will deshalb eine Übernahme mit allen Mitteln verhindern. Im Zuge des Teilausstiegs war Kritik am Bund laut geworden, der beim Einstieg der UniCredit offenbar überrumpelt wurde. Das Bundesfinanzministerium will die neue Lage nun sondieren.
Verdi: Bund darf Commerzbank-Übernahme nicht zulassen
Die Gewerkschaft Verdi und der Gesamtbetriebsrat der Commerzbank fordern Widerstand vom Bund, um eine Übernahme durch die italienische UniCredit zu verhindern. Die Bundesregierung müsse sich für eine starke, unabhängige Commerzbank einzusetzen, heißt es in einem gemeinsamen Statement der Arbeitnehmervertreter.
"Der Bund darf keine weiteren Anteile an der Commerzbank abgeben, sondern muss sich klar für den Erhalt der Commerzbank als eigenständiges Institut positionieren, auch und gerade im Interesse der deutschen Wirtschaft", forderte Verdi-Chef Frank Werneke.
Sollte ein Deal mit der Unicredit zustande kommen, könnten zwei Drittel der Arbeitsplätze wegfallen, sagte der Vorsitzende des Commerzbank-Gesamtbetriebsrats, Uwe Tschäge, der Nachrichtenagentur Bloomberg. Die Bundesregierung könne eine solche Übernahme verhindern. Der stellvertretende Commerzbank-Aufsichtsratschef forderte, der Bund dürfe keine übereilten Entscheidungen beim Verkauf weiterer Commerzbank-Aktien treffen.
Ende Juni zählte die Commerzbank nach eigenen Angaben weltweit rund 38.700 Vollzeitstellen, davon mehr als 25.000 in Deutschland.
Die Unicredit hatte den schrittweisen Ausstieg des Bundes bei der Commerzbank genutzt und ist überraschend im großen Stil bei dem Dax-Konzern (DAX) eingestiegen. Die Italiener halten neun Prozent der Aktien. Im Zuge dessen war Kritik am Bund laut geworden, der beim Einstieg der Unicredit offenbar überrumpelt wurde. Das Bundesfinanzministerium will die neue Lage nun sondieren. Beim möglichen Verkauf weiterer Commerzbank-Aktien gilt eine Sperrfrist bis Anfang Dezember.
Die Betriebsräte wollen Tschäge zufolge im Oktober und November Betriebsversammlungen zu dem Thema abhalten. Zwischen Betriebsrat und Politikern habe es bisher noch keinen direkten Austausch in der Sache gegeben.
RBC belässt Commerzbank auf 'Sector Perform'
Die kanadische Bank RBC hat die Einstufung für Commerzbank auf "Sector Perform" mit einem Kursziel von 17,50 Euro belassen. Analystin Anke Reingen wartet in einer am Freitag vorliegenden Studie immer noch auf eine offizielle Stellungnahme des Bankhauses nach dem Erwerb einer Beteiligung durch die italienische Unicredit. Die Wahrscheinlichkeit einer vollständigen Übernahme schätzt sie auf 50 Prozent. Sie erwähnte die Möglichkeit einer "umgekehrten Übernahme", bei der die Commerzbank die deutsche Unicredit-Tochter HVB übernimmt und die Italiener so letztlich ihren Anteil an der Commerzbank erhöhen könnten.
Commerzbank-Aktien zeigten sich via XETRA letztlich 0,48 Prozent höher bei 15,68 Euro.
/als/löb/DP/stw
WIESBADEN (dpa-AFX)
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